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#87 Was soll denn bitte der Quatsch mit der Selbstreflexion?

Selbstreflexion

(Bildquelle: Pixabay)

Da sitze ich neulich mit einem Bekannten beim Bier und wir kommen beim „über die Welt retten“ (wie das bei Männern so üblich ist) auf das Thema der Selbstreflexion. „So ein Blödsinn“, sagt mein Freund, „das brauchen wir nicht thematisieren, das mache ich schon jeden Morgen vor und mit dem Spiegel.“

Naja, das erschien mir dann doch etwas kurz gesprungen. In der Tat verwechseln aber manche (um nicht zu sagen viele) Zeitgenossen Selbstreflexion mit „ich bin gut so, wie ich bin und darüber hinaus mache ich ja schon alles richtig.“

 

Selbstbewusstsein und Selbstreflexion sind jedoch nicht dasselbe.

 

„Ich bin gut so, wie ich bin“ ist Selbstbewusstsein. Und das ist gut und richtig, dagegen ist nichts zu sagen.

„Darüber hinaus mache ich ja schon alles richtig“ ist Ansatz von Selbstreflexion, in diesem Fall nur etwas kurz gesprungen. „Ich mache ja schon alles richtig“ ist Platitude, aber keine wirkliche Selbstreflexion.

Fragen, die, wenn wir sie uns selbst ernsthaft stellen, uns da auf die Sprünge helfen können, sind z.B.

  • Was würde ich meinem besten Freund empfehlen, wenn er in dieser Situation wäre?
  • Was ist heute besonders gut bei mir gelaufen, wo sind Potenziale?
  • Worauf führe ich bei mir selbst (nicht bei anderen) zurück, dass mir diese Geschichte heute schon zum wiederholten Mal passiert ist?

Selbstreflexion ist übrigens ein lebenslanger Prozess, der dazu führt, dass wir uns immer wieder selbst neu entdecken können.

Mir hat vor vielen Jahren mal ein Therapeut gesagt, „Herr Heinrich, da gibt es bei Ihnen durchaus einige Themen, die Sie sich mal anschauen sollten“. Ich habe ihn gefragt, was er denn wohl damit meint, denn ich fand mich innerhalb von Spannweiten ziemlich in Ordnung. Seine Antwort „schauen Sie mal in sich rein, dann werden Sie schon was finden“. Typisch Therapeut, dachte ich und legte das Thema beiseite.

 

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Vor 3 Jahren dann wurde ich aufgrund einer privaten Situation wieder auf das Thema gestoßen und um das Ergebnis der letzten 3 Jahre auf einen Punkt zu bringen. Ich habe soviel Neues über mich gelernt, wie in den 20 Jahren zuvor nicht. Absolut spannend und lehrreich. Vor allem aber habe ich Perspektiven wechseln können und Dinge gelernt, die ich nie gedacht hätte. Eine für mich sehr spannende Reise und nach 57 Lebensjahren kann ich heute sagen, dass ich total gespannt bin, wo die Reise weiter hingeht. Das ist lebenslanges Lernen an mir selbst.

 

Und deswegen ist Selbstreflexion für mich einer der ganz zentralen Punkte in der Persönlichkeitsentwicklung und nicht etwa „eine neue Sau, die durch's Dorf getrieben wird“.

 

Ein wichtiger Punkt ist die Voraussetzung für Selbstreflexion. Die gesunde Einstellung zu mir selbst. Und das geht über Selbstbewusstsein weit hinaus. Es geht darum, stabil in sich selbst zu ruhen.

Was meine ich damit? Viele Menschen leben von der Bestätigung im Außen, sie brauchen Lob und Anerkennung. Da ist auch nichts dagegen zu sagen. Kritisch wird es aber dann, wenn ich auf die Bestätigung von außen angewiesen bin. Das deutet darauf hin, dass ich die nötige Bestätigung nicht in mir selbst finde und daher darauf hoffe, sie von außen zu erhalten damit es mir gutgeht.

Was wäre die „richtige“ Option: ich ruhe stabil in mir und wenn ich Bestätigung von außen bekommen, ist das das Sahnehäubchen obendrauf aber keine Notwendigkeit für meinen Seelenfrieden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem richtigen Maß der Selbstreflexion und freue mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen dazu mir teilen per Mail mitteilen.

Lesen Sie auch diese weiteren Blog-Artikel der Beljean Impulse:

Hier noch ein passendes Zitat eines Seminarteilnehmers:
Die Selbstreflexion während der Seminarzeit, sowohl an den Seminartagen wie auch zwischen den Terminen, hat mir entscheidend weitergeholfen. Ich konnte einige Punkte herauszuarbeiten, die ich nun gezielt bearbeite, um mich zu verbessern. Gefallen hat mir weiterhin die offene und freie Seminargestaltung mit tiefgreifenden Verhaltens“-kondensaten“.
Paul Junkermann, Geschäftsführer der UniMould GmbH

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Topics: Führungskraft, Unternehmenserfolg, Umgang mit mir selbst, Selbstführung

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

Impulsreihe Führung to Go kennenlernen

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