Seit einigen Jahren gebe ich zusätzlich zu den Beljean Seminaren, wo es ja um Softskills geht, eine andere Seminarreihe (MEDDIC), welche den methodischen Vertrieb zum Fokus hat. Am Ende eines Seminars (hier nach insgesamt 4,5 Tagen) habe ich eine Einheit zum Thema „Akzeptiere niemals durchschnittliche Arbeit“. In dieser Einheit berichte ich darüber, was ich in meinem Leben an Fehlern gemacht habe, welche Lehren ich daraus gezogen habe und was ich heute anders mache. Ich will damit Beispiel geben und sein. Es geht nicht um mein persönliches Outing, sondern um gezogene Konsequenzen aus gemachten Erfahrungen.
Immer dann, wenn ich im Seminar nach der Anzahl der Mitarbeiter meiner Seminarteilnehmer frage, teilt sich die Gruppe in grundsätzlich 2 Teile auf. Teil 1 sind die mit einer namhaften Anzahl von Kunden und Mitarbeitern. Sie berichten stolz von einer drei- bis vierstelligen Zahl Untergebener. Teil 2 sind diejenigen mit entweder keinen Mitarbeitern oder einer einstelligen Zahl. Verschämt schauen sie dabei auf den Boden, als seien sie weniger Wert, nur weil die Anzahl der Zuarbeitenden niedriger ist. Wozu gehören Sie?
Da sitze ich neulich mit einem Bekannten beim Bier und wir kommen beim „über die Welt retten“ (wie das bei Männern so üblich ist) auf das Thema der Selbstreflexion. „So ein Blödsinn“, sagt mein Freund, „das brauchen wir nicht thematisieren, das mache ich schon jeden Morgen vor und mit dem Spiegel.“
In vielen Unternehmen gibt es heutzutage feste und variable Lohnbestandteile. Häufig sieht es dabei dann so aus, dass zwischen 50% und 80% des Lohnes als fester Bestandteil und der verbleibende Rest als variabler Bestandteil festgelegt wird. Dieser variable Bestandteil ist dann an Ziele geknüpft. Diese Ziele sind auf verschiedenste Art und Weise festgelegt. Sei es, dass es Unternehmensziele sind, wie zum Beispiel 15% EBITDA zu erreichen oder eine feste Umsatzgröße. Alternativ werden aber auch mitarbeiterspezifische Ziele festgelegt, wie zum Beispiel „5 eigene Projekte geleitet“. Es könnte aber auch eine bestimmte Anzahl an Vertragsabschlüssen in Verbindung mit einem unfallfreien Jahr des Firmenfahrzeuges sein.
Kennen Sie folgende Situation: Sie wollen ein Kleidungsstück kaufen und sagen zum Verkäufer so etwas wie „gefällt mir eigentlich ganz gut, nur das Muster ist mir etwas zu aufdringlich“. Was passiert jetzt? Der Verkäufer wird Ihnen wahrscheinlich erklären, warum ausgerechnet dieses Muster ganz exzellent zu Ihnen passt und doch geradezu wie für Sie gemacht zu sein. Sind Sie nun von Natur aus eher Mann als Frau, dann werden Sie sich fragen, wer nun Recht hat: der Verkäufer oder Ihr langjährig erfahrener Geschmack.

