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Wer sich zum ersten Mal mit dem Thema der Persönlichkeitsentwicklung bzw. dem Buchen von Seminaren beschäftigt, der findet eine schier unendliche Anzahl von Angeboten sowie zahllose unterschiedliche Strukturen. Was ist da sinnvoll und auf was sollte ein Interessent bei der Auswahl achten?
Dazu ein paar Ideen, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und gleichwohl den Ansatz eines roten Fadens liefern können.
- Buch – Podcast – Video - Webinar – Seminar. Was ist das Beste für mich?
Jedes Medium hat seine Vorteile. Eindeutig ins Handeln kommen wir nur durch die eigene Aktion und das ist das INTERAKTIVE Seminar und nichts anderes. Alle anderen Medien liefern Kost zum Konsumieren und nicht zum Reflektieren. Wie viele Bücher haben wir schon im Leben gelesen? Was ist davon übriggeblieben? Mit Hörbüchern und Podcasts ist es noch gravierender, weil wir „so nebenbei“ ja auch noch andere Dinge erledigen können (Autofahren, Strandschauen, Emails beantworten etc.). Damit aber verlieren wir die Konzentration und den Fokus.
- Wie lange gibt es den Anbieter schon?
Je länger ein Unternehmen am Markt ist, desto mehr Erfahrung steckt dahinter und umso mehr Teilnehmer waren schon dort. Das an sich ist kein Qualitätskriterium, gibt aber ein Indiz dafür ab, dass eine gewisse strukturelle Nachhaltigkeit dahintersteckt.
- Wie viele Teilnehmer nehmen an einem Seminar teil?
Da gibt es grundsätzlich zwei Ansätze. Entweder kleine Teilnehmergrößen. Das hat den Vorteil, dass sehr individuell auf den/die Einzelne eingegangen werden kann. Oder Veranstaltungen mit großen Teilnehmerzahlen (bis hin zu 10.000), die von einer gewissen Gruppendynamik leben, die naturgemäß in kleinen Gruppen nicht zum Tragen kommt. In der Hallengröße geht dann allerdings der Einzelne auch schon mal unter.
- Vortrag oder „Mitmachen“?
Wenn wir über Persönlichkeitsentwicklung, Führung etc. reden, dann machen Vorträge nicht wirklich Sinn. Es geht um den Umgang mit mir bzw. anderen Menschen. Vorträge müssen naturgemäß verallgemeinern und können nicht alle Teilnehmer/Zuhörer gleichermaßen ansprechen. Das Mitmachen in Form von Übungen regt zum individuellen Reflektieren an.
- Vier Tage Seminar am Stück, dann habe ich es hinter mir?
Gute Seminare mit Wert auf Nachhaltigkeit gehen nicht länger als zwei Tage. In zwei Tagen gibt es so viele Inhalte, dass danach der Teilnehmer an eine Sättigungsgrenze stößt und darüber hinaus der Überlauf seiner Email für „natürliche Ablenkung“ sorgt. Seminare mit ausdrücklichem Nachhaltigkeitsgedanken gehen dann noch einen Schritt weiter. Sie erstrecken sich über mehrere Monate mit einzelnen Seminartagen und Übungszeit in eigenem Umfeld dazwischen. Der Aufwand mit An- und Abreise ist größer, dafür geht die Beschäftigung mit den Seminarthemen wesentlich länger und intensiver. Und einen Tag lässt sich die Email-Flut auch schon mal überbrücken.
- Welche Inhalte in Form von Tipps und Tricks sind gut?
Tipps, Tricks und Rezepte adressieren immer den Willen. Wirklich gesteuert werden wir aber weniger vom Willen als von der Vorstellung, wie etwas sein kann. Unser Vorstellungsvermögen ist grenzenlos, unser Wille hört irgendwann auf. Daher kommen wir mit gut gemeinten Rat-Schlägen (wer bekommt schon gerne Schläge) nicht wirklich nachhaltig weiter. Viel nachhaltiger (aber auch aufwändiger) ist das Austauschen von Bildern im Kopf. Wir merken uns Bilder besser als Worte und daher sollte ein nachhaltiges Seminar darauf abzielen, Bilder im Kopf dort zu verändern, wo es sinnvoll ist. Wir nennen das „Veränderung der Vorstellung“.
- Sollte der Seminarfokus auf den persönlichen Stärken oder Schwächen liegen?
Niemand ändert ein Verhalten nachhaltig, wenn er von andern auf eine persönliche Schwäche hingewiesen wird. Das klappt im Nachgang ein- bis dreimal und dann gerät die Geschichte wieder in Vergessenheit. Eine nachhaltige Veränderung erfolgt nur über den persönlichen Erkenntnisgewinn des Einzelnen. Ich ändere nur dann etwas, wenn ich das aktiv möchte. Wenn im Seminar Schwächen diskutiert werden, dann werden diese zwar offenbar, aber auch weiter verstärkt, weil thematisiert. Viel mehr Spaß macht es doch, die eigenen Stärken herauszufinden und diese noch weiter auszubauen. Wenn das passiert, dann wird die eine oder andere Schwäche im Sog des Stärkenausbaus „automatisch“ eliminiert.
- Offene oder geschlossene Seminare – was ist besser?
Zunächst zur Definition. Bei einem offenen Seminar kommen einzelne Teilnehmer aus verschiedenen Strukturen (Unternehmen/Organisationen) in ein gemeinsames Seminar. Ein geschlossenes Seminar zeichnet sich dadurch aus, dass ausschließlich Teilnehmer eines einzelnen Unternehmens dort zusammenkommen. Vorteil der offenen Struktur ist eindeutig der Blick über den Tellerrand. Durch den Erfahrungsaustausch im Laufe des Seminars kommen die Teilnehmer zu weiteren Erkenntnisse nach dem Motto „wie machen das die anderen?“ oder „wir sind nicht die Einzigen auf der Welt mit dem Thema“. Vorteil der geschlossenen Veranstaltung ist der Fokus auf Themen, die unternehmensspezifisch anders (intensiver und zielgerichteter) diskutiert werden können.
- Was bringen mir Referenzen über den Veranstalter?
Wir Menschen sind soziale Wesen und das Internet hat uns beigebracht, auf Bewertungen anderer Menschen zu achten. Nur, suchen bzw. fragen Sie bitte nach Referenzen aus Ihrer „sozial gleichen Schicht“. Will sagen, wenn Sie Handwerksmeister sind, dann helfen Ihnen Referenzen aus Großkonzernen ebenso wenig wie positive Rückmeldung aus dem Einzelhandel für Mitarbeiter in Banken sinnvoll sein können.
- Einzelkämpfer oder ein Trainer unter vielen?
Das Seminargeschäft ist ein sehr individuelles Geschäft. Generell besteht bei einem Einzelkämpfer immer die Gefahr des Ausfalls des Seminares, wenn der Seminarleiter oder Trainer ausfällt. Ist der Trainer Teil einer Struktur, dann kann die Struktur einen anderen Trainer schicken. Auch, wenn dann naturgemäß ein anderer Mensch kommt, so muss zumindest die Seminareinheit nicht ausfallen.
- Auf was ist bei der Qualifikation des Trainers zu achten?
Er sollte vom Fach sein und damit meine ich nicht, dass er Lehrer sein sollte. Ich meine damit, er sollte das, was er vermittelt, auch mal gemacht haben. Zu Recht haben Seminarteilnehmer viele Fragen, die sich nicht aus den Seminarinhalten beantworten lassen. Um hier keine Fragen offen zu lassen und authentisch zu sein, sollte der Trainer umfassende Erfahrungen aus eigener Anwendung haben.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich die richtige Auswahl treffen und etwas buchen, wo Sie möglichst rasch für sich einen Rückfluss und die nötige Nachhaltigkeit der Investition haben.
Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrung und Meinung zu diesem Thema per Mail zukommen lassen.
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Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich habe gelernt, mir einfach mehr zu trauen als zuvor. Ich handele aktiv und reagiere nicht mehr nur. Die Seminarreihe hat mir persönlich sehr gut gefallen – Sie haben einen weiteren Fackelträger gewonnen.
Alexander Schreiner, geschäftsführender Gesellschafter der Schreiner GmbH
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