(Bildquelle: Pixabay)
Seit Jahren bin ich der Leistungsträger der Abteilung und trotzdem werde ich nicht befördert. Woran liegt das und was ist vielleicht doch mein Anteil daran? Was kann ich tun, um doch noch in die engere Auswahl zu kommen? Im Impuls 122 aus dem Jahr 2019 habe ich mich mit diesem Thema schon einmal beschäftigt und die folgenden 6 Punkte angeführt, warum Menschen nicht befördert werden und was Sie konkret tun müssen, um ganz sicher bei Beförderungen übergangen zu werden.
- „Die anderen Mitglieder meines Teams sind schon echt unterirdisch“
- „So, wie ich mich einsetze, bin ich eigentlich unersetzlich“
- „Boah – bloß nicht schon wieder eine Fortbildung“
- „Ich mach dann mal Schluss für heute“
- „Verantwortung übernehmen – nicht so mein Ding“
- „Aufgabe x übernehmen? Damit kenne ich mich nicht so aus, fragen Sie mal lieber jemand anderes.“
Die Herleitungen und Begründungen lesen Sie bitte im Beitrag #122 nach:
#122 Mit diesen 6 Grundeinstellungen werden Sie garantiert nicht zur Führungskraft befördert.
Natürlich scherzhaft habe ich seinerzeit auf die Verhaltensthemen gesetzt, die nötig sind, um eben nicht befördert zu werde. Heute möchte diese Liste mit einigen Punkten ergänzen, auf die wir im Gegenzug achten sollten, um wahrgenommen zu werden und uns für eine Beförderung zu empfehlen.
Sei kein JA – Sager
Es gibt Führungskräfte, die in der nächsten Ebene unter sich nur Ja-Sager zulassen. Ich bin der festen Überzeugung, dass diesen Menschen nicht die professionelle Zukunft gehört. Die Themen werden immer komplexer und vernetzter. Da kann niemand mehr für sich in Anspruch nehmen, alle Zusammenhänge bedacht zu haben. Wenn Ihre Führungskraft zu dieser Gattung gehört, dann müssen Sie für sich die Entscheidung treffen, mitzuspielen und dafür Schmerzensgeld zu kassieren - oder das Unternehmen wechseln. Wenn Sie eine solche Führungskraft sind, dann mögen Sie überlegen, auf welche wertvollen Ressourcen Sie damit verzichten, wie lange Sie sich das noch leisten wollen/können und vor allem welche Unsicherheit Sie damit bei sich selbst zu überdecken versuchen?
Emotionale Intelligenz
Wenn die Dinge immer komplexer werden und von einzelnen Menschen nicht mehr umfassend zu lösen sind, dann wird Teamwork immer wichtiger. Im Team zu arbeiten, bedeutet aber immer auch die Akzeptanz der Anderen. Um diese zu erhalten, bedarf es eines situativ richtigen und wertschätzenden Umganges. Will sagen, manchmal ist dann „Ansage“ richtig, manchmal „Diskussion“ und manchmal auch „Zurückstecken“. Welches Verhalten in welchem Moment gut und richtig ist, dass sagt uns unser Bauch oder anders ausgedrückt, unsere emotionale Intelligenz. Ist das erlernbar? Ja, durch aufmerksames Reflektieren, angestoßen durch die Frage „was hätte ich in dieser Situation noch besser machen können?“
Gib dich zu erkennen
Es nützt mal gar nichts, wenn Sie alles richtig machen (was immer das auch bedeutet) und niemand bekommt es mit. Machen Sie daher das Licht über sich an, nur bitte nicht so hell, dass alles andere überstrahlt wird. Auch hier hilft Ihnen Ihre emotionale Intelligenz, situativ die richtige Leuchtkraft (mal heller, mal dunkler, nur bitte kein Stroboskop) einzustellen. Bringen Sie IHRE Projekterfolge auch mit sich in Verbindung. Schmücken Sie sich dabei aber nicht mit den Federn Anderer.
Bezieh Position
Stehen Sie für bestimmte Positionen, die Sie vertreten, ein. Identifizieren Sie sich damit und kämpfen Sie mit Leidenschaft dafür. Seien Sie Mrs. oder Mr. „Veränderung zum Thema X“. Es wird Widerstände geben, sicher auch von „Oben“. Werden Sie damit vielleicht nur auf Ihre Standhaftigkeit und -festigkeit geprüft?
Zeige Charakter, sei authentisch
Jeder Mensch hat seinen eigenen Charakter, das zeichnet uns in der Vielfalt aus. Sie wollen so sein, wie Andere? Warum? Andere gibt`s doch schon genug. Seien Sie authentisch, seien Sie sie selbst. Spätestens in Stress – Situationen kommt Ihr „wirklicher“ Charakter eh zum Vorschein.
Kenne deine Stärken
Im Beljean Seminare geht es immer auch um die Stärken der Mitarbeitenden. Wie aber steht es um Ihre Stärken? Sind Sie sich dieser bewusst? Leben und arbeiten Sie in Ihren Stärken? Was muss passieren, damit Sie idealerweise in Ihren Stärken arbeiten? Denken Sie daran, „in den Stärken liegt die Quelle der Motivation“. Das gilt nicht nur für unsere KollegInnen, sondern auch für uns selbst.
Arbeite gewissenhaft
Oberflächlichkeit, Ungenauigkeit oder Schludrigkeiten im Umgang mit unserem Umfeld sich der sichere Tod für ein Weiterkommen. Zusagen müssen eingehalten werden und wenn das nicht möglich ist, dann bedarf es einer aktiven Ansprache. Es geht nicht um Pedanterie, die „Vorkommastellen“ müssen jedoch schon passen.
Reflektiere dich
Die vorgenannten Punkte sind alle komplett wertlos, wenn Sie diesen Punkt nicht beachten. Stellen Sie sich ständig auf den Prüfstand. Bitte ausdrücklich nicht im Sinne von Unsicherheit, sondern nur im Sinne von „Wie kann ich noch besser werden?“ Fehler dürfen passieren, was aber lernen wir daraus?
Sei nachhaltig
Gehen Sie die Punkte mit Konstanz und Nachhaltigkeit an. Strohfeuer, die nach einer Nacht nur noch glimmen und nach zwei Nächten wieder verloschen sind, nützen niemanden. Seien Sie ein Macher, ein Vorbild. Das Leben ist ein Marathon und kein 100-Meter-Sprint. Das Gute daran ist, Sie dürfen sich auch mal verlaufen, wenn Sie irgendwann wieder auf die Hauptpiste zurückfinden. Der Nachteil daran, Sie können sich auch mal verirren, müssen dann nur wieder zurückfinden.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie die nötige Aufmerksamkeit bekommen, um Ihren Weg Ihren Wünschen, Zielen und persönlichen Stärken entsprechend gehen zu können.
Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Lesen Sie dazu auch folgende interessante Blog-Artikel:
- #46 Wie Führungskräfte die passende Fachliteratur für sich selbst finden.
- #45 Plötzlich Führungskraft? Finden Sie die richtige Weiterbildung für Ihre Aufgabe. 11 helfende Tipps.
- #19 Was sind die eigentlichen Aufgaben einer Führungskraft in erfolgreichen Unternehmen?
- #85 Wieviel Fachwissen brauche ich heute als erfolgreiche Führungskraft?
- #98 Werden wir zur Führungskraft ernannt oder befördert?
Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich habe meine Einstellung zur Führung durch das Seminar grundlegend geändert. Meine Erwartungshaltung ist heute deutlich höher an mich und meine Führungskräfte. Das Seminar war für mich sehr beeindruckend, weil die Verkettung von beruflichem und privatem Handeln zu positivem Handeln, Glück und Erfolg führt. Die Stärken der anderen sehen wird eine meiner Stärken werden.
Thorsten Scheller, stellvertr. IT-Leiter Dr. Kaiser Diamantwerkzeuge GmbH & Co. KG, Celle
Sie möchten das hier angerissene Thema vertiefen und uns kennenlernen? Sie haben Interesse, vom Kennen ins Können zu kommen? Oder es interessiert Sie meine/unsere Meinung zu einem bestimmten Thema? Geben Sie mir/uns ein paar Stichworte und etwas Zeit und wir nehmen uns dessen in einem der nächsten Blogs gerne an. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.