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#2 Warum Unternehmen heutzutage schnell ihre Halbwertzeit überschreiten.

Warum Unternehmen heutzutage schnell ihre Halbwertzeit überschreiten.

(Bildquelle: Pixabay) 

In den 80er Jahre des letzten Jahrhunderts war das Durchschnittsalter der Fortune500 (die 500 erfolgreichsten Unternehmen der USA) bei 75 Jahren. Heute liegt es bei 17 Jahren – inklusive Coca Cola und General Electric und die drücken den Schnitt ordentlich nach oben. Wie lange gibt es Ihr Unternehmen schon? Wann haben Sie den Peak erreicht?

Sie mögen anführen, was für die USA gilt, passt für uns in Europa noch lange nicht. Denn schließlich heißen unsere Staatenlenker nicht Trump. Sei`s drum, selbst eine Reduzierung von 75 auf 25 Jahre bedeutet 2/3 weniger Jahre an Erfahrung, Kundenbeziehung und Unternehmenserfolg.

Doch woran liegt das? Ja, alles wird heute immer schneller, höher und weiter. Damit aber auch besser? Selbst wenn das nicht der Fall ist, können wir diese Entwicklung kaum ignorieren und müssen uns ihr stellen. Denn wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Zahlreiche Beispiele von AEG über Grundig bis hin zu Olympia sind erst mit der Zeit und dann nach ihrer Zeit gegangen.

 

Sind es aber wirklich die Einflüsse von Internet, Globalisierung, sozialer Unzufrieden­heit oder Flüchtlingsbewegungen, die das Durchschnittsalter unserer Unternehmen soweit reduzieren?

 

Fragte man mittleren Führungsebenen dieser Unternehmen nach den Gründen des Niederganges, dann hatten diese jede Menge Antworten parat. Sicherlich auch vor dem Hintergrund persönlicher Betroffenheit. Ganz häufig aber auch mit dem Tenor „das haben wir schon vor Jahren kommen sehen, auf uns hat aber niemand gehört“.

Wer ist denn „niemand“ in diesem Zusammenhang? Es kann sich dabei ja nur um die jeweils erst Führungsebene der betroffenen Unternehmen handeln. Hatte sie nicht zugehört? Alles besser gewusst? Sehr häufig ist das tatsächlich der Fall. Im Beljean Seminar nennen wir das die „Wirkung nach oben“.

 

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Wirklich gute Führungsebenen jedenfalls beschäftigen „unter sich“ starke Führungskräfte. Sie hören auf den Rat und die Empfehlungen derjenigen, die im Tagesgeschäft ziemlich genau wissen, wo der Hase lang läuft.

 

Woran erkennen Sie, ob Sie als Führungskraft in Bezug auf Ihre Mitarbeiter einen guten Job machen?

An den Vorschlägen Ihrer Mitarbeiter, was die Verbesserung ihres Arbeitsumfeldes angeht. Denn welche Mitarbeiter sind eher bereit, über Verbesserungen nachzudenken? Diejenige, die sich wohlfühlen im Job oder diejenigen, die froh sind, wenn um 17.00 die Stempeluhr die Erlösung bringt?

Ich habe viele Unternehmen kennengelernt, wo diese kontinuierliche Verbesserungs-Prozess nicht wirklich erwünscht war. Die „da oben“ wussten ihrer Meinung nach viel besser, was wichtig und vor allem richtig war. Dafür waren sie ja schließlich da. Diese Unternehmen verzichteten dabei auf ganz viel wertvolle Ideen und sorgten obendrein dafür, dass ihre Mitarbeiter sich immer weiter distanzierten. Wie kann man seine Mitarbeiter besser DE-motivieren, als auf ihre Ideen zu verzichten, indem der „Meckerbriefkasten“ neben dem Eingang zur Kantine einmal im Jahr geleert wird und die darin enthaltenen Ideen ungelesen durch den Kamin der Weihnachtsfeier gejagt werden?

 

Was also tun, wenn die Halbwertzeit von 17 Jahren unmittelbar vor der Tür steht?

 

Natürlich müssen angebotene Produkte oder Dienstleistungen ebenso marktgerecht sein, wie der Umgang mit den Kunden an den „Touchpoints“ ein nachhaltig positives Erlebnis für den Kunden sein muss, gar keine Frage. Auch die heutige Präsenz in sozialen Netzwerken und im Internet überhaupt dürfen nicht infrage gestellt werden.

Daneben ist aber der Umgang mit den Mitarbeitern von zentraler Bedeutung – Begründung siehe oben. Demographie und der daraus resultierende Fachkräfte­mangel waren in den 80er Jahren nicht wirklich ein Thema. Das hat sich in den letzten Jahren massiv geändert. Lt. der jährlichen Gallup-Studie machen 68% der Mitarbeiter ihren Job nach dem Motto „9 to 5“, um sich anschließend in Vereinen und Ehren­ämtern auszuleben. Sie haben dort das Gefühl, die Anerkennung zu bekommen, die sie im Job nicht finden. Nur 16% sind hochmotiviert und der Rest arbeitet aktiv gegen uns.

Die Frage, welche der drei Kategorien wir brauchen, um überproportional erfolgreich zu sein und die Halbwertzeit von 17 Jahren nachhaltig zu überschreiten, erübrigt sich hoffentlich.

 

Fazit:

Fassen wir zusammen.

  • Haben Sie starke Führungskräfte und lassen Sie konstruktive Kritik und Diskussion zu?

  • Sind Ihre Führungskräfte als Führungskräfte ausgebildet oder sind sie Führungskräfte geworden auf Grund ihrer fachlichen Qualifikation oder des Alters und das bisschen Führungsarbeit machen sie so nebenbei mit?

  • Wissen Ihre Mitarbeiter, dass Ideen zur Verbesserung ausdrücklich erwünscht sind und auch bei besonders guten Vorschlägen honoriert werden? Es muss ja nicht immer gleich Geld sein. Manchmal hilft ja schon ein Lob, aber bitte ernst gemeint.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls, dass Ihr Unternehmen noch viele Jahre dazu beiträgt, Bedürfnisse des Marktes zu erfüllen, zufriedene Referenzkunden (oder Fackelträger) erzeugt und damit den Mitarbeitern und ihren Familien ein nachhaltiges und einträgliches Einkommen sichert. Und dann sehen wir uns irgendwann in den Fortune500 – versprochen.

 

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

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Topics: Konzept

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

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