(Foto von Anthony Tran auf Unsplash)
Technologie hat unsere Arbeitsweise stark verändert. Wir arbeiten heute oft remote, nutzen digitale Tools und kommunizieren über Apps und Videokonferenzen. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, Teams zu leiten, die nicht immer physisch anwesend sind. Doch wie schaffen wir das, wenn wir unsere Mitarbeiter nicht mehr täglich im Büro sehen?
Die digitale Arbeitswelt verstehen
Das erste Ziel ist, sich mit den digitalen Tools und den daraus resultierenden Möglichkeiten vertraut zu machen. Wir dürfen uns damit auseinandersetzen, wie wir diese Werkzeuge effektiv nutzen, um unser Team zu erreichen und zu unterstützen. Wichtig ist aber auch, die Chancen dieser Technologien zu erkennen statt die Risiken vor uns her zu tragen. Sie ermöglichen uns, flexibler zu arbeiten und schneller auf Veränderungen zu reagieren. Wir können damit Prozesse vereinfachen und die Zusammenarbeit fördern – egal, wo sich unser Team sich grad befindet.
Neue Kommunikationswege nutzen
In der digitalen Welt reicht es nicht mehr, eine E-Mail zu schreiben oder ein kurzes Gespräch am Schreibtisch zu führen. Kommunikation wird vielseitiger und dynamischer. Wir müssen als Führungskräfte sicherstellen, dass unsere Botschaften klar und verständlich ankommen, auch wenn wir nicht im selben Raum sind.
Machen wir uns dazu bewusst, dass 60% der Kommunikation mit anderen Menschen über die Körpersprache läuft, 30% über die Betonung der Worte und lediglich 10% über die Information an sich. Eine Interaktion rein über Email liegt damit der Interpretationsspielraum der „Gegenseite“ bei 90%.
Es ist daher umso wichtiger, regelmäßige und offene Kommunikation zu fördern. Virtuelle Meetings mit eingeschalteter Kamera, kurze Check-ins und transparente Arbeitsprozesse helfen uns dabei, unser Team auf dem Laufenden zu halten. Die Herausforderung ist, dabei die richtige Balance zwischen Kontrolle und Vertrauen zu finden. Während wir den Überblick behalten, sollten wir gleichzeitig darauf achten, unseren Mitarbeitern die Freiheit zu geben, eigenständig zu arbeiten. Hier helfen klare Ziele und regelmäßiges Feedback.
Führung neu denken:
Vertrauen und Eigenverantwortung
In der digitalen Arbeitswelt funktioniert die klassische Hierarchie nicht mehr so gut. Führung muss heute auf Vertrauen basieren – Vertrauen ist die Basis von Allem. Unsere Mitarbeiter brauchen mehr Eigenverantwortung, um in einem dynamischen Umfeld flexibel zu reagieren. Wie gelingt uns das?
Wir müssen eine Kultur des Vertrauens aufbauen, in der Fehler nicht bestraft, sondern als Lernchance gesehen werden:
„Du hast einen Fehler gemacht? Fein, du bist NICHT gescheitert, sondern gescheiter geworden. Du hast nämlich gelernt, wie es nicht geht. Nun ändere den Weg, aber nicht das Ziel“
Die digitale Welt erfordert, dass wir uns schnell anpassen und lernen. Dazu gehört, dass wir unseren Teams den Raum geben, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Nur so können sie sich entfalten und kreative Lösungen für komplexe Probleme entwickeln. Ein Ansatz könnte sein, verstärkt auf Projektarbeit zu setzen und einzelne Mitarbeiter als Experten in ihren Bereichen zu fördern.
In der Ära der Technologie reicht es nicht aus, einfach nur neue Tools zu nutzen. Wir müssen als Führungskräfte auch unsere Denkweise anpassen. Vertrauen, klare Kommunikation und Eigenverantwortung sind die Grundlagen für eine erfolgreiche Führung in der digitalen Arbeitswelt. Wenn wir diesen Weg gehen, können wir unsere Teams nicht nur führen, sondern gemeinsam mit ihnen wachsen.
Viel Erfolg bei der Umsetzung!
Lies dazu auch gern folgende Blog-Artikel:
- #144 Welche Führungsstile gibt es?
- #145 Wieviel Coach steckt in einer Führungskraft?
- #237 Sollten wir alle Mitarbeitenden möglichst gleich behandeln?
- #242 Welche Coaching-Kompetenzen benötigen wir als Führungskraft?
Hier noch das passende Zitat einer Beljean - Seminarteilnehmerin:
Ich habe für einige Punkte Bestätigung mitgenommen, aber auch durch den hohen Praxisanteil viele neue Anregungen, insbesondere zum zwischenmenschlichen Miteinander, bekommen. Der Umgang des Dozenten mit den Teilnehmenden war ebenso toll, wie der Tagungsort und das Servicepersonal.
Dr. Yvonne Bernard, Chief Technical Officer der Hornetsecurity GmbH, Hannover