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Wie wichtig ist die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit, wenn wir doch schon so viele Jahre Erfahrung hinter uns haben? Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und das Thema Erfahrung haben viel miteinander gemeinsam, sollten grad deswegen aber nicht in einen Topf geworfen werden.
Was ist der Unterschied zwischen Persönlichkeitsentwicklung und Erfahrungen?
Erfahrungen machen wir im Laufe unseres Lebens an vielen unterschiedlichen Stellen. Wenn wir unserem Leben einen Plan hinterlegen, dann steckt darin vielleicht sogar eine Art Systematik. Ansonsten reihen sich Erfahrungen mehr oder weniger zufällig aneinander und prägen aus den Ableitungen, die wir daraus treffen, einen Teil unserer Persönlichkeit.
Unter Persönlichkeitsentwicklung verstehe ich den Teil der Arbeit an mir, den ich (anders als bei den Erfahrungen) aktiv beeinflusse, auf den ich hinarbeite oder wo ich Erfahrungen aktiv dazu nutze, mich zu hinterfragen oder zu reflektieren. Hier versuche ich, dem Zufall ein Schnäppchen zu schlagen und aktiv zu planen bzw. an und mit mir zu arbeiten.
Wann ist dieser Prozess fertig oder erledigt – mit 30, 40 oder gar erst mit 50 Jahren?
Um ehrlich zu sein, ich glaube und hoffe, dass dieser Prozess erst mit dem letzten Atemzug aufhört. Ich für meinen Teil habe alleine in den letzten vier Jahren so unglaublich viel über mich gelernt, wie vielleicht in 40 Jahren zuvor nicht. Und das macht für mich die Sache unheimlich spannend. Ich entdecke um mich herum immer wieder neue Aspekte, auf die ich gar nicht mehr verzichten möchte.
Es gibt Menschen in meinem Umfeld, die sagen „ich bin jetzt fast 58 und ich möchte eigentlich gar nicht mehr lernen. Es muss doch mal gut sein mit immer höher, weiter, schneller. Lass mich doch die nächsten Jahre noch arbeiten wie bisher und dann ist gut!“
Da werden für mein Dafürhalten zwei Dinge verwechselt. Das eine ist, das Menschen mit viel Erfahrung und dementsprechend höherem Lebensalter sicher das Recht haben, ihr Leben in einer anderen Geschwindigkeit zu leben, als junge Menschen. Und ganz sicher gleichen sie den langsameren Durchsatz durch Erfahrung aus. ABER, nicht mehr Rekorden nachzujagen, bedeutet eben NICHT, aufzuhören weiter an sich selbst zu arbeiten oder sich selbst weiter zu entdecken!
Wann und wie entwickle ich meine Persönlichkeit weiter?
Bleiben für mich also zwei Fragen übrig.
- Wann entwickele ich meine Persönlichkeit weiter?
- Wie entwickele ich meine Persönlichkeit weiter?
Antwort zur Frage 1:
Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, meine Erlebnisse viel intensiver als früher zu reflektieren. Das gilt insbesondere für Erlebnisse, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen oder für Fragestellungen auf die ich treffe, die sich mir auf den ersten Moment nicht erschließen. Dazu gehören auch unangenehme Momente, wie vielleicht mal eine Unstimmigkeit mit meiner Frau. All das sind Chancen zum Innehalten und Nachfragen. Und das ist auch schon die Antwort auf Frage 2.
Antwort zur Frage 2:
Innehalten und Nachfragen (offene Fragen stellen!) ist für mich die Antwort auf das wie. Dazu ein paar Beispiele
- Warum ist mir das (schon wieder) passiert?
- Was will das Schicksal mir jetzt damit sagen?
- Was kann ich aus dieser Situation lernen?
- Was mache ich beim nächsten Mal anders?
- Was muss ich tun, um Klarheit zu bekommen?
Diese und andere offenen Fragen, die ich mir selber stelle, regen meine eigene Selbstreflexion an und das meine ich mit „Innehalten“.
Aufgrund von „immer schneller – immer höher – immer weiter“ geht diese Eigenschaft des Innehaltens und der Selbstreflexion ein Stück weit verloren. Und mal ganz ehrlich, wir reden uns selbst den ganzen Tag irgendwelchen Unsinn ein, der nie eintritt. Wenn wir also schon einen intensiven inneren Dialog betreiben, warum dann nicht in Richtung von Entwicklung, Potenzialsteigerung und dem Ausnutzen vorhandener Ressourcen? Darüber was wir denken, entscheiden wir – niemand anderes. Dann können wir auch positiv denken oder?
Ist das (manchmal) anstrengend (das ist übrigens eine geschlossene Frage)? Ja!
Ist es die Anstrengung wert? JA, der Erkenntnisgewinn ist es allemal wert!
Lesen Sie dazu auch folgende interessante Blog-Artikel:
- #87 Was soll der Quatsch mit der Selbstreflexion?
- #46 Sachbücher zur Persönlichkeitsentwicklung – wie Sie passende Literatur finden.
- #12 Igitt, Veränderung. Bloß nicht. Läuft doch grad alles.
Ich wünsche Ihnen die manchmal nötige Ruhe und die Fähigkeit der Selbstreflexion ohne, dass Sie sich selbst belügen und ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen dazu per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Hier noch das passende Zitat einer Seminar-Teilnehmerin:
Neben der Erweiterung meiner vertrieblichen Kommunikationsfähigkeiten habe ich positiv verändernde Erkenntnisse für all meine Lebensbereiche gewonnen und stelle schon jetzt eine positive Veränderung meiner Persönlichkeit fest. Ich bin beeindruckt, wie Vorstellungen zum Positiven hin doch tatsächlich zu positiveren Handlungen und Ergebnissen führen. Die Macht der positiven Vorstellung ist alles. Bitte weiter so Mathias – mit Herz, Leidenschaft und deinen vielen tollen Erkenntnissen, die du uns auf den Weg gegeben hast, ganz authentisch.
Stefanie Krause, Junior CRM Beraterin der infinitas GmbH, Hannover
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