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#158 Als Führungskraft vom Paulus zum Saulus – warum erleben wir das so oft?

Als Führungskraft vom Paulus zum Saulus – warum erleben Mitarbeiter das so oft?

(Bildquelle: Pixabay)

Als wir noch Kollegen waren, war das Verhältnis wirklich klasse. Jetzt ist er mein Chef und wir verstehen uns gar nicht mehr. Woran liegt das nur? Woran liegt es, dass Menschen sich so verändern, nur weil sie die Karriereleiter hinauffallen? Warum geht mein ehemaliger Kollege so mies mit mir um, seitdem er mein Chef ist? Früher war er ein echter Kumpel und heute grüßt er mich kaum noch – was habe ich nur falsch gemacht?

Solche und ähnliche Fragen bekomme ich immer wieder mal, wenn ich in Unternehmen auf Mitarbeiterebene unterwegs bin. Was mich dann regelmäßig betrübt, ist die Tatsache, dass die ehemaligen Kollegen und heutigen Mitarbeiter in vielen Fällen die Verantwortung dafür bei sich suchen. Damit suchen sie nämlich am falschen Ende des Beziehungsseiles.

 

Veränderungen

Natürlich sind in einer Beziehung grundsätzlich immer beide Beteiligten dafür verantwortlich, wie die Beziehung gelebt wird. Der Punkt ist nur, dass systemisch betrachtet sich eine Beziehung automatisch immer dann ändert, wenn eine/r der beiden sich ändert. Und wenn ein Kumpel und Freund zum Vorgesetzten ernannt wird, dann ändert sich zwangsläufig die Beziehung. Das lässt sich nur (und selten genug) dann verhindern, wenn beide sehr transparent und offen damit umgehen.

Übrigens, wenn ich 7,8 Mrd. MitarbeiterInnen habe, dann gilt das zwangsläufig auch für alle anderen Menschen auf der Erde. Und unter dieser Voraussetzung (die aber realistisch eher im Kopf stattfindet), dürfte sich gar nicht so viel ändern oder?

Schauen wir aber auf die „andere Seite der Macht“. Was passiert bei und mit jemandem, der eben noch Kumpel war und jetzt mein Vorgesetzter ist?

Wandel

Hier erlebe ich häufig dominante Gefühle wie Angst und Unsicherheit, gerade am Anfang in der neuen Position. Beides sind starke Energien aus dem Unterbewusstsein. Statt sich diese aber bewusst und damit positiv zunutze zu machen, werden sie vielfach überspielt mit übertriebenen Verhaltensweisen. Das führt dann genau zu den negativen Veränderungen, die dann auf Mitarbeiterseite bedauernd zur Kenntnis genommen werden. Beispiele dafür sind plötzliches Siezen statt vorherigem Duzen, Behandlung von oben herab, Ignoranz oder das kategorische Ausschlagen privater Treffen.

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu. Als Führungskraft sehen wir die Welt naturgemäß durch eine andere Brille. Jetzt sollen wir plötzlich für und von Veränderung leben, wo wir doch als Mitarbeiter grad noch in möglichst konstant wiederkehrenden Prozessen unterwegs waren. Wir sollen ab sofort wirkungsvoll, also effektiv arbeiten, wo eben noch Tüchtigkeit, also Effizienz gefordert waren.

Und dann landen auch noch jede Menge Informationen auf unserem Schreibtisch, die unser Weltbild noch weiter verrücken.

 

Leitfaden Mitarbeitergespräche hier downloaden >>

 

Agieren und Reagieren

Sind die Veränderungen in der Beziehung damit zu entschuldigen? Sicher nicht, das wäre zu kurz gesprungen. Und solange es nicht zu persönlichen Auseinandersetzungen oder Zerwürfnissen kommt, gibt es da auch gar nichts zu entschuldigen. Gern aber zu erklären und das eine oder andere Mal haben Erklärungen ja auch schon enorm zum gegenseitigem Verständnisgewinn beigetragen.

Ein offenes Wort von der einen und ein offenes Ohr auf der anderen Seite können darüber hinaus ebenfalls Wunder bewirken, wenn es gelingt, unterschwellige Emotionen für den Moment zu unterdrücken und Wertungen aus dem Spiel zu lassen.

Auf jeden Fall ist es für beide Seiten nicht einfach, wenn zwischen langjährigen Kollegen die Mauern des Organigramms hochgezogen werden (müssen).

Ich wünsche Ihnen jedenfalls, dass Sie sowohl als Mitarbeiter als auch als frisch ernannte Führungskraft die genseitige Wertschätzung nicht aus den Augen verlieren.

Und denken Sie daran: Wir werden zwar von unseren Vorgesetzten zur Führungskraft ernannt, aber von unseren Mitarbeitern dazu befördert. Diese Beförderung dürfen wir uns erarbeiten.

 

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

Lesen Sie dazu auch folgenden passende Blog-Artikel:

 

Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Das Seminar ist für mich der Startpunkt in eine Zeit der Auseinandersetzung mit meinen Vorstellungen. Es wirkt für mich wie ein kleines Katapult. Die Klarheit, mit der die Aufgaben einer Führungskraft beleuchtet wurden, bleibt mir da besonders in Erinnerung.
Uwe Sauerbrey, Bereichsleiter CRM der infinitas GmbH

 

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Topics: Führungskraft, Mitarbeiterführung, Umgang mit Menschen, Umgang mit mir selbst

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

Impulsreihe Führung to Go kennenlernen

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