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#139 Mein Wunsch für's neue Jahr: ideale Mitarbeiter. Aber kann ich mir die einfach so backen?

Geschrieben von Mathias Heinrich | 20.12.2019

(Bildquelle: Photo by Brooke Cagle on Unsplash)

Wie wäre es, wenn wir uns die idealen Mitarbeiter backen könnten? Wie wären sie? So wie wir selbst? Das ganze Gegenteil von uns, damit wir voneinander lernen und uns ergänzen könnten? Würden sie uns unsere eigene Position streitig machen oder uns unterstützen? Wie ambitioniert wären sie wohl?

Zum Glück alles hypothetische Fragen, weil das mit dem Backen ja zum Glück nicht funktioniert. Wir „müssen“ mehr oder weniger mit dem Vorlieb nehmen, was auf „dem Markt zu finden ist“. Umso wichtiger ist es aber, dass wir uns ein paar Zusammenhänge deutlich machen.

Ausdrücklich nicht eingehen kann und möchte ich dabei auf fachliche Aspekte. Das ist nicht die Expertise der Beljean Seminare. Bei uns geht es um den Umgang der Menschen untereinander. Ich unterstelle daher, dass eine grundsätzliche Befähigung zum Abarbeiten der übertragenen Aufgaben vorhanden und der Mitarbeiter entsprechend qualifiziert ist.

Mir geht es hier vielmehr um das Zwischenmenschliche und die Frage, warum viele Menschen (Führungs- und Fachkräfte) ihren Mitarbeitern bzw. Chefs nicht „auf Fell schauen können oder immer was an ihnen auszusetzen haben? Und die Antwort darauf mag verblüffen – es liegt immer an uns und nicht am Gegenüber.

Na toll, also bin ich der „Idiot“ und nicht der „blöde Meyer“. Danke dafür, das hilft mir jetzt grad echt nicht weiter.

 

Der Umgang mit Mitarbeitern

Lassen Sie mich mal eine Behauptung und ein paar Schlussfolgerungen darauf aufstellen.

  • Wir sehen die Welt nicht so, wie sie ist, sondern so, wie wir aus unserer Brille der Erfahrung darauf schauen.

  • Wenn das stimmt, dann gehen wir mit anderen Menschen deswegen in Resonanz (wir regen uns z.B. über sie auf), weil sie etwas in uns triggern, was wir uns nur nicht bewusst machen.

  • Wenn das stimmt, dann sagt unser Verhalten diesen Menschen gegenüber mehr über uns aus, als über unser Gegenüber oder?

  • Wenn das stimmt, dann liegt es an uns, ob „Meyer doof ist oder nicht“ nicht wahr?

  • Wenn das stimmt, dann können wir uns (wenn wir nur wollen) umentscheiden und vielleicht zu dem Ergebnis kommen, dass Meyer doch gar nicht „so blöd ist“.

  • Wenn das stimmt, dann können wir uns unsere Mitarbeiter ja doch so backen, wie wir es gerne hätten, denn wir können unsere Einstellung und unseren Umgang zu ihnen ändern. Und schwups backen wir uns die Mitarbeiter, die wir gerne hätten.

Ist das wirklich so einfach? Nein, bestimmt nicht. Denn Menschen aus Schubladen herauszuholen (unsere eingefahrene Meinung über sie ändern) ist sicher das eine oder andere Mal eine Herausforderung, keine Frage. Ist es deswegen unmöglich? Sicher nicht!

 

 

Schlussfolgerung

Ein paar Beispiele mögen meine Behauptung und die Schlussfolgerungen untermauern.

  • Ich rege mich auf der Autobahn darüber auf, dass jemand mit 120 km/h auf der linken Spur unterwegs ist, während rechts alles frei ist. Rege ich mich nun über die Nichteinhaltung des Rechtsfahrgebotes auf (während ich an anderen Stellen auch schon mal bei Dunkelgelb über die Kreuzung fahre) oder darüber, dass es jemand wagt, sich MIR in den Weg zu stellen?

  • Mich ärgert, dass sich Kollege Meyer immer zu Wort meldet und pausenlos plappert. Ist es nun die vergeudete Zeit oder die Tatsache, dass Meyer sich offensichtlich verbal eloquenter in Szene setzen kann als ich?

  • Ich schaue mitleidig in der Kantine auf den Kollegen Müller, der mit 120 kg Gewicht bei 1,80 m Größe den Teller einfach nicht ganz so vollpacken sollte. Mache ich mir nun ernsthafte Sorgen um die Gesundheit des Kollegen oder bin ich (tief in mir) neidisch darauf, dass es ihm offensichtlich egal ist, wie er aussieht, während ich versuche, jede Woche dreimal erfolglos meine Kalorien in der Muckybude zu verbrennen, um mir nicht schon wieder neue Hosen kaufen zu müssen?

Wenn in all diesen Beispielen nicht etwas in uns angestoßen würde, dann würden wir die Ereignisse um uns herum gar nicht wahrnehmen oder? Denn wenn wir mit unserem Partner zuhause über diese Vorfälle sprechen, dann bekommen wir vielleicht nur ein Achselzucken. Und zwar nicht aus Desinteresse, sondern weil unser Partner das gar so eng sieht.

Also, unsere Äußerungen über die Welt sagen immer mehr über uns aus, als über die Welt. Und unsere Entscheidungen, so oder so mit Situationen umzugehen, sind das Ergebnis unserer Sozialisierung oder Erfahrung.

Stellen Sie sich das nächste Mal einfach die Frage „warum rege ich mich jetzt so auf und was kann ICH tun, damit das nicht mehr passiert?“ Vielleicht finden Sie spannende Antworten in sich.

 

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

Hier noch das passende Zitat eines Seminar-Teilnehmers:
Das Seminar hat mir sehr stark geholfen, meine Arbeit (Wichtiges) zu organisieren und auch in schwierigen Situationen die Menschen nicht außer Acht zu lassen. Ich habe erkannt, wieviel Zeit ich mit unwichtiger Arbeit blockiere und dass ich immer wirke.
Sebastian Goos, Leiter IT der Phoenix Mecano Power Quality GmbH & Co KG

 

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