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#202 Lebenslanges Lernen – wie wichtig ist das wirklich und wie gelingt es in drei einfachen Schritten?

Lebenslanges Lernen – wie wichtig ist das wirklich und wie gelingt es in drei einfachen Schritten?

(Bildquelle: Pixabay)

 

Über viele Generationen war es üblich, nach der Schule zwar noch das Leben kennenzulernen, sich grundlegend neues Wissen anzueignen, gehörte aber nicht zwangsläufig dazu. Das ist heute anders. Warum ist das so und was können wir tun, um der Herausforderung des lebenslangen Lernens auch in Zeiten der künstlichen Intelligenz (KI) standzuhalten?

Die Menschheit in der heutigen Form existiert in ersten Grundzügen seit ca. 40.000 Jahren, es soll auf ein paar Jahrhunderte dabei nicht ankommen. Machen wir uns bitte klar, dass wir uns seitdem kaum verändert haben. Unser Gehirn hat kein nennenswertes Update erfahren. Das bedeutet zweierlei.

  1. Die Menschen waren vor 40.000 Jahren schon so intelligent wie heute
  2. Das heutige Wissen ist um Lichtjahre umfassender, als vor 40.000 Jahren

Seit ca. 150 – 200 Jahren wächst unser Wissen exponentiell, nachdem es sich bis zum Zeitalter der großen Gelehrten eher linear entwickelt hat. Wir wissen dabei nicht wirklich, an welcher Stelle (Steigung) der Funktion wir uns grad befinden. Dazu ein paar Beispiele.

  • 50% der Dinge, die wir in 3 Jahren kaufen und selbstverständlich einsetzen werden, sind heute noch nicht einmal erdacht. Diese Zeitspanne belief sich vor einigen Jahren übrigens noch auf 5 Jahre. 
  • 65% der heutigen Kinder werden späte Berufe haben, die es heute noch gar nicht gibt
  • Das verfügbare Wissen in vielen Berufen verdoppelt sich aktuell alle 5 Jahre mit der absehbaren Tendenz, dass sich dieser Zeitraum auf 3 Jahre reduziert. Aktuelles Wissen verliert also 50% seines Wertes alle 3 – 5 Jahre
  • Es würde zwischen 500 und 1.000 Jahren brauchen, um heute allein die wirtschaftsrelevanten Nachrichten eines einzigen Jahres zu lesen
  • Parallel dazu kommen immer mehr Jugendliche aus einem Schulsystem, welches ihren Stärken, Neigungen und sozialen Kompetenzen nicht gerecht wird. Die Zeit von Ausbildung und Studium muss das zunächst auffangen
  • Und das, obwohl 95% der staatlichen Ausgaben in Schulen und Hochschulen fließen und lediglich 5% in Weiterbildung während des Berufslebens
  • alle vorgenannten Fakten werden durch die künstliche Intelligenz (KI) noch einmal radikal auf den Kpf gestellt - Ausgang offen 

Wenn wir hier den Anschluss nicht verlieren wollen, dann dürfen wir uns also eines bewusst machen: ohne lebenslanges Lernen sind wir schneller aus dem Rennen, als uns lieb ist, die Halbwertzeit sinkt von Dekade zu Dekade.

Ist das Phänomen neu? Nein, nicht wirklich, aufgrund der exponentiellen Funktion geht es halt nur immer schneller. Ein Rettungsanker dabei ist die Möglichkeit, dass wir das Wissen heute nicht mehr im Kopf haben müssen, sondern auf externen Speichermedien mit intelligenten Suchalgorithmen verwalten und trotzdem jederzeit darauf zugreifen können. Die Art des Lernens wird sich durch die künstliche Intelligenz aber stark verändern. Es wird immer mehr darum gehen, sich mit Themen wie Emotionen, Wertschätzung und Softskills auseinanderzusezten. Themen, wo die KI noch etwas Zeit benötigt, um auch diese Felder zu besetzen.

 

Mentales Fitnessprogramm für Führungskräfte

 

Der zweite Rettungsanker ist dann die Akzeptanz, dass wir lebenslang Lernen werden (müssen). Wie aber sollen wir das richtig anstellen?

  1. Nun, der wichtigste Punkt ist sicher die Erkenntnis des lebenslangen Lernens an sich, weil sich dadurch eine mögliche Verweigerungshaltung auflösen sollte.

  2. Der nächste Schritt ist, dass wir unsere Neugier wieder entdecken. Diese wird uns (dem Schulsystem sei Dank) spätestens in der Schule abgewöhnt. Kleine Kinder aber stellen bis zu 300 Fragen am Tag und bringen manch Elternteil damit an den Rand der Verzweiflung. Wie aber sollen sie lernen, wenn sie nicht fragen – lesen können sie schließlich noch nicht.

  3. Sehen wir unser Leben doch einfach als Trainingslager. Wir befinden uns in einem Leben – Trainingslager und lernen mit und in jeder Situation. Was lernen wir aus den Nachrichten? Was lernen wir, wenn wir auf Nachrichten verzichten? Was haben wir heute gelernt und was gestern? Jede Reflexion hilft uns, geistig mobil zu bleiben, wenn wir die Chancen in der Situation entdecken können. Suchen wir Grenzen, werden wir sie sicher finden. Suchen wir aber Weite, dann werden wir auch diese sicher finden und neue Dinge lernen..

Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich einen guten Weg finden, mit Spaß und Freude in neue Erfahrung zu gehen und dabei zu lernen, Ihre Ängste zu überwinden, um den alten Erfahrungen neue hinzuzufügen.

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrung und Meinung zu diesem Thema per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

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Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich habe viele gute neue Techniken gelernt, die es nun gilt, anzuwenden und intuitiv in das Tagesgeschäft einzubauen. Für das nachhaltige Erlernen dieser Techniken werden mir die mitgegebenen Unterlagen helfen. Gefallen haben mir auch die unterschiedlichen Rollenspiele mit jeweils anschließender Reflektion nach dem Motto: „Learning by doing“
Jan Ringbeck, Vertrieb IT-Lösungen der MR SYSTEME GmbH & Co. KG, Höxter

 

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Topics: Führungskraft, Umgang mit Menschen, Umgang mit mir selbst, Selbstführung

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

Impulsreihe Führung to Go kennenlernen

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