Beljean Impulse

#237 "Sollten wir alle Mitarbeitenden möglichst gleich behandeln?"

Blog 237

(Foto von Nathan Anderson auf Unsplash)

 

Vor einiger Zeit hatte ich ein Coaching und wir sprachen darüber, dass die Mitarbeitenden im Unternehmen (hier ein Pflegedienst) einer Taktung unterliegen, die von äußeren Institutionen vorgegeben werden. Wie soll dann mit Mitarbeitenden umgegangen werden, die z.B. aus körperlichen Gründen die vorgegebene Taktung nicht schaffen? Wie reagieren andere Mitarbeitende, wenn Rücksicht auf Einzelne genommen wird? Spannende Fragen, über die es sicher lohnt, mal nachzudenken oder?


Eines vorweg: es geht hier ausdrücklich nicht um Diskriminierung aufgrund körperlicher oder mentaler Einschränkungen. Es geht genau darum, vorhandene Einschränkungen so zu integrieren, dass sowohl das Unternehmen also auch die Mitarbeitenden und am Ende natürlich auch die Kunden, Freude haben, mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten.

Jeder Mensch hat ein eigenes Set an Stärken und Potenzialen, die ausgebaut werden können. Darüber hinaus hat aber auch jeder Mensch Einschränkungen, die so unterschiedlich sind, wie die Kombination aus Stärken und Potenzialen. Einige Einschränkungen mögen offensichtlicher sein, andere vielleicht gar nicht in Erscheinung treten.

Was meine ich damit? Dazu ein konkretes Beispiel: Jemand mit einem BMI von 33 wird mehr Zeit benötigen, 10 Etagen ohne Fahrstuhl von unten nach oben zu überwinden, als eine ähnlich trainierte Person mit einem BMI von 22. Das ist natürlich ein sehr plakatives Beispiel, soll aber die Problematik deutlich machen, wenn für beide die gleiche Zeit von 3 Minuten vorgegeben ist.

Wenn jetzt der Person mit BMI 33 dafür 5 Minuten zugestanden werden, welchen Anspruch wird die Person mit BMI 22 daraus für sich ableiten, die die Vorgabe rein körperlich vielleicht besser erfüllen kann? Wenn sich die 22er Person nun aus Prinzip auch 5 Minuten für die 10 Etagen Zeit lässt, geht die Performance insgesamt runter? Gleiches Recht für Alle halt.

Die Krux liegt hier in der Mikrobetrachtung (Überwinden von 10 Etagen in 3 Minuten).

Der Blick muss eben alle typischen Aufgaben des Arbeitsplatzes beinhalten. Um im vorgenannten Beispiel zu bleiben: Vielleicht die BMI-33-Person empathischer im Umgang mit den Kunden (Hier: Patienten), als die BMI-22-Person. Dann ist es nämlich gerechtfertigt, wenn die 33er Person 5 Minuten braucht, weil sie die zwei Minuten Defizit durch größere Empathie schneller wieder ausgleicht.

Verlassen wir das vorgenannte Beispiel. Das Prinzip aber bleibt und damit die Frage, wie sich Schwächen Einzelner auf das Team abbilden?

 

Entdecken Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter

 

Mein Credo hierzu ist, die Individualität der unterschiedlichen Menschen zu berücksichtigen. Darin stecken Herausforderungen (Erkennen der Potenziale) und Chancen (intrinsische Motivation über Stärken) gleichermaßen. Ist das einfach? Nein! Ist es die Anstrengung wert? Ja!

Wenn also das nächste Mal jemand zu dir kommt und sich darüber auslässt, dass einer Kollegin oder einem Kollegen etwas zugestanden wird, was diese Person nicht bekommt, dann zeige ihr auf, welche Punkte ihr zugestanden werden, die der Kollegin/dem Kollegen nicht „gestattet“ sind.

Die Diskussion im Detail wird nicht zielführend sein. Wir müssen auf eine höhere Ebene kommen und den Horizont größer stecken. Alles andere führt nur zu Grabenkämpfen.

Du kannst diese Art von Diskussionen jedoch nur dann gut führen, wenn du die Mitglieder deines Teams mit ihren Stärken, Potenzialen und Einschränkungen gut kennst. Es geht nicht darum, diese gegeneinander auszuspielen, sondern über die Ansprache der individuellen Stärken die nötige intrinsische Motivation in den Menschen zu wecken. Dann nämlich werden interne Vergleiche im Sande verlaufen, weil sich jede/r auf ihre bzw. seine Stärken fokussiert.

Dabei wünsche ich dir viel Erfolg.

 

 

Lies dazu auch gern folgende Blog-Artikel:

 

Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:

Ich habe meine Einstellung zur Führung durch das Seminar grundlegend geändert. Meine Erwartungshaltung ist heute deutlich höher an mich und meine Führungskräfte. Das Seminar war für mich sehr beeindruckend, weil die Verkettung von beruflichem und privatem Handeln zu positivem Handeln, Glück und Erfolg führt. Die Stärken der anderen sehen wird eine meiner Stärken werden.
Thorsten Scheller, stellvertr. IT-Leiter Dr. Kaiser Diamantwerkzeuge GmbH & Co. KG, Celle

 

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Topics: Mitarbeiterbewertung, Leitfaden, Mitarbeitergespräche, Mitarbeiter-Förderungsgespräch, Unternehmensführung, Unternehmenserfolg, Mitarbeiterführung, Umgang mit Menschen, Umgang mit mir selbst, Selbstführung

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

Impulsreihe Führung to Go kennenlernen

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Das Seminar-, Beratungs- und Coaching-Geschäft ist sehr individuell. Ob Sie als Kunde und wir als Anbieter zusammenpassen und im Sinne Ihrer Zielvorgaben erfolgreich sein werden, lässt sich in einem persönlichem Gespräch häufig nicht herausfinden. Für uns aber steht die Nachhaltigkeit Ihrer Zielerreichung an erster Stelle. Daher möchten wir Ihnen mit diesem Blog die Möglichkeit geben, uns kennenzulernen. Schnuppern Sie also gern in unseren Seminarinhalten und Empfehlungen, die wir hier in diesem Blog einstellen. 

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