Foto von Mathias Heinrich
Kennst du Situationen, in denen du dich im Nachhinein fragst, „Warum habe ich so reagiert?“ Oder: „Wieso hat mich das so geärgert?“ Meistens merken wir im Alltag gar nicht, wie oft unsere Gedanken, Gefühle und Reaktionen auf Autopilot laufen. Gerade im Berufsleben, wo wir unter Druck stehen und Entscheidungen schnell treffen müssen, verlieren wir leicht den Kontakt zu uns selbst – und damit auch zu anderen.
Genau hier setzt Selbstreflexion an. Sie hilft uns, unser Verhalten bewusster wahrzunehmen. Nicht um alles zu hinterfragen, sondern um klarer und gelassener zu agieren – vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen. Denn je besser wir uns selbst verstehen, desto besser können wir mit anderen umgehen.
Wie nun kann Achtsamkeit dich dabei unterstützen, alte Verhaltensmuster zu erkennen und zu vor allem zu verändern? Und wie kannst du dadurch nicht nur im Job, sondern auch im Alltag bessere Beziehungen aufbauen? Erfahre, wie du durch Mindfulness deine Führungsqualität nachhaltig stärkst.
Wie Achtsamkeit hilft, das eigene Verhalten zu erkennen
Achtsamkeit bedeutet, im Moment präsent zu sein – ohne zu bewerten. Klingt einfach, ist aber eine echte Herausforderung im Arbeitsalltag. Denn oft sind wir mit dem Kopf schon beim nächsten Meeting oder noch beim letzten Gespräch.
Wenn wir achtsam sind, nehmen wir bewusster wahr, wie wir auf bestimmte Situationen reagieren. Wir spüren, wann unser Puls steigt, wann wir genervt sind oder anfangen, defensiv zu werden. Genau in diesen Momenten entsteht die Chance zur Veränderung. Achtsamkeit bringt uns raus aus dem Reagieren – und rein ins Agieren, ins bewusste Handeln.
Mindfulness-Techniken im Alltag können dabei helfen:
- Drei bewusste Atemzüge vor einem Gespräch
- Eine Minute Stille vor dem nächsten Meeting
- Kurze Pausen, in denen wir uns fragen: „Was fühle ich gerade?“
Solche kleinen Rituale wirken oft Wunder – besonders, wenn wir sie regelmäßig einbauen.
Selbstreflexion als Schlüssel zur Verbesserung von Beziehungen
Beziehungen – ob privat oder beruflich – entstehen durch Kommunikation. Und die beginnt immer bei uns selbst. Wenn wir verstehen, warum wir in bestimmten Situationen getriggert werden, können wir bewusster reagieren. Statt zu kontern, können wir nachfragen. Statt uns zurückzuziehen, können wir das Gespräch suchen.
Selbstreflexion hilft uns, nicht alles persönlich zu nehmen. Wir erkennen, was wirklich unser Thema ist – und was vielleicht beim Gegenüber liegt. So entsteht Klarheit. Und mit Klarheit kommt Respekt. Für uns selbst und für unsere Gegenübers.
Negative Verhaltensmuster erkennen und durchbrechen
Viele von uns haben Verhaltensmuster, die sich über Jahre eingeschlichen haben. Vielleicht sind wir schnell genervt, wenn uns jemand widerspricht. Oder wir trauen uns nicht, Kritik offen zu äußern. Diese Muster laufen oft unbewusst ab – bis wir anfangen, genauer hinzuschauen.
Durch Achtsamkeit und Selbstreflexion erkennen wir diese Muster. Und wir merken, dass wir eine Wahl haben. Wir müssen nicht immer gleich reagieren. Wir können neue Wege ausprobieren. Vielleicht still bleiben, wo wir sonst laut geworden wären. Oder ein ehrliches „Das hat mich getroffen“ sagen, statt abzublocken.
Praxisbeispiele für achtsame Selbstreflexion
Ein Teamleiter berichtet, dass er vor jedem Feedbackgespräch bewusst eine Minute innehält. Er atmet tief durch und fragt sich: „Was ist mein Ziel in diesem Gespräch?“ Seitdem hat sich der Ton in seinem Team verändert – weg von Kritik, hin zu Entwicklung.
Eine Führungskraft beginnt ihren Tag mit einem kurzen „Journaling-Ritual“: drei Sätze zu „Was lief gestern gut?“, „Wo habe ich überreagiert?“ und „Was will ich heute anders machen?“ Diese Routine hilft ihr, fokussierter und gelassener zu führen – auch in stressigen Phasen.
Mit Achtsamkeit zu besseren Beziehungen
Selbstreflexion ist kein Extra, das wir uns nur in ruhigen Zeiten leisten können. Sie ist die Grundlage für gutes Miteinander – gerade dann, wenn es hektisch wird.
Wenn wir achtsam durchs Leben gehen, erkennen wir eigene Muster, bevor sie zur Stolperfalle werden. Und wenn wir uns selbst besser verstehen, können wir auch andere besser führen.
Also: Fang klein an. Ein bewusster Atemzug. Eine ehrliche Frage an dich selbst. Ein neuer Umgang mit einem alten Reiz. So entsteht echte Veränderung – von innen nach außen.
Und genau darin liegt der Schlüssel zu starken, klaren und gesunden Beziehungen – im Beruf und im Leben
Lies dazu auch folgende Blog-Artikel:
- #167 Behandele den anderen, wie er behandelt werden will – was für ein Unsinn ist das denn bitte?
- #253 Die Kunst des Perspektivenwechsels: Wie du Empathie in deinem Alltag kultivierst
- #263 Wie personalisierte Achtsamkeit uns zu besseren Führungskräften macht
- #273 Wie wir Missverständnisse vermeiden und Beziehungen stärken
Hier noch das passende Zitat eines Beljean – Seminarteilnehmers:
Meine Präsentationfestigkeit ist eindeutig gestiegen. Ich schaue nach dem Seminar mehr auf das Positive und weniger auf Fehler. Team- und Gruppenarbeiten haben die Inhalte für mich nachhaltiger gemacht. Selbstreflektionen haben mir geholfen, die Ausarbeitungen besser zu verinnerlichen.
Bastian Vogel, Leiter Logistik der XOX GmbH, Hameln