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#154 Führung über Distanz: 5 Punkte, auf die bei Home-Office zu achten sind.

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(Bildquelle: Pixabay)

„Aus gegebenem Anlass“ arbeiten grad viele Menschen ungewohnter Weise aus dem Homeoffice heraus. Eine Herausforderung sowohl für die Führungskräfte, die die Produktivität schwinden sehen, als auch für die Mitarbeiter, die sich im häuslichen Umfeld überhaupt erst einmal einrichten müssen. Ängste und Befürchtungen also auf beiden Seiten.

Ausdrücklich nicht eingehen möchte ich hier auf die technischen Voraussetzungen. Diese sind durch die IT-Abteilungen dieser Welt sicherzustellen.

 

Plötzlich Home-Office

Wie also gut damit umgehen?

  1. Ziele, Stärken und Vertrauen sind die unumgängliche Basis von allem
    Wenn wir als Führungskräfte Ziele definieren und die Mitarbeiter gewohnt sind, auf diese hinzuarbeiten, dann müssen wir uns über den Weg dorthin keine wirklichen Gedanken machen. Arbeiten die Mitarbeiter dann noch in ihren Stärken, so sind sie motiviert und wollen die Ziele auch erreichen. Ob dann zwischendurch mal die Wäsche aufgehängt oder der Hund Gassi geführt wird, spielt keine Rolle. Die Motivation sorgt dafür, dass die Ziele erreicht werden.

    Ist die Führungskraft dann noch in der Lage, loszulassen und zu vertrauen, dann steht dem Erfolg nichts mehr entgegen. Übrigens, halbes Vertrauen gibt es ebenso wenig, wie halbe Schwangerschaften. Bitte entweder ganz oder gar nicht. Kontrolle dient dann nur noch dazu, die Mitarbeiter dabei zu „erwischen“, wie sie Gutes tun und damit Anlass zum Loben geben.


  2. Positive Selbstreflexion anstoßen
    Im Büro sorgt der Smalltalk an der Kaffeemaschine dafür, dass sich die Mitarbeiter untereinander oder selbst gegenüber den anderen ins rechte Licht setzen. Das fehlt im Homeoffice komplett. Jeder ist (vordergründig) auf sich selbst gestellt. Als Führungskraft sind wir dann umso mehr gefordert, die positiven Ergebnisse des Tages heraus zu kitzeln mit Fragen wie

    - was ist dir heute besonders gut gelungen?
    - worüber hast du dich besonders gefreut?
    - auf welche deiner Stärken (Eigenschaften) sind diese Ergebnisse zurückzuführen?

    Darüber hinaus lassen sich natürlich Videokonferenzen mit dem Team in regelmäßigen Abständen durchführen, um das Gemeinschaftsgefühl des Team zu stärken.


  3. Aufgestellte Regeln gelten weiter und ergänzen die klare Kommunikation
    Über die Zeit haben sich Zuständigkeiten ergeben. Diese müssen überprüft und eindeutig kommuniziert werden, wenn die Teammitglieder nicht mehr an einem Ort zusammen sind. Dabei gilt gerade bei Videokonferenzen: es werden die Dinge besprochen, die für alle interessant sind, wie zum Beispiel Projektstände. Themen, die nur für einzelne von Bedeutung sind, sollten einzeln besprochen werden.

    Übrigens, wenn alle Teilnehmer die Kamera eingeschaltet haben, ist die Wahrscheinlichkeit der Ablenkung aufgrund der Sichtbarkeit um Einiges geringer. Aber: gleiche Regeln für alle. Die Verantwortung dafür, dass alle die für sie relevanten Informationen erhalten, liegt auf jeden Fall bei der Führungskraft – nicht bei den Teammitgliedern.

    Leitfaden Mitarbeitergespräche hier downloaden >>

  4. Die Führungskraft – Manager oder Leader?
    Bei verteilten Teams bzw. der Arbeit im Homeoffice werden an die Führungskraft erweiterte Anforderungen gestellt. Die Führungskraft muss „den Laden“ zusammenhalten. Daran führt kein Weg vorbei. Der Leader hat es dabei um Einiges einfacher, weil das Team ihm aufgrund natürlicher Autorität und Akzeptanz folgt. Das führt auch dazu, dass ein Leader nicht ständig nachfragen muss. Der Manager hingegen führt nicht das Team, sondern die Arbeit. In der Konsequenz wird der Anteil an Mikromanagement hier signifikant höher sein. Die Ursache dafür liegt häufig in mangelndem Vertrauen, womit sich der Kreis zu Punkt 1. schließt.


  5. Empfänglich sein für die Empfindungen der Mitarbeiter
    Als Führungskraft sind wir es häufig gewohnt, viel zu reisen und unser Geschäft auch mobil zu führen. Mitarbeitern fehlt da die Übung der Selbstorganisation. Das führt zu fehlender Erfahrung und daher zu Vorbehalten. Diese einfach unter den Tisch zu wischen nach dem Motto „stell dich mal nicht so an, ich mach das auch schon ewig so“ sind da eben nicht hilfreich, sondern zeugen höchstens von geringer Wertschätzung.

    Wie helfen wir aber unseren Kindern, das Radfahren zu lernen, wenn sie schon wieder hingefallen sind? Mit einer aufmunternden Bemerkung „du schaffst das und ich stehe bereit, dich aufzufangen, wenn du fällst.“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich, Ihr Team und Ihr Unternehmen gute Wege finden, um die vorgegebenen Ziele auch unter vermeintlich schwierigen Bedingungen der Distanz zu erreichen und zu übertreffen. Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

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Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich habe sehr viele neue Impulse und Denkanstöße mitgenommen, um die Vorstellung zu verändern. Diese möchte ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, trainieren und reflektieren, um in meinem persönlichen Zielkorridor zu bleiben und den Weg dahin immer besser zu bestreiten. Wie beim Lauftraining – irgendwann „läuft es sich von selbst“, wird zur Gewohnheit und fehlt, sobald es nicht mehr praktikziert wird. Die Trainingsbasis dazu habe ich im Beljean Seminar auf jeden Fall erhalten: Meine Wahrnehmung wurde erweitert und wird definitiv Auswirkungen auf mein Handeln haben.
Viktoria Wagner, HR-Manager, Hornetsecurity GmbH, Hannover

 

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Topics: Führungskraft, Mitarbeiterführung, Auch als Podcast verfügbar, Auch als Webcast verfügbar

Mathias Heinrich

Geschrieben von Mathias Heinrich

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