Seit Mitte März zwingen uns äußere Umstände Verhaltensweise auf, die wir zur Weihnachtszeit noch als völlig abwegig weggewischt hätten. Ob wir sie als angemessen, über- oder untertrieben ansehen, möchte ich hier gar nicht thematisieren. Das darf jeder für sich selbst entscheiden.
Viel spannender aber finde ich einige Beobachtungen von Aktivitäten, die uns auch über die Krise hinaus gut zu Gesicht stehen werden.
Und? Ist Ihr Unternehmen schon kollabiert, weil die Mitarbeiter im Homeoffice bei schlechtem Arbeitslicht nur rumgedaddelt haben? Oder gibt es (neben den üblichen Querelen, bis eine neue Lösung stabil läuft) eine überwiegend gleichgebliebene Produktivität?
Wenn dem so ist, warum nehmen wir diese Erfahrungen dann nicht mit in die Zukunft, um mehr Flexibilität anbieten zu können? Und wäre es eine Idee, den drei Kollegen zu helfen, ihre Produktivität hochzuschrauben, die gefühlt mehr gedaddelt als gearbeitet haben? Sonst kommen die halt weiter ins Büro und fertig.
Und? Was davon ist übriggeblieben? Wie weit ist die Produktivität runter gegangen, nur weil persönliche Meetings nicht mehr möglich sind? Ja natürlich, Einiges hat am Anfang gehakt, Bandbreiten sind schonmal ein Thema. Irgendwie hat es dann aber doch immer geklappt oder?
Also, warum auch zukünftig nicht zumindest einen Teil der Meetings ins Netz legen. Natürlich ersetzen sie kein persönliches Treffen, als Lösung zwischen großen Projektmeetings sind es gleichwohl inzwischen erprobte Werkzeuge.
Wie lange hat es „früher“ gebraucht, um Meeting-Protokolle an alle Teilnehmer zu versenden, die Rückmeldungen einzuarbeiten und dann die nächsten Treffen zu vereinbaren. Und heute? „Nächste Videokonferenz in einer Woche gleiche Zeit – passt das für alle?“ Und schon ist das Folgemeeting im Kalender eingetragen. To do`s sind bis dahin abzuarbeiten.
Immer höher – immer weiter – immer schneller. Es war ein Erfolg, wenn ein paar Prozent mehr erreicht wurden. Heute sind wir froh, wenn wir mit minus 5% Wirtschaftswachstum durch die Tür kommen. Das ist sicher kein Maßstab für nächste Dekaden. Es zeigt uns aber auch, dass weniger manchmal mehr sein kann.
Ich bin sehr gespannt, welche neu gewonnenen Maßstäbe und Einheiten Sie mitnehmen werden in die „Nach-Krise“ – Zeit. Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Hier noch das passende Zitat einer Teilnehmerin:
Ich habe sehr viele neue Impulse und Denkanstöße mitgenommen, um die Vorstellung zu verändern. Diese möchte ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen, trainieren und reflektieren, um in meinem persönlichen Zielkorridor zu bleiben und den Weg dahin immer besser zu bestreiten. Wie beim Lauftraining – irgendwann „läuft es sich von selbst“, wird zur Gewohnheit und fehlt, sobald es nicht mehr praktiziert wird. Die Trainingsbasis dazu habe ich im Beljean Seminar auf jeden Fall erhalten: Meine Wahrnehmung wurde erweitert und wird definitiv Auswirkungen auf mein Handeln haben.
Viktoria Wagner, HR-Manager, Hornetsecurity GmbH, Hannover
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