Wenn mein Kunde doch bloß zugänglicher wäre, meine Mitarbeiterin umgänglicher und meine Kinder nicht immer so bockig – wie einfach wäre dann die Welt für mich? So und ähnlich denken viele Menschen und vergessen dabei, dass ein Großteil des Verhaltens nicht anderes ist als die Konsequenz der Rollen, in denen wir uns jeweils bewegen. Was hat es damit auf sich und was bedeutet das für unser Tagwerk?
Ein wichtiger Mitarbeiter oder eine wichtige Mitarbeiterin meines Teams legt mir die Kündigung auf den Tisch und ich habe das Gefühl, es zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Ausgerechnet diese Person, wo sie für mich eine tragende Säule im Team darstellt. Was soll ich jetzt tun? Mehr Geld anbieten? Zum Bleiben überreden? Einfach ziehen lassen? Sicher keine leichte Entscheidung und doch muss sie getroffen werden. Welche Gedanken helfen mir jetzt weiter?
(Bildquelle: Mathias Heinrich)
Als Seminarleiter erlebe ich die folgende Situation immer wieder. Führungskräfte oder Geschäftsführungen meinen es gut mit ihren Mitarbeitenden und bieten ihnen Seminare und Weiterbildungen an. Im Anschluss besteht dann die nachvollziehbare Erwartungshaltung, die Teilnehmenden wissen ja nun, wie das Thema anzupacken ist. Damit ist dann alles erledigt und vor allem wird jetzt alles gut. Zeit, als Führungskraft selbst an dieser Weiterbildung teilzunehmen, ist nicht da und das Thema wird entweder schon beherrscht oder spielt vermeintlich keine Rolle. Diese Denke der Vorgesetzten aber ist grundfalsch. Warum ist dem so?
(Bildquelle: Mathias Heinrich)
Wir alle kennen den Spruch „tue Gutes und berichte darüber“. Was aber bedeutet das, wenn wir auf uns selbst aufmerksam machen wollen? Was ist vor diesem Hintergrund mit „Gutes tun“ gemeint und wie können wir so darüber berichten, dass wir nicht den Touch des Selbstdarstellers oder gar „Poser`s“ bekommen?
Vielen Mitarbeitenden passiert es irgendwann im Berufsleben: Sie werden „entdeckt“, also gefragt, ob sie mehr Verantwortung übernehmen wollen, vielleicht auch inkl. der Führung anderer Menschen. Ebenso viele Mitarbeitende fragen sich irgendwann, ob sie Führungskraft inkl. Personalverantwortung werden wollen und wechseln vielleicht auch aus diesem Grund den Arbeitgeber. Woran aber merken wir, ob wir zu Führungskraft „geboren“ sind oder nicht? Worauf sollten wir bei Bewerbungsgesprächen achten, wenn wir die Verantwortung für andere Menschen mit übernehmen wollen?