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Als Führungskraft sind wir es ja gewohnt, für vieles zuständig zu sein und für noch mehr verantwortlich gemacht zu werden. Jetzt aber auch noch für die Gesundheit der Mitarbeitenden? Das geht doch eindeutig über's Ziel hinaus oder?
Naja, wo verbringen die Mitarbeiter die meiste Zeit (von zuhause im Bett vielleicht mal abgesehen)? Richtig, im Unternehmen. Aber wir bieten doch schon Obstkörbe und Fitnesskurse an! Was denn noch?
Mir geht es hier in der Tat weniger um die körperlichen Arbeitsplatzbedingungen (Licht, Möbel, Temperatur, Belüftung etc.), als um die emotionalen Faktoren.
Eines ist mal klar, Führungskräfte sind auch nur Menschen mit Erfahrungen, Emotionen, Stärken und Potenzialen. Da spielt es zunächst keine Rolle, welche Aufgaben wir beruflich zu erledigen haben.
Andererseits sind wir als Führungskraft auch Vorbild. Schon der erste Beljean Führungsgrundsatz heißt „verlange von dir selbst mehr, als was von dir erwartet wird“. Dieser Grundsatz bedeutet nicht, dass wir alles in uns reinfressen und nichts an die Mitarbeiter weitergeben. Er bedeutet aber schon auch, dass wir für uns Wege suchen und finden müssen, den uns auferlegten Druck so zu verarbeiten, dass wir ihn mitarbeitergerecht weitergeben und nicht einfach ungefiltert durchreichen.
Machen wir uns dazu bitte deutlich, dass wir als Führungskraft in vielen Fällen anders in Entscheidungen unserer Vorgesetzten eingebunden sind, als unsere Mitarbeiter. Daher sind unsere Kenntnisse der Zusammenhänge naturgemäß andere, als die unserer Mitarbeiter. Wenn dieser Blick über den Teller- bzw. Abteilungsrand hinaus fehlt, dann sind manche Entscheidungen konsequenterweise nicht nachvollziehbar.
Was hat das nun alles mit der Gesundheit zu tun? Ganz einfach, wenn sich Menschen in ihrem Umfeld wohlfühlen, dann sind sie weniger emotional angeschlagen, als wenn sie ständig das Gefühl haben, unter Druck oder Beobachtung zu stehen.
Es geht dabei nicht darum, das Team in Watte zu packen oder ständig durch „rosed coloured glases“ zu schauen. Natürlich darf auch Tacheles gesprochen werden, aber bitte transparent, nachvollziehbar und begründet – und zwar aus der Sicht des Empfängers der Botschaft und nicht aus der des Senders. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Menschen kündigen meist, weil sie mit ihrem direkten Vorgesetzten nicht mehr klarkommen und nicht, weil sich das Unternehmen an sich für sie mangelhaft anfühlt.
Wenn Sie für sich ganz ehrlich einige dieser absichtlich geschlossen gestellten Fragen mit „nein“ beantworten, dann sollten Sie schauen, was Sie an Veränderung anstoßen können.
Woran erkennen wir als Führungskraft übrigens, ob wir aus Sicht des Teams einen guten Job machen? An den Verbesserungsvorschlägen, die aus dem Team kommen. Denn nur dann, wenn sich die Menschen mit ihrer Position und Situation identifizieren, werden sie darüber nachdenken, was besser gemacht werden kann.
Übrigens entwickelt sich ganz fix aus nachhaltig emotionalem Unwohlsein (am Arbeitsplatz) die eine oder andere rationale oder physische Erkrankung. Und dann sind wir wieder bei der Medizin, die dann aber „nur“ die Symptome kuriert, nicht aber die Ursache.
Ich wünsche Ihnen, dass sich Ihr Team bester Gesundheit erfreut, sowohl physisch als auch psychisch. Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Nach meinem Gefühl haben die Übungen erheblich dazu beigetragen, die eigene Vorstellung zu hinterfragen und zu verändern - gerne mehr davon. Darüber hinaus nehme ich viele Denkanstöße mit und werde zukünftig sehr bewusst daran arbeiten, gewohnte und erlernten Verhaltensweisen immer wieder zu hinterfragen.
Daniel Blank, Geschäftsführer der Hornetsecurity GmbH
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