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#144 Welche Führungsstile gibt es und welcher davon passt zu mir?

Welche Führungsstile gibt es und welcher davon passt zu mir?

(Bildquelle: Pixabay)

Ich werde in Seminaren immer mal wieder gefragt, welche Führungsstile es gibt und welche heute „angesagt“ sind. Wenn ich daraufhin im Internet die Suche „Was gibt es für Führungsstile?“ eingebe, dann kommt fast erwartungsgemäß nach einer halben Sekunde eine nahezu unüberschaubare Anzahl von ca. 167.000 Artikeln, Grafiken und Ausführungen als Antwort. Was fangen wir damit an? Was ist dann richtig und aktuell? Welche Empfehlung soll ich dann geben?

Keine Sorge, ich habe nicht vor, heute den 168.000ten Artikel zu schreiben, möchte aber doch ein paar Anregungen für die Praxis mitgeben und die immer wieder zu Recht gestellte Frage beantworten.

 

Arten der Führung

Es gab (und zum Teil gibt es das auch noch heute) Strukturen, bei denen Führung im klassischen Sinne, nämlich autoritär notwendig und richtig war und auch heute noch ist. Seitdem Menschen in Gruppen zusammenleben, gibt es dem Grunde nach An-„Führer“. Ein Kriegsherr konnte nicht erst diskutieren, wann und mit welcher Strategie in den Krieg gezogen wurde. Und im Zeitalter der Industrialisierung ab der Mitte des 18. Jahrhunderts war ein zentraler Bestandteil des Arbeitens in Fabriken das Thema „Befehl und Gehorsam“.

Erst in den letzten Jahrzehnten haben sich durch Weiterbildung und Emanzipierung der Beteiligten, Diversifizierung der Arbeit, Technologiewandel in den Arbeitsprozessen und ein verändertes Menschenbild auch die Anforderungen und Randbedingungen, unter denen Führungskräfte heute agieren, radikal verändert. Daher wurde der autoritäre Führungsstil ergänzt oder weiterentwickelt zum

  • Patriarchalischen Führungsstil
  • Laissez faire Führungsstil
  • Beratenden Führungsstil
  • Kooperativen Führungsstil
  • Unterstützenden Führungsstil
  • Bürokratischen Führungsstil
  • Partizipativen Führungsstil
  • Charismatischen Führungsstil
  • Demokratischen Führungsstil
  • Transformationalen Führungsstil
  • Situativen Führungsstil
  • Coachende Führungsstil
  • usf.

Ganz neu im Spiel (wen verwundert`s, denn heute ist ja Agilität der neue Wein in alten Schläuchen) ist der agile Führungsstil.

Lesen Sie gern im Internet die Definitionen sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile nach. Weitere Aufzählungen will ich hier ersparen.

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Welcher Führungsstil passt zu mir?

Was bedeutet das nun für unser Tagesgeschäft als Führungskraft. Welcher Stil ist der Beste? Ich glaube, auf diese Frage gibt es keine allgemein gültige und richtige Antwort. Ich glaube, die Führung meines Teams fängt zunächst mal bei mir selbst an.

Wie führe ich mich? Wie stehe ich zu mir? Wie gehe ich mit mir um? Wie rede ich den ganzen Tag über mit mir? Welche Wertschätzung bringe ich mir selbst gegenüber auf? Wie fest ist das Fundament, auf dem ich selbst stehe?

Wenn ich auf diese (zugegebenermaßen für manche Führungskräfte keine leichten Fragen, obwohl sie doch den ganzen Tag mit sich selbst zusammen sind) Fragen Antworten gefunden habe, dann komme ich meiner eigenen Authentizität (nicht zu verwechseln mit Autorität) schon mal um Einiges näher. Und Authentizität ist für mich dann tatsächlich auch der Schlüssel auf die Frage nach dem Führungsstil.

Ich glaube nämlich, dass ich dann gut führe, wenn ich mit mir im Reinen und authentisch bin. Kommt dann noch die Wertschätzung meinen Mitmenschen gegenüber hinzu, ist das Puzzle komplett – drei Teile, nicht mehr und nicht weniger.

Das bedeutet allerdings auch, dass sich die Ausprägung meines Führungsstils situativ ändert und anpasst. Weitergedacht heißt das, mal bin ich autoritär, mal bin ich „laissez faire“, mal demokratisch. Aber immer bin ich mit mir im Reinen, authentisch und wertschätzend. Das ist dann übrigens auch meine ganz persönliche Definition von Agilität, nämlich der Anpassung an wechselnde Gegebenheiten.

Wie kann mein Team mit diesen Wechseln der Stile umgehen? Bin ich da dann nicht zu sprunghaft und unberechenbar? Ich glaube, nein. Denn der rote Faden sind die drei vorgenannten Kriterien und unterschiedliche Situationen bedingen nun mal unterschiedliche Reaktionen. Oder wie lange wollen Sie ein Süppchen mit der Gabel löffeln?

 

Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit sich im Reinen sind, Ihre Authentizität gefunden haben und wertschätzend mit Ihrem Team umgehen. Ihr Team wird es Ihnen danken, denn Menschen entscheiden sich nicht für Unternehmen, sondern für Ihre Vorgesetzten.

 

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

Lesen Sie dazu auch folgende interessante Blog-Artikel:

 

Hier noch das passende Zitat eines Geschäftsführers:
Ich möchte Ihnen für die Unterstützung danken, die Sie mit Ihren Seminaren an unserer Büroleiterin geleistet haben. Die Mitarbeiterin hat sich im Nachgang zu den Seminaren insbesondere in Bezug auf Strukturiertheit und Klarheit im Führungsstil stark verbessert.

Ich werde auch künftig angehende Führungskräfte von Ihnen trainieren lassen, weil sich am genannten Beispiel ganz klar erwiesen hat, dass Sie das richtige Rüstzeug auch für angehende Führungskräfte liefern. Das einzige was ich künftig anders machen werde ist die Reihenfolge. Ich glaube, dass ich der betroffenen Führungskraft und auch ihren Mitarbeitern viel Frust hätte ersparen können, wenn ich ihr das notwendige Rüstzeug vermittelt hätte, bevor ich sie in die Verantwortung geschickt habe.

Klaus Marwede, Geschäftsführer der kmb2, Braunschweig

 

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Topics: Führungskraft, Mitarbeiterführung

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

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