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#218 Mein bester Mitarbeiter kündigt. Was soll ich tun? Ziehen lassen oder halten? Drei Schritte zum klaren Kopf in dieser heiklen Situation.

#218 Mein bester Mitarbeiter kündigt. Was soll ich tun? Ziehen lassen oder halten? Drei Schritte zum klaren Kopf in dieser heiklen Situation.

(Bildquelle: Pixabay)

Ein wichtiger Mitarbeiter oder eine wichtige Mitarbeiterin meines Teams legt mir die Kündigung auf den Tisch und ich habe das Gefühl, es zieht mir den Boden unter den Füßen weg. Ausgerechnet diese Person, wo sie für mich eine tragende Säule im Team darstellt. Was soll ich jetzt tun? Mehr Geld anbieten? Zum Bleiben überreden? Einfach ziehen lassen? Sicher keine leichte Entscheidung und doch muss sie getroffen werden. Welche Gedanken helfen mir jetzt weiter?

 

Natürlich gibt es darauf keine eindeutige und für alle Fälle richtige Empfehlung. Und doch teile ich dazu gern ein paar Ideen und Fragen, um Orientierung für eine gute Entscheidung zu liefern.

  1. Keine operative Hektik
    Wenn mir in der Vergangenheit Leistungsträger unvermittelt ihre Kündigung auf den Tisch gelegt haben, dann war es natürlich mit der guten Laune erstmal vorbei, keine Frage. Andererseits habe ich mir zwei Dinge unmittelbar bewusst gemacht:

    1. Die Kündigung gilt zunächst dem Unternehmen, welches ich vertrete und nicht mir. Der Entscheidung zugrunde liegen ggf. Gründe, die ich nicht zu vertreten habe. Daher nehme ich das zunächst nicht persönlich.

    2. Ich bedanke mich für die mit der Kündigung überreichten Schriftstücke und bitte um etwas Geduld (1 – 2 Tage) für eine qualifizierte Rückmeldung. Dieses Zeitfenster habe ich dann auch einhalten oder ich muss mich rechtzeitig mit der Lieferung einer Begründung zum weiteren Verzug melden.

  2. Abwägen
    Nun auf jeden Fall mindestens eine Nacht drüber schlafen, bevor Entscheidungen getroffen werden, die sich nur schwer oder gar nicht revidieren lassen. Jetzt gilt es, abzuwägen zwischen den Vor- und Nachteilen des „Halten Wollens“ oder des „Ziehen Lassens“.

    Dabei helfen folgende Fragestellungen:

    1. Wieviel Spielraum habe ich, um ggf. Zusagen zu machen, ohne dass mein gesamtes Kompensationsgefüge aus den Fugen gerät?

    2. Wie nachhaltig werden die Zusagen, die ich ggf. noch machen kann, in Hinblick auf die Motivation der kündigenden Person wirken?

    3. Wen kann ich ggf. auf diese Position ziehen und dieser nachrückenden Person damit die Möglichkeit geben, sich weiterzuentwickeln?

    4. Wie motiviert ist die ggf. nachrückende Person im Vergleich zur kündigenden Person?

    5. Wie wird die kündigende Person über ihr „altes“ Unternehmen reden, wenn wir im „Streit“ auseinandergehen? Wie wird sie mein Unternehmen weiterempfehlen, wenn wir uns freundschaftlich trennen?

    6. Welche Erkenntnisse nehme ich für mich daraus mit? Was werde ich verändern? Wo werde ich zukünftig schneller reagieren? Was werde ich zukünftig nicht mehr auf die Goldwaage legen?

  3. Handeln
    Wenn ich mir über die Vor- und Nachteile klar geworden bin, dann kann ich in Ruhe über Veränderung nachdenken, bei der ich als Führungskraft das Steuer in der Hand behalte, wenngleich mir ein Leistungsträger wegbricht. Das Entscheidende aber ist, dass ich als Führungskraft jederzeit Herr/Frau des Prozesses bin.

Mentales Fitnessprogramm für Führungskräfte

 

Es kann nicht sein, dass eine Vakanz/Veränderung/Kündigung nur Nachteile mit sich bringt. Suchen Sie nach den Vorteilen auch dann, wenn sie nicht auf der Hand liegen. Alles um uns herum ist bi-polar. Wo also Schatten ist, muss irgendwo Licht sein, sonst könnte sich der Schatten nicht ausbreiten.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie für Ihr Unternehmen und die handelnden Personen zu guten Entscheidungen kommen, die zu nachhaltige Verbindungen führen. Wir wissen schließlich alle nicht, wo wir uns mal wieder über den Weg laufen.

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrung, Meinung oder Gedanken zu diesem Thema per Mail zukommen lassen.

Lesen Sie dazu auch folgende Blog-Artikel:

 

Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Was ist eine ideale Führungskraft? Die Managementliteratur gibt uns unzählige theoretische Antworten auf diese Frage. Doch wer weiß nicht, wie groß die berühmte Lücke ist, die sich zwischen Theorie und Praxis befindet? Beljean-Seminare versetzen ihre Teilnehmer praktisch in die Lage, wirkungsvollere Manager zu sein. Das macht sie wertvoll für Menschen, die etwas erreichen wollen. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Carsten Peise, Vorstand accaris financial planning AG

 

Sie möchten das hier angerissene Thema vertiefen und uns kennenlernen? Sie haben Interesse, vom Kennen ins Können zu kommen? Oder es interessiert Sie meine/unsere Meinung zu einem bestimmten Thema? Geben Sie mir/uns ein paar Stichworte und etwas Zeit und wir nehmen uns dessen in einem der nächsten Blogs gerne an. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

 

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Topics: Mitarbeiterbewertung, Führungskraft, Mitarbeitergespräche, Unternehmensführung, Unternehmenserfolg, Mitarbeiterführung, Umgang mit Menschen, Umgang mit mir selbst, Selbstführung

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

Impulsreihe Führung to Go kennenlernen

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