Beljean Impulse

#217 Warum Führungskräfte ihre Mitarbeitenden nicht einfach zum Seminar entsenden sollten

(Bildquelle: Mathias Heinrich)

Als Seminarleiter erlebe ich die folgende Situation immer wieder. Führungskräfte oder Geschäftsführungen meinen es gut mit ihren Mitarbeitenden und bieten ihnen Seminare und Weiterbildungen an. Im Anschluss besteht dann die nachvollziehbare Erwartungshaltung, die Teilnehmenden wissen ja nun, wie das Thema anzupacken ist. Damit ist dann alles erledigt und vor allem wird jetzt alles gut. Zeit, als Führungskraft selbst an dieser Weiterbildung teilzunehmen, ist nicht da und das Thema wird entweder schon beherrscht oder spielt vermeintlich keine Rolle. Diese Denke der Vorgesetzten aber ist grundfalsch. Warum ist dem so?

 

Grundsätzlich ist der Ansatz, Menschen für die Teilnahme an Seminaren zu begeistern, natürlich richtig. Gute Seminare bieten Anregungen, eingetreten Pfade zu verlassen, neue Wege auszuprobieren und vor allem liefern sie Abkürzungen für Erfahrungen.

Die folgenden zwei Beispiele zeigen aber, wie es nicht laufen soll.

  1. Vertriebsleiter 1 schickt seinen Vertrieb auf ein Vertriebsseminar, damit sie lernen, ihre Verkaufschancen besser zu qualifizieren. Anschließend stellt er in den Vertriebsbesprechungen Fragen zu den Verkaufschancen, um herauszufinden, wie qualifiziert die Verkaufschance ist. Alles andere (wie die Dinge zusammenhängen) wurde ja schließlich im Seminar vermittelt.

    Was läuft hier falsch?
    Zunächst hätte Vertriebsleiter 1 selbst am Seminar zusammen mit seinem Team teilnehmen müssen. Er hätte dann gelernt, dass es nicht darum geht, bohrende Fragen zu stellen, die (ähnlich wie in der Schule) nur ungern beantwortet werden. Er hätte weiter gelernt, dass er Fragen stellen darf, die dem Vertriebler helfen, unklare Situationen durch Nachfragen zu erhellen. Damit ist er dann eine Hilfe statt durch immergleiche Fragen auf der Bremse zu stehen.

  2. Vertriebsleiter 2 schickt seinen Vertrieb ebenfalls auf ein Vertriebsseminar, ist zum Zeitpunkt des Seminares aber selbst im Urlaub - es ließ sich halt zeitlich nicht anders regeln. Die Methode an sich kann er sich ja auch anlesen, er ist ja schließlich Vertriebsleiter und da sind die Niederungen des Vertriebes eh weit weg.

    Was läuft hier falsch?
    Als Initiator der Weiterbildung muss Vertriebsleiter 2 beim Seminar in der ersten Reihe stehen. Er muss seine Mannschaft am Morgen des ersten Seminartages freudig motiviert empfangen und sie darauf einschwören, dass er lange nach guten Weiterbildungen gesucht hat und nun endlich etwas gefunden hat, was das Team insgesamt voranbringen wird. Er freue sich auf den Input der nächsten Tage und sei ganz gespannt auf die kommenden Entwicklungen.

Was ist wichtig, wenn ich eine Führungskraft bin

 

Um es deutlich zu sagen, als Führungskraft sind wir stets Vorbild. Unser Team schaut auf uns. Wir müssen voran gehen, dann wird uns gefolgt. Unsere Motivation zur Veränderung muss zu 130% spürbar sein, dann kommen 70% Veränderungswille beim Team an.

Ich lade Sie als entscheidende Führungskraft zu einem kurzen Perspektivwechsel ein. Stellen Sie sich vor, Sie werden als Mitarbeitende/r gemäß der obigen Beispiele von Ihrer Führungskraft in ein Seminar entsandt.

  • Wie fühlen Sie sich?
  • Mit wieviel Elan absolvieren Sie das Seminar?
  • Wie motiviert sind Sie, am Seminarende das Erfahrene umzusetzen, um Nachhaltigkeit zu erzeugen?
  • Wie anders wäre die Situation, wenn Ihre Führungskraft Sie mit einem „High Five“ und motivierender Ansprache zu Beginn empfangen würde?

Spüren Sie den Unterschied? Dann wissen Sie, was Sie zu tun haben, wenn die nächste Weiterbildung in Ihrem Unternehmen/Ihrer Abteilung ansteht.

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrung, Meinung oder Gedanken zu diesem Thema per Mail zukommen lassen.

 

Lesen Sie dazu auch folgende Blog-Artikel:

 

Hier noch das passende Zitat einer Teilnehmerin:
Neben der Erweiterung meiner vertrieblichen Kommunikationsfähigkeiten habe ich positiv verändernde Erkenntnisse für all meine Lebensbereiche gewonnen und stelle schon jetzt eine positive Veränderung meiner Persönlichkeit fest. Ich bin beeindruckt, wie Vorstellungen zum Positiven hin doch tatsächlich zu positiveren Handlungen und Ergebnissen führen. Die Macht der positiven Vorstellung ist alles. Bitte weiter so Mathias – mit Herz, Leidenschaft und deinen vielen tollen Erkenntnissen, die du uns auf den Weg gegeben hast, ganz authentisch.
Stefanie Krause, Junior CRM Beraterin der infinitas GmbH, Hannover

 

Sie möchten das hier angerissene Thema vertiefen und uns kennenlernen? Sie haben Interesse, vom Kennen ins Können zu kommen? Oder es interessiert Sie meine/unsere Meinung zu einem bestimmten Thema? Geben Sie mir/uns ein paar Stichworte und etwas Zeit und wir nehmen uns dessen in einem der nächsten Blogs gerne an. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

 

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Topics: Führungskraft, Mitarbeitergespräche, Mitarbeiter-Förderungsgespräch, Unternehmensführung, Mitarbeiterführung, Umgang mit Menschen, Umgang mit mir selbst

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

Impulsreihe Führung to Go kennenlernen

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