Wenn wir andere Menschen beobachten, wie sie Entscheidungen treffen, dann fragen wir uns schon das eine oder andere Mal, wo sie die Sicherheit hernehmen, richtig zu entscheiden, wo wir doch grad noch so viele Fragezeichen haben. Vielleicht wünschen wir uns dann auch dass, was wir bei diesen Menschen vermuten, nämlich ein gesundes Maß an Eingebung – oder eben Intuition. Ist die angeboren, erblich oder wie können wir uns davon `ne Scheibe abschneiden?
Sowohl in unserer Rolle als Führungskraft, aber auch als Mensch an sich, sind wir täglich gefordert, Entscheidungen zu treffen. Das ist solange kein Problem, wie wir alle Randbedingungen kennen, die unsere Entscheidung beeinflussen. Allerdings trifft das im Tagesgeschäft an vielen Stellen nicht zu. Das ist dann der Grund, warum Menschen lieber keine Entscheidung treffen. Sie haben Angst, sich für den falschen Weg zu entscheiden. Das jedoch Stillstand Rückschritt bedeutet, wird entweder ausgeblendet oder gar nicht erst wahrgenommen. Ich frage im Seminar an der Stelle spaßeshalber immer, wieviel Geld jeden Tag in unseren Unternehmen verbrannt wird, weil Entscheidungen nicht getroffen werden? Spaßeshalber nur deswegen, weil ich die Antwort auch nicht kenne, denn Ernst genug ist das Thema zweifelsohne.
Wir treffen Entscheidungen vor dem Hintergrund folgender Faktoren.
- Was passiert, wenn wir keine Entscheidung treffen?
Hier findet eine Abwägung statt, was „das geringere Übel“ ist. - Bereits gemachte Erfahrungen
Welche Erfahrungen haben wir in der Vergangenheit an vergleichbaren Stellen gesammelt? Wie helfen uns diese Erfahrungen bei der jetzt anstehenden Entscheidung?
Hier leitet uns die auch schon mal irrige Annahme, dass die Entscheidung, die beim letzten Mal zu guten Ergebnissen geführt hat, auch dieses Mal für ein vergleichbar gutes Ergebnis sorgt. Daher sollten wir diesem Punkt nicht zu viel Bedeutung beimessen. - Selbstbewusstsein und -reflektionsfähigkeit
Hier haben wir aus meiner Sicht den entscheidenden Stellhebel für Intuition. Wenn wir als Kinder so aufgewachsen sind, dass unsere Eltern uns immer bestärkt und uns Freiraum zur Entwicklung unserer Stärken gegeben haben, dann haben wir eine breite mentale Basis auf der wir stehen. Diese sorgt dafür, das viele unserer Entscheidungen von dem Gedanken getragen werden, „wird schon gutgehen“. Ich meine hier ausdrücklich nicht die Überheblichkeit nach dem Motto, „ich bin das Zentrum des Sonnensystems – alles hat sich um mich zu drehen“. Gemeint ist das „gesunde Selbstbewusstsein“
Bedeutet diese Herleitung, dass diejenigen, die in der Kindheit diese Vorzüge nicht genießen konnten, automatisch hinten runterfallen, was Intuition angeht?
- Ja, wenn sie es sich nicht bewusst machen. Das sind dann die Zweifler und Unsicheren. Wenn wir immer wieder mit uns hadern, dann gehören wir in diese Kategorie und die vorhandene Intuition wird durch Zweifel so sehr überdeckt, dass sie keine Chance hat, die Oberhand zu bekommen. Zu dieser Kategorie zählen übrigens auch die Zeitgenossen, die es allen Recht machen wollen.
- Nein, wenn sie es sich bewusst machen und daran arbeiten, über die Reflektion bereits erreichter Ergebnisse ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Wie geht das konkret? Beantworten Sie sich Fragen wie
- „Was habe ich schon alles erreicht in meinem Leben?“
- „Welche Stürme habe ich schon überstanden?“
- „Welche Learnings habe ich dadurch schon mitgenommen?“
Ist Intuition damit also doch erlernbar? Nun, wie definieren Sie „erlernbar“? Ich glaube jedenfalls ganz fest daran, dass wir immer dann, wenn wir auf unsere innere Stimme hören, der Intuition einen größeren Platz in unserer Entscheidungsmatrix einräumen. Wir müssen es „nur“ wollen und können. Das wiederum ist mit Sicherheit erlernbar.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf Ihre Intuition hören (können) und damit einen guten Gradmesser für richtige Entscheidungen haben.
Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrung und Meinung zu diesem Thema per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Lesen Sie dazu auch folgende Blog-Artikel:
- #74 Warum Sie verlassen sind, wenn Sie sich als Führungskraft auf Ihre Erfahrungen verlassen.
- #85 Wieviel Fachwissen brauche ich heute als erfolgreiche Führungskraft?
- #87 Was soll der Quatsch mit der Selbstreflektion?
- #135 Was der Bauch zuverlässig Führungskräften mit auf den Weg gibt?
Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich habe viele gute neue Techniken gelernt, die es nun gilt, anzuwenden und intuitiv in das Tagesgeschäft einzubauen. Für das nachhaltige Erlernen dieser Techniken werden mir die mitgegebenen Unterlagen helfen. Gefallen haben mir auch die unterschiedlichen Rollenspiele mit jeweils anschließender Reflektion nach dem Motto: „Learning by doing“
Jan Ringbeck, Vertrieb IT-Lösungen der MR SYSTEME GmbH & Co. KG, Höxter
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