Baby-Boomer versus Generation Y. Was ist anders und was müssen wir bei Bewerbern der neuen Generation Y für Führungspositionen im Unternehmen beachten? Hier ein Ausschnitt aus einem Dialog, der in einem unserer Führungsseminare zwischen einem geschäftsführenden Gesellschafter und einem Bewerber der Generation Y für eine Führungsposition stattgefunden hat:
GF: „Was ist denn so Ihre Zielsetzung für die nächsten Jahre?“
Bewerber: „Ich möchte mit Spaß meiner Arbeit nachgehen und an den Zielen
Ihres Unternehmens mitarbeiten. Und wenn mir das irgendwann
keinen Spaß mehr macht, dann möchte ich weiterziehen und mir
neue Herausforderungen suchen.“
Der GF stellte noch einige weitere Fragen und meinte dann zum Ende des Austausches: „Da ist die Tür, auf Wiedersehen.“
Der Bewerber empfand diese Äußerung als scherzhaft gemeint, lachte, machte aber dementsprechend keine Anstalten, zu gehen. Erst als der Geschäftsführer seine Aufforderung wiederholte, wurde dem Bewerber der Ernst der Lage bewusst.
Was war da gerade passiert?
Auf der einen Seite der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens, der eine Führungskraft suchte. Er war in 2. Generation mit Leib und Seele Unternehmer und stolz darauf, was sein Vater aufgebaut hatte. Er brannte für sein Unternehmen und erwartete naturgemäß aus seiner Sicht nun, Gleiches von zukünftigen Mitarbeitern (zumal als Führungskraft) zu hören.
Auf der anderen Seite dann ein Bewerber der Generation Y, dem Work-Life-Balance und Sinn der Arbeit wichtiger sind, als Statussymbole, Aufstiegsperspektiven und Sicherheit des Arbeitsplatzes. Er hat die Frage wahrheitsgemäß beantwortet und konnte gar nicht verstehen, warum er vielleicht „was Falsches“ gesagt hatte.
Als wir dann anschließend den Dialog besprochen haben, gab es einige Aha-Momente und Erkenntnisse auf beiden Seiten.
Erkenntnisse für den Geschäftsführer waren:
- Ich muss mein Unternehmen so aufstellen, dass es nachhaltig spannend bleibt, für interessante Bewerber bei mir zu arbeiten.
- Dazu sollte ich besser am als im Unternehmen arbeiten.
- Klassische Anreizsysteme (Statussymbole, Aufstiegschancen, sicherer Arbeitsplatz) reichen alleine nicht aus, um interessante Führungskräfte anzuziehen.
Erkenntnisse für den Bewerber waren:
- Ältere Entscheider haben eine andere Entscheidungsmatrix im Kopf als ich.
- Loyalität ist diesen Entscheidern sehr wichtig.
Der immer mehr um sich greifende Fachkräftemangel sowie das Ankommen von „Kindern der Generation Y“ wird dazu führen, dass wir uns mit dieser „Denke“ der Generation Y immer mehr auseinandersetzen müssen.
Als Geschäftsführer dann einzuschnappen und die „beleidigte Leberwurst“ zu spielen, wird uns nicht wirklich voranbringen.
Wir müssen tatsächlich lernen, uns mit unseren Unternehmen für zukünftige Führungskräfte interessant zu machen und vor allem interessant zu halten.
Wenn wir das nicht tun, werden wir interessante und spannende Mitarbeiter nicht für uns gewinnen oder sie nicht langfristig halten können.
Wie steht es um Ihr Unternehmen oder Ihre Abteilung oder Ihre Zuständigkeit? Sind Sie interessant für junge, engagierte Menschen? Und vor allem, sehen diese Menschen das auch so?
Lesen Sie auch diesen interessanten Artikel dazu:
- Erkennen Sie den Superhelden. Mitarbeiter im richtigen Maß fordern.
- Wie führe ich als Führungskraft unterschiedliche Generationen in meinem Team?
- Warum wir trotzdem in die Ausbildung der Generation Y investieren sollten.
- Duzen oder Siezen im Unternehmen – warum für Führungskräfte die Ansprache der Mitarbeiter so wichtig ist.
Abschließend ein Zitat eines ehemaligen Seminarteilnehmers:
Das Seminar hat mich einen großen Schritt vorangebracht. Selbstkritisch zu schauen, ob und wie ich Dinge angehe, meinen Horizont zu erweitern und entsprechend meine Vorstellung nachhaltig prägen zu können, waren wichtige Ergebnisse für mich. Es ist beeindruckend, wie einfach und wirkungsvoll Themen angebracht werden können. Behalte deinen Humor Mathias, die Generation Y war dabei und dankt dir für das tolle Seminar.
Marvin Schünemann, Head of Customer Relations der Hornetsecurity GmbH
Soweit ein paar Gedanken, die helfen sollen, Ihr Unternehmen für die nächste Generation interessant und „sexy“ zu machen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Erfolg bei der Umsetzung und freue mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen dazu mit mir teilen und einfach einen Kommentar zu diesem Beitrag hier hinterlassen. Oder schreiben Sie mir direkt eine Mail.
Sie möchten das hier angerissene Thema vertiefen und uns kennenlernen? Sie haben Interesse, vom Kennen ins Können zu kommen. Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.