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#240 „Warum sind Visionen gerade in schwierigen Zeiten so wichtig und wie bekommen wir sie nachhaltig umgesetzt?“

Geschrieben von Mathias Heinrich | 9.8.2024

(Foto von Helena Lopes auf Unsplash)

 

Das Zitat "Wer Visionen hat, der soll zum Arzt gehen" wird dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt zugeschrieben. Helmut Schmidt äußerte diesen Satz während seiner Amtszeit, um zu betonen, dass er pragmatische und realistische Ansätze gegenüber utopischen Visionen bevorzugte. Der dahinterliegende Gedanke ist einerseits richtig und andererseits brauchen wir Fernziele (Visionen), um gerade in schwierigen Zeiten die Segel richtig im Wind des Tagesgeschäfts zu setzen. Wie lösen wir dieses vermeintliche Dilemma?

Visionäre Führung: Die Zukunft gestalten

Eine klare Vision zu entwickeln und das Team darauf auszurichten, ist einer der Schlüssel zu erfolgreicher Führung. Oft fragen wir uns, wie wir unsere Ideen und Ziele verständlich kommunizieren können, damit alle an einem Strang ziehen. In diesem Impuls möchte ich aufzeigen, wie eine starke Vision entwickelt und das Team auf diesem Weg mitgenommen wird.

Viele Führungskräfte in Sandwichpositionen glauben, dass es die Aufgabe der Geschäftsführung ist, sich mit Unternehmensvisionen zu beschäftigen und diese zu kommunizieren und durchzusetzen. Schön, wenn dem so ist und vor allem, wenn diese auch gelebt und nicht nur dokumentiert wird. Was aber bedeutet diese Vision für die Arbeit in meiner Abteilung? Welchen Beitrag kann meine Unternehmenseinheit dazu beitragen? Und noch viel wichtiger: Welche Vision habe ich für meine Teileinheit, wenn es von oben dazu nichts gibt?

 

1. Eine klare Vision entwickeln

Zuerst müssen wir uns darüber klar werden, was wir eigentlich erreichen wollen. Das klingt vielleicht simpel, aber oft fehlen konkrete Vorstellungen und Ziele. Eine Vision beschreibt einen idealen Zustand in der Zukunft, den wir gemeinsam erreichen wollen. Nehmen wir uns die Zeit, diesen Zustand detailliert zu beschreiben. Dabei ist es wichtig, dass die Vision inspirierend und motivierend ist. Stellen wir uns dazu Fragen wie:

 

  • Wo sehen wir unser Unternehmen (bzw. meine Abteilung) in fünf Jahren?
  • Welche Werte sollen unser Handeln im Tagesgeschäft leiten?
  • Wie soll unser Arbeitsumfeld idealerweise aussehen, sodass wir unsere Stärken optimal einsetzen können, motiviert sind und Spaß haben, zur Arbeit zu kommen?

 

Je klarer wir diese Fragen beantworten können, desto stärker wird unsere Vision. Sie muss uns selbst begeistern und eine Richtung vorgeben, der wir folgen wollen.

Ist das in einer halben Stunde erledigt? Sicher nicht, das darf auch schon mal ein halbes Jahr brauchen. Wichtiger ist die Überzeugung, auf dem richtigen Weg zu sein, als die Geschwindigkeit der Umsetzung.

 

2. Die Vision kommunizieren

Nachdem wir unsere Vision entwickelt haben, müssen wir sie an unser Team weitergeben. Eine Vision nützt wenig, wenn sie nur in unserem Kopf existiert. Wir dürfen sicherstellen, dass unser Team unsere Vision versteht und teilt.

Dabei helfen folgende Schritte:

  1. Klarheit: Drücken wir unsere Vision in klaren, einfachen Worten aus. Vermeiden wir komplizierte Sprache.
  2. Wiederholung: Kommunizieren wir die Vision regelmäßig. Nur so bleibt sie im Gedächtnis und wird automatisch Teil des Arbeitsalltags.
  3. Vorbild sein: Leben wir die Vision vor. Unser Team wird unserer Führung folgen, wenn sie sieht, dass wir selbst an unsere Vision glauben und danach handeln.

Eine gute Möglichkeit, die Vision zu teilen, ist ein gemeinsames Meeting, in dem wir die Vision präsentieren und erklären. Geben wir dem Team die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ihre Gedanken zu teilen. So entsteht ein Gefühl der Zugehörigkeit und Mitverantwortung.

 

3. Das Team auf die Vision ausrichten

Jetzt kommt der wichtigste Schritt: Wir müssen sicherstellen, dass unser Team gemeinsam auf die Vision hinarbeitet. Dazu gehört es, konkrete Maßnahmen zu planen und umzusetzen. Ein starkes Team besteht aus einzelnen Mitgliedern, die wissen, wie sie zur Erreichung der Vision beitragen können.

Hier einige Ideen dazu, wie wir unser Team ausrichten können:

  • Ziele setzen: Erstellen wir gemeinsam mit dem Team klare, messbare Ziele, die zur Vision passen.
  • Rollen verteilen: Sorgen wir dafür, dass jeder seine Rolle und Aufgaben kennt. Jeder sollte wissen, wie er zur Vision beitragen kann.
  • Fortschritte überwachen: Halten wir regelmäßig Meetings ab, um den Fortschritt zu überprüfen und Anpassungen vorzunehmen. Feiern wir Erfolge gemeinsam und lernen wir aus Rückschlägen.
  • Machen wir uns bewusst, wenn wir Ziele nicht erreichen, sind wir nicht gescheitert. Wir sind gescheiter geworden!

Eine Möglichkeit, die Ausrichtung zu stärken, ist die Erstellung eines Vision Boards. Dieses visuelle Hilfsmittel hilft uns, die Vision und die Schritte zur Erreichung im Blick zu behalten.

 

Zusammenfassung und Fazit

Eine visionäre Führung erfordert eine klare Vorstellung von der Zukunft, die wir gemeinsam mit unserem Team erreichen wollen. Durch eine klare und inspirierende Vision, die wir effektiv kommunizieren, und ein starkes Team, das wir auf die Vision ausrichten, können wir Großes erreichen. Nehmen wir uns die Zeit, unsere Vision zu entwickeln, sie zu teilen und unser Team auf den Weg mitzunehmen. So gestalten wir nicht nur die Zukunft unseres Unternehmens, sondern inspirieren auch unser Team zu Höchstleistungen.

Gemeinsam können wir die Zukunft gestalten – beginnen wir noch heute damit!

 

Lies dazu auch folgende Blog-Artikel:

 

Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Das Seminar ist für mich ein wichtiger Baustein, um meine Ziele zu erreichen und um meine Vision für mich zu finden. Besonders beeindruckend waren die Einheiten zum Selbstmanagement, da sie mir helfen werden, mehr Zeit zu gewinnen und effizienter zu arbeiten. Darüber hinaus hat mich der positive Effekt der Kontrolle beeindruckt, da er mir zeigt, wie wichtig es ist, Anerkennung auszusprechen und zu loben.

Michael Sandring, Stammdaten Management der Alliance Möbel Marketing GmbH & Co. KG, Rheinbach