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#283 „Echt bleiben im Job: Wie du authentisch führst, ohne andere vor den Kopf zu stoßen“

Geschrieben von Mathias Heinrich | 6.6.2025

Foto von Mathias Heinrich

 

Wir alle kennen das: In der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen oder im Gespräch mit Vorgesetzten stehen wir oft vor der Frage – sag ich jetzt, was ich wirklich denke, oder halte ich lieber zurück? Diese innere Spannung zwischen „ich selbst sein“ und „mich anpassen“ beschäftigt viele von uns, vor allem wenn wir das erste Mal Verantwortung für andere übernehmen. Denn Führung beginnt bei uns selbst – und damit auch bei unserer Haltung gegenüber Authentizität. Wie können wir dann im Alltag ehrlich und echt bleiben, ohne andere zu verletzen?

 

Was bedeutet Authentizität im Umgang mit anderen?

Authentisch zu sein heißt nicht, immer ungefiltert alles rauszuhauen. Es geht darum, echt zu sein – also zu dem zu stehen, was uns wichtig ist, wie wir denken und handeln. Gerade im Job ist das eine große Herausforderung. Denn wir bewegen uns in einem Rahmen mit klaren Erwartungen und Regeln. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, die Balance zu finden zwischen unserer eigenen Persönlichkeit und den Anforderungen unseres beruflichen Umfelds.

 

Authentizität und soziale Normen: Ein Balanceakt

Im Berufsleben treffen wir auf viele ungeschriebene Gesetze – soziale Normen. Wir sollen uns anpassen, Rücksicht nehmen, den Ton treffen. Das Problem: Wenn wir uns zu stark anpassen, verlieren wir unsere innere Klarheit. Umgekehrt stoßen wir andere vor den Kopf, wenn wir immer nur unser Ding machen. Authentizität heißt deshalb auch: Ich weiß, wo ich stehe – und ich kenne das Spielfeld, in dem ich mich bewege.

 

Wie du authentisch bleibst, ohne andere zu verletzen

Der Schlüssel liegt in der Haltung. Es geht nicht darum, Recht zu haben oder sich durchzusetzen. Es geht darum, Klarheit mit Rücksicht zu verbinden. Frag dich bei heiklen Themen: „Was ist mein Standpunkt – und wie kann ich ihn so kommunizieren, dass er für den anderen nachvollziehbar ist?“

Hier sind drei einfache Schritte, die im Alltag helfen:

  • Mach dir klar, was dir wichtig ist.
    Nur wenn wir wissen, wofür wir stehen, können wir „echt“ auftreten.

  • Frag dich, wie dein Gegenüber tickt.
    Wenn wir den Anderen verstehen, können wir Brücken bauen.

  • Sag, was du denkst – aber so, dass der andere dabei nicht das Gesicht verliert.
    Achte darauf, dass deine Worte deinen Gegenüber nicht verletzen

 

Authentizität in der Kommunikation oder Ehrlichkeit vs. Diplomatie

Ehrlichkeit ist ein Wert – Diplomatie ein Werkzeug. Beides schließt sich nicht aus. Im Gegenteil: Nur wer ehrlich ist, kann Vertrauen aufbauen. Und nur wer diplomatisch ist, bleibt in Beziehung. In der zwischenmenschlichen Kommunikation geht es also darum, wie wir unsere Botschaft verpacken. Ein Beispiel: Anstatt zu sagen „Das ist schlecht gemacht“, können wir sagen „Ich sehe hier noch Potenzial, besonders in Punkt XY – wie siehst du das?“

So bleiben wir klar, ehrlich und gleichzeitig rücksichtsvoll. Denn: Kommunikation ist nie neutral. Wir entscheiden jeden Tag, wie wir nach außen wirken wollen.

 

Die Vorteile authentischer Beziehungen

Menschen spüren, wenn wir echt sind. Authentizität schafft Vertrauen – und Vertrauen ist die Grundlage jeder guten Zusammenarbeit. In authentischen Beziehungen sagen wir, was Sache ist. Wir kennen unsere Grenzen. Und wir nehmen andere ernst. Das Ergebnis: weniger Missverständnisse, mehr Offenheit, mehr Miteinander. Und das macht uns als Führungskraft glaubwürdig.

 

 

Authentisch und rücksichtsvoll zugleich

Auf den Bühnen unserer Unternehmen wird viel Schauspielerei auf der Vorderbühne betrieben, während in den Hinterzimmern Entscheidungen getroffen werden. Authentische Führung aber ist kein Schauspiel. Es geht nicht darum, eine Rolle zu spielen. Es geht darum, sich selbst treu zu bleiben – und gleichzeitig den anderen im Blick zu haben. Authentizität braucht Mut. Aber sie lässt sich lernen. Schritt für Schritt. Indem wir zunächst ehrlich mit uns selbst sind und im zweiten Schritt ehrlich zum Gegenüber, jedoch ohne zu verletzen. Klar, ohne zu konfrontieren. Und echt, ohne uns zu verstellen. Denn erst dann, wenn wir uns selbst führen können, kann können wir auch andere führen.

 

Lies dazu auch folgende Blog-Artikel:

Hier noch das passende Zitat eines Beljean – Seminarteilnehmers:

Das Seminar hat meinen Horizont erweitert und mir die Möglichkeit gegeben, die besprochenen Instrumente so anzuwenden, dass meine Authentizität dabei erhalten bleibt. Der Inhalt ist fordernd, aber nicht überladend. Die bildliche Darstellung ist einprägsam und die Zusammenfassungen entsprechen ihrem Sinn und Zweck.
Jan Hendrik Pochardt, Leiter Logistik der Abfallwirtschaft Heidekreis (AHK), Soltau