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Wann haben wir das letzte Mal einer Kollegin oder einem Kollegen ehrlich gesagt, wie sehr wir ihre Arbeit schätzen? In unserem beruflichen Alltag, der oft geprägt ist von Termindruck und To-do-Listen, bleibt Lob häufig auf der Strecke. Dabei ist es ein enorm wirkungsvolles Werkzeug, um Mitarbeitende zu motivieren und langfristig an das Unternehmen zu binden. Aber Vorsicht: Nicht jedes Lob erzielt die gewünschte Wirkung.
Schauen wir uns also an, warum Anerkennung im Job so wichtig ist und wie wir authentisches Lob in unseren Alltag als Führungskraft integrieren können. Überprüfen wir also unser Mindset – für mehr Dankbarkeit im Unternehmen und ein motiviertes Team.
Dank, Lob und Anerkennung – was sind die Unterschiede
Ein simples „Gut gemacht!“ ohne Bezug oder Kontext wirkt oft wenig glaubwürdig. Warum? Weil es schnell als Routinefloskel verstanden wird. Mitarbeitende merken, ob dieser Dank wirklich von Herzen kommt oder einfach nur „abgehakt“ wird.
Lob geht über den Dank hinaus und bezieht sich auf eine konkrete Situation und Person. „Also dein Umgang mit dem schwierigen Kunden, das hast du wirklich gut gelöst“. Mein Gegenüber fühlt sich jetzt direkt angesprochen und wertgeschätzt.
Authentische Anerkennung geht dann noch einen Schritt weiter. Sie ist konkret und ehrlich, sie bedarf der Beobachtung und der Reflektion. Statt „Das war eine tolle Präsentation!“ könnten wir sagen: „Mir hat besonders gefallen, wie du die schwierigen Zahlen verständlich erklärt hast. Dadurch konnte das Team die nächsten Schritte besser planen.“ Solch eine Aussage zeigt, dass wir uns wirklich mit der Leistung auseinandergesetzt haben. Es schafft eine persönliche Verbindung und motiviert nachhaltig.
Wie wir Lob und Anerkennung in den Führungsalltag integrieren
Damit Anerkennung im Job kein Ausnahmefall bleibt, müssen wir sie zur Gewohnheit machen. Aber wie geht das konkret? Hier einige Ideen:
Tägliche Gelegenheiten für Lob
- Morgenrunden und Meetings nutzen: Starten wir Team-Meetings mit einer kurzen Runde, in der wir positive Leistungen der letzten Tage hervorheben.
- Kleine Gesten im Alltag: Ein kurzes „Danke für deinen Extraeinsatz gestern!“ beim Vorbeigehen kann Großes bewirken.
- Gezielte Reflexion: Nehmen wir uns jeden Abend zwei Minuten Zeit und überlegen, wem wir heute ein ehrlich gemeintes Lob aussprechen könnten – und tun es dann am nächsten Tag.
Der Schlüssel liegt darin, Lob in den normalen Arbeitsablauf einzubauen, statt es als „Sonderaktion“ zu sehen.
Konkrete Beispiele für wirkungsvolle Anerkennung
Es gibt viele Wege, Mitarbeitenden zu helfen, sich zu motivieren. Hier sind drei Beispiele, wie wir Anerkennung zeigen können:
- Individuelle Notizen: Ein handgeschriebener Zettel auf dem Schreibtisch mit einer kurzen Botschaft wie „Danke für deine Unterstützung bei Projekt X – du hast es gerettet!“ wirkt persönlicher als jede E-Mail.
- Teamübergreifendes Lob: Erwähnen wir die Leistung eines Teammitglieds bewusst in einem größeren Kreis, z. B. vor anderen Abteilungen oder Führungskräften.
- Zeit schenken: Ein gemeinsamer Kaffee, bei dem wir einfach mal zuhören und die Arbeit der Person wertschätzen, zeigt wahres Interesse.
Die langfristigen Effekte von Lob auf die Motivation und Bindung
Regelmäßige Wertschätzung hat eine erstaunliche Wirkung. Mitarbeitende fühlen sich nicht nur motivierter, sondern auch stärker mit dem Unternehmen verbunden. Authentisches Lob und Anerkennung fördern das Vertrauen zwischen Führungskräften und Teams und schafft eine positive Unternehmenskultur. Studien zeigen: Teams, die regelmäßig Anerkennung erfahren, arbeiten produktiver und bleiben länger im Unternehmen.
Wertschätzung als Teil der Führungskultur
Echte Anerkennung im Job beginnt bei uns selbst. Es ist nicht schwer, Dankbarkeit im Unternehmen zu zeigen, wenn wir uns dafür bewusst Zeit nehmen. Mit konkretem, ehrlichem Lob schaffen wir eine Arbeitsatmosphäre, in der sich Mitarbeitende geschätzt fühlen – und das zahlt sich aus: in Form von Motivation, Engagement und langfristiger Bindung.
Lassen wir Wertschätzung durch authentische Anerkennung zu einem festen Bestandteil unserer Führungskultur werden. Denn: Eine gute Führungskraft zeigt nicht nur den Weg, sondern sieht und würdigt auch die Menschen, die ihn mitgehen.
Lies dazu auch folgende Blog-Artikel:
- #006 Kontrolle und Lob – wie passt das denn bitte zusammen?
- #093 Lob für Führungskräfte durch Verbesserungsvorschläge
- #103 Danken – Loben – Anerkennen
- #156 Was haben Dankbarkeit und Angst miteinander zu tun?
Hier noch das passende Zitat einer Beljean – Seminarteilnehmerin:
Das Seminar hat meinen Blickwinkel verändert, um neue Wege zu gehen. Ich werde Veränderungen zulassen bzw. vorantreiben und ein Vorbild für die Mitarbeiter sein. Besonders hat mich die Wirkung von Lob beeindruckt.
Jessica Hellmann, Assistenz der Marketingleitung der KüchenTreff GmbH & Co. KG, Wildeshausen