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Landauf landab werden viele Mitarbeiter über qualitative und quantitative Ziele geführt. Zumeist sind die Zielerreichungen dann auch mit finanziellen Anreizen verbunden. Die Idee dahinter ist zum einen, die Aktivitäten der Mitarbeiter über Ziele zu steuern und dabei den Weg zur Zielerreichung weitestgehend dem Mitarbeiter zu überlassen und zum anderen „gute“ Arbeit im Sinne der Zielerreichung entsprechend zu honorieren.
Dabei werden die Ziele meist zum Jahresanfang basierend auf den Zielerreichungen des Vorjahres sowie den Wachstumsplänen des Unternehmens und den Potenzialen der Mitarbeiter herausgegeben. Soweit so gut.
Treffen diese Zielvorgaben nach ihrer Festschreibung aber auf äußere Einflüsse wie die Internetblase (2001), die Krise der Banken- und Finanzwelt (2008) oder eben jetzt auf die Corona-Krise, dann werden ambitionierte Zielvorgaben schnell Makulatur. Und schlimmer noch, wenn die betroffenen Unternehmen und Mitarbeiter damit nicht offensiv umgehen, dann führt dies zu ausgeprägter Demotivation und nachhaltiger Verweigerungshaltung.
Wenn sich herausstellt, dass Ziele nachhaltig unerreichbar sind, dann sollten sich die Beteiligten an einen Tisch setzen und als zunächst Ursachenforschung (nicht Schuldzuweisung) betreiben.
Im zweiten Schritt müssen die Ziele nun so angepasst werden, sodass beide Seiten (Unternehmen und Mitarbeiter) sich mit den neuen Zielen identifizieren können. Das ist sicherlich eine Herausforderung, die erfahrungsgemäß dann gut gemeistert wird, wenn beide Seiten sich auch mal auf einen Perspektivwechsel zugunsten der jeweils „anderen Seite“ einlassen können.
Möglicherweise bedingt die veränderte Situation auch, dass Ziele komplett einkassiert werden müssen. Dann stellt sich die Frage, welche alternativen oder neuen Ziele nun definiert werden können, um die Segel der Aktivitäten im Wind der veränderten Randbedingungen optimal auszurichten.
Ein eingängiges Beispiel in diesem Zusammenhang war die Schleckerpleite im Drogeriemarkt im Jahr 2012. Durch die Insolvenz dieser Lokalgröße wurde binnen Wochen der Markt neu aufgeteilt. Flankierende Marketingmaßnahmen der verbleibenden Anbieter sorgten binnen Tagen dafür, die freiwerdenden Kunden in ihre Filialen zu locken.
Oder auch die Insolvenz von AirBerlin im Jahr 2017, die dafür sorgte, dass freiwerdende Slots an Flughäfen ebenfalls binnen Tagen neu vergeben wurden.
Zwei Beispiele, an denen auch deutlich wird, dass Ziele nicht immer nach unten korrigiert werden müssen.
In Märkten, die sich plötzlich stark volatil zeigen, kann es sinnvoll sein, Kurzfristziele für Wochen oder Monate zu definieren und die Ausgabe neuer Wochen- oder Monatsziele von aktuellen Entwicklungen abhängig zu machen. Wenn sich die Märkte dann wieder beruhigt haben, wird wieder längerfristig (Quartal, Halbjahr) geplant.
Mit allen Unsicherheiten bin ich schon noch ein Verfechter von Zielen – gerne ambitioniert nach dem Motto „wir fördern unsere Mitarbeiter, indem wir sie fordern“. Aber erstens bitte nicht überfordern und zweitens „je nachvollziehbarer, desto plausibler“.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in Zeiten akuter Krisen für beide Seiten transparente und nachvollziehbare Zielkorrekturen vornehmen können, um gerade auch in Zeiten von Homeoffice gute Arbeitsergebnisse zu erzielen. Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
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Hier noch das passende Zitat einer Teilnehmerin:
„Das Seminar hat mich angeregt, über verschiedene Punkte verstärkt nachzudenken und im beruflichen Alltag zu nutzen: Fragetechniken, die eigenen Stärken zu stärken, Ziele zu kennen und gezielt in Gesprächen zu verfolgen, sind dabei u.a. im Kopf geblieben. Ich habe Impulse zu verschiedenen Themen erhalten und die Zeit bekommen, zwischen den Seminartagen darüber nachzudenken und umzusetzen.“
Lena Wellmann, Online Marketing Managerin der infinitas GmbH, Hannover
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