Beljean Impulse

#236 "Bringt uns unser Schubladendenken grad mehr Nach- als Vorteile?"

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(Foto von Tanushree Rao auf Unsplash)

 

  • Blonde Frauen sind dumm
  • Männer sind Schweine
  • Deutsche sind …
  • Beamt*innen sind …
  • Schüler*innen sind …

Durch welche Assoziationen ersetzt du für dich die jeweiligen drei Punkte …? Hast du die gleichen Assoziationen wie ich? Sind dann deine oder meine Assoziationen richtig? Haben wir automatisch Recht, wenn wir die gleichen Assoziationen haben?

Fragen über Fragen und keine Antworten. Das ist aber kein Grund, gleich wieder einen Deckel auf das Thema zu legen - dazu ist es einfach zu wichtig.

Machen wir uns bitte zunächst bewusst, das Schubladendenken hat uns lange geholfen, spontan zu entscheiden, ob wir angreifen, uns totstellen oder weglaufen sollen um zu überleben. Daher ist es fest in unserem Betriebssystem verankert und solange wir keinen USB-Anschluss zum Update installiert bekommen, wird sich daran auch nichts ändern.

Die heutige Welt aber ist zum einen nicht mehr grundsätzlich von Angriff, Totstellen oder Flucht geprägt und zum Anderen inzwischen viel zu komplex, um das Überleben durch diese drei Strategien allein nachhaltig abzusichern.

Gleichzeitig aber ist es ja so schön leicht, wenn wir über mediale oder politische Instanzen in diesem einfachen Schubladendenken unterstützt werden. Wir brauchen dann nicht mehr selbst denken und die anderen werden es schon wissen - schließlich stehen sie ja in der „Öffentlichkeit“.

Spannend wird es dann, wenn diese Instanzen aus ihrer eigenen „Öffentlichkeitsblase“ herauskommen und wirklich Verantwortung für andere übernehmen. Sie merken dann ganz schnell, wie schwierig und komplex die Zusammenhänge inzwischen sind, welche Dilemmata es zu bearbeiten gibt und wem sie mit vermeintlich einfachen Entscheidungen alles auf die Füße treten.

Hinzu kommt die Verallgemeinerung. Wer sind denn bitte DIE Deutschen, DIE Beamten, DIE Schüler*innen? Gibt es DIE ... überhaupt? Nein, es gibt viele Menschen in Deutschland, viele Menschen als Beamte etc., die in einer beliebigen Eigenschaft vereint werden, aber eben immer noch Individuen sind. Hüten wir uns also davor, zu glauben, alle Politiker sind …

Eine weitere Gefahr dieses Denkens ist der immer stärker werdende Drang der Missionierung:

„Ich glaube, meine Meinung ist die einzig wahre, denn schließlich habe ich mir ja eine unabhängige Meinung gebildet. Und weil diese Meinung eben die einzig wahre ist, musst du diese gefälligst übernehmen. Schlimmer noch, wenn du dich nicht meiner Meinung anschließt, bist du nicht mehr mein*e Freund*in. Außerdem setze ich alles in Bewegung, um diese meine einzig wahre Meinung durchzusetzen. (Rhetorische) Gewalt ist dann schon mal ein probates Mittel meiner Wahl.“.

Diese Art der Missionierung führt dann schon mal zu den Rissen, die wir in unserer Gesellschaft grad wahrnehmen.

 

Entscheidungsmatrix

 

Was kann nun dagegen getan werden? Einiges habe ich dazu schon im Beitrag #212 ausgeführt. Das will ich hier nicht wiederholen, du kannst es dort nachlesen. Das wichtigste ist mir das eigene Nachdenken, das Reflektieren und vor allem die eigene offene Auseinandersetzung mit Meinungen aller Art ohne meine Meinung als die einzig wahre postulieren zu wollen.

Was hat nun all das mit uns als Führungskräften zu tun? Nun, „Führungskräfte leben für und von Veränderung“. Unsere Aufgabe ist es (losgelöst von fachlicher Verantwortung), weitestgehend frei von Vorurteilen und Schubladendenken nach Lösungen zu suchen und die Fähigkeiten unserer Teams zielorientiert einzusetzen.

Dabei wünsche ich dir viel Erfolg.

 

Lies dazu auch gern folgende Blog-Artikel:

Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Das Seminar hat mich einen großen Schritt vorangebracht. Selbstkritisch zu schauen, ob und wie ich Dinge angehe, meinen Horizont zu erweitern und entsprechend meine Vorstellung nachhaltig prägen zu können, waren wichtige Ergebnisse für mich. Es ist beeindruckend, wie einfach und wirkungsvoll Themen angebracht werden können. Behalte deinen Humor Mathias, die Generation Y war dabei und dankt dir für das tolle Seminar.
Marvin Schünemann, Head of Customer Relations der Hornetsecurity GmbH, Hannover

 

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Topics: Mitarbeiterbewertung, Leitfaden, Mitarbeitergespräche, Mitarbeiter-Förderungsgespräch, Unternehmensführung, Unternehmenserfolg, Mitarbeiterführung, Umgang mit Menschen, Umgang mit mir selbst, Selbstführung

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

Impulsreihe Führung to Go kennenlernen

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