Früher hatten wir noch einen Kaiser und Führungskräfte glänzten mit Fachwissen. Was hat sich außer dem Verlust des Kaisers noch geändert? Ein kurzer Blick in die Vergangenheit:
Früher begann das Berufsleben mit oder nach der Ausbildung. Ließ man sich nichts zuschulden kommen, dann gab es Beförderungen in Abhängigkeit der gemachten Erfahrungen. Teil der Beförderung war dann möglicherweise auch die Übernahme von Führungsverantwortung. Damit einher ging dann auch immer die Wissensweitergabe an nachfolgende Generationen. Und irgendwann war die Arbeitsuhr abgelaufen und man wechselte von dem Arbeitgeber, wo man begonnen hatte, in den Ruhestand.
Diese Liste ließe sich naturgemäß in Abhängigkeit von Aufgabenstellung und Position im Unternehmen beliebig verlängern. Mir geht es aber um einen ganz anderen Punkt.
Hier liegt einiger Sprengstoff vergraben, denn althergebrachte Führungsinstrumente funktionieren plötzlich nicht mehr. Warum? Weil die Kompetenz (nicht die Erfahrung) der älteren Generation immer mehr infrage gestellt wird!
„Da kommt doch so ein Jungspund daher und will mir erklären, wie die Welt funktioniert – wo sind wir denn?!“ ist noch die harmlose Variante des damit verbundenen emotionalen Ausbruchs der älteren Führungskraft.
„Der alte Sack hat nun wirklich keine Ahnung, wie das mit dem `xyz` heute so funktioniert!“ echauffiert sich im Gegenzug dann der Nachwuchs.
Und schon ist Ärger vorprogrammiert. Und das nur, weil gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung fehlt. Ja gegenseitige!
Wie einfach wäre die Welt, wenn die Älteren akzeptieren würden, dass nachwachsende Generationen Kenntnisse mitbringen, die durchaus wertvoll sind, die sie aber auf Grund des Alters des Älteren (früher gab es das ja noch gar nicht) gar nicht haben können. Dann wird es auf einmal viel einfacher, Sätze wie „Du, kannst du mir bitte mal mit dem Windows-Update helfen, ich bekomme das alleine nicht hin“ über die Lippen zu bringen.
Wenn parallel die Jüngeren die Kenntnisse und insbesondere die Erfahrungen der Älteren nicht abtun nach dem Motto „heute dreht die Welt sich aber ganz anders“, dann tun sich auf einmal ganz neue Partnerschaften und Verbindungen auf, in die jeder seine Stärken einbringen kann. Und das führt dann zu … gegenseitiger Anerkennung und Wertschätzung.
Es gibt übrigens in dem Zusammenhang noch eine biologische Komponente. Ab Mitte 30 lässt der Tatendrang langsam aber spürbar nach. Bis dahin sind wir der Meinung, die Welt aus den Angeln heben und verändern zu können. Danach werden wir ruhiger. Was hat das mit Biologie zu tun? Früher (also ganz viel früher – als unser Betriebssystem programmiert wurde) sind wir nicht älter als Mitte 30 geworden. Da gab es gar keine Notwendigkeit, über dieses Alter hinaus zu denken. Das hat sich bis heute nachhaltig geändert, die Programmierung hat nur nicht Schritt gehalten.
Verzweifeln Sie also nicht am intuitiv agierenden Nachwuchs oder an Ihrer erfahrungssteuerten Führungskraft, sondern akzeptieren Sie die naturgemäß unterschiedlichen Sichtweisen. Beide sind richtig.
Weitere Informationen rund um dieses Thema
Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen dazu per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Hier noch das passende Zitat eines Seminar-Teilnehmers:
Das Seminar hat mich einen großen Schritt vorangebracht. Selbstkritisch zu schauen, ob und wie ich Dinge angehe, meinen Horizont zu erweitern und entsprechend meine Vorstellung nachhaltig prägen zu können, waren wichtige Ergebnisse für mich. Es ist beeindruckend, wie einfach und wirkungsvoll Themen angebracht werden können. Behalte deinen Humor Mathias, die Generation Y war dabei und dankt dir für das tolle Seminar.
Marvin Schünemann, Head of Customer Relations der Hornetsecurity GmbH
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