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#213 Was ist der richtige Umgang bei Fehlverhalten von Mitarbeitenden?

#213 Was ist der richtige Umgang bei Fehlverhalten von Mitarbeitenden?

(Bildquelle: Pixabay)

Fehlverhalten passiert in unseren Unternehmen jeden Tag, das ist keine Frage. Zum Glück sind wir alle Menschen und können uns daher nicht ganz davon befreien. Häufig wird dieses aber aus Bequemlichkeit oder Überarbeitung nicht angesprochen. Das aber führt zu sicher ungewollten Konsequenzen.


Allein über die Begrifflichkeit „Fehlverhalten“ lässt sich trefflich diskutieren.

  • Was ist Fehlverhalten?
  • Wer hat darüber zu entscheiden?
  • Welche „Bestrafung“ sollte auf das Fehlverhalten folgen?

Darauf möchte ich in der Tat hier nicht eingehen, denn das hat sehr viel mit der individuellen Situation und Einschätzung zu tun.

Mein Fokus für diesen Beitrag ist, wie damit umgehen ist, wenn wir als Führungskraft aus unserer Sicht das Fehlverhalten eines Mitarbeitenden wahrnehmen. Lassen Sie mich dazu mit einer Behauptung einsteigen.

„Bei Fehlverhalten wird Tadel so selbstverständlich erwartet,
wie Anerkennung und gute Leistungen. Bleibt er (der Tadel)
aus, wird dies als Führungsschwäche empfunden.“

Was ist damit gemeint? Dazu zwei Beispiele aus der Praxis.

  1. Der Chef eines Unternehmens mit 10 Mitarbeitenden beklagt sich über folgende Situation. „Immer, wenn ich mal für 2-3 Stunden in einer Besprechung sitze, dann stellen (etwas übertrieben) meine Mitarbeitenden die Arbeit ein und treffen sich in der Kaffeeküche zum lockeren Austausch. Ich bekomme das dann mit, wenn ich mal kurz raus bin, um Unterlagen zu holen. Dieses Verhalten empfinde ich als ungebührlich mir gegenüber. Wie kann ich dafür sorgen, dass das abgestellt wird, wenn ich gleichzeitig das Gefühl habe, alleine gegen 10 zu stehen?

    Was ist hier das Fehlverhalten? Das die 10 Mitarbeitenden zusammenstehen und für Frust beim Chef sorgen, weil sie ihrer Arbeit nicht nachkommen? Oder dass der Chef nicht in der Lage ist, das Verhalten abzustellen?

    Hier geht es ganz klar um die Führungsschwäche des Chefs. Die Mitarbeitenden wissen sehr genau, dass ihr Verhalten nicht korrekt ist. Solange der Chef sich aber nicht traut, diese Situation durch Ansage aufzulösen und auch nachhaltig abzustellen, werden „die Mäuse weiter auf den Tischen tanzen, wenn die Katze Ausgang hat“.

  2. Die Führungskraft beobachtet, wie ein Mitarbeiter einen Fehler macht. In dem Moment, wo sich der betroffene Mitarbeiter aber in Richtung seines Vorgesetzten umdreht, wendet sich die Führungskraft ab, weil sie „keine Lust hat, den Mitarbeiter zum xten Mal auf seine Unzulänglichkeiten anzusprechen“. Der Mitarbeiter weiß jedoch ganz genau, dass sein Chef den Fehler gesehen hat.

    Auch hier liegt das Fehlverhalten bei der Führungskraft im Sinne einer Führungsschwäche.

Leitfaden für Mitarbeitergespräche

 

Fassen wir also zusammen. Wenn wir als Führungskraft Fehlverhalten wahrnehmen, dann MÜSSEN wir dieses offensiv ansprechen. Umso wichtiger ist das, wenn die Betroffenen wissen, dass wir ihr Fehlverhalten selbst realisiert haben. Tun wir dies nicht, werden wir als führungsschwach angesehen. Das Gleiche trifft übrigens auch für den Umgang mit Kindern zu. Es ist (nur etwas übertrieben) seelische Grausamkeit, wenn wir offensichtliches Fehlverhalten bei Kindern nicht „tadeln“.

Wie wir das mit dem „Tadeln“ dann richtig machen, dazu gibt es einen anderen Impuls.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit dem Fehlverhalten Ihrer Mitarbeitenden gut umgehen können. Lassen Sie Führungsschwäche aus Bequemlichkeit oder Zeitnot nicht zu, es schadet sonst nur Ihrem Ansehen.

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrung und Meinung zu diesem Thema per Mail zukommen lassen.

 

Lesen Sie dazu auch folgende Blog-Artikel:

 

Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Das Seminar hat mir geholfen, meine eigene Linie zu finden bei Themen wie Lob, Kontrolle und Tadel. Manche Dinge kann ich eben auch nicht lösen, auch das ist mir klar geworden. Die Gespräche rund um das Seminar waren hilfreich und sehr inspirierend.
Alexis Tenzler, Head of Customer Experience der Hornetsecurity GmbH

 

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Topics: Führungskraft, Mitarbeitergespräche, Mitarbeiter-Förderungsgespräch, Mitarbeiterführung

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

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