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#163 Warum kündigen gute Mitarbeiter? 4 Gründe, an denen wir arbeiten können, damit das nicht passiert.

Geschrieben von Mathias Heinrich | 5.6.2020

(Bildquelle: Pixabay)

Was macht einen guten Mitarbeiter aus und was einen Schlechten (oder weniger Guten)? Über diese Frage möchte ich hier nicht diskutieren, weil da jede Führungskraft sicher ihre eigenen Vorstellungen, Kriterien und Wertmaßstäbe dazu hat. Und auch die Frage, was einen guten Menschen ausmacht, kann sicher beliebig dekliniert werden. Spannender vielleicht schon die Frage, was denn den Unterschied (oder eher die Gemeinsamkeit) von Mensch und Mitarbeiter ausmacht. Auch hier möchte ich gleichwohl nicht einsteigen und es bei der Gedankenanregung an sich belassen.

Wenn Mitarbeiter kündigen

Wir haben also einen guten Mitarbeiter (was immer das für jeden von uns bedeutet) oder expliziter noch, den absoluten Leistungsträger unserer Abteilung, der uns eines schönen Morgens die Kündigung auf den Schreibtisch legt bzw. an die Stelle, wo eben noch der Schreibtisch stand, denn der verschwindet geradewegs im sich öffnenden Boden unter unseren Füßen.

Was sind mögliche Gründe für ein solches Vorgehen unseres besten Pferdes im Stall? Wenn wir die nämlich kennen, dann können wir ggf. vorbeugen. Und noch eines vorweg. Ob einer der folgenden Punkte zutrifft oder nicht, ist aus Sicht des Empfängers (also Mitarbeiters) zu bewerten und nicht aus der Perspektive des Unternehmens oder der Führungskraft.

 

1. Schlechte Stimmung im Unternehmen

Gute Mitarbeiter kennen ihren Marktwert. Sie wissen, dass sie „überall“ problemlos unterkommen. Das letzte, was sie brauchen, ist verschwendete Energie für Sand und Reibung in den Arbeitsprozessen bzw. in der Unternehmenskultur. Ein aus ihrer Sicht schlechter Kommunikationsstil und das Ausbleiben konstruktiven Feedbacks gehört ausdrücklich zu diesem Punkt dazu.

 

2. Arbeiten in ständige Überlast

Niemand hat was gegen projektbestimmte Überstunden, wenn ein Ende absehbar ist. Zur Not wird sich auch mit einer Kompensation zufrieden gegeben – diese Zufriedenheit hört aber spätestens dann auf, wenn sie zur Normalität geworden ist. Eine nachhaltig andauernde Überforderung zeugt von schlechter Koordination oder von Einsparungen zulasten der Betroffenen. Mitarbeiter ohne Perspektive ergeben sich in ihr Schicksal, Mitarbeiter mit Potenzial nehmen das nicht beliebig lange hin.

3. Fehlende Perspektiven

  • Das können ganz unterschiedliche Punkte sein. Dazu gehören aber ganz sicher
  • fehlende Aufstiegschancen,
  • zu wenig fordernde Projekte,
  • das mangelnde Gefühl von Gestaltungsspielräumen,
  • unzureichende Berücksichtigung von Work-Life-Balance,
  • häufige Versetzungen in andere Abteilungen oder Projekte,
  • keine Beförderungen über Jahre hinweg
  • das Schlechtreden von neuen Ideen und Impulsen
  • keine Weiterbildungsmöglichkeiten bzw. -angebote.

Der Schlüssel für all diese Punkte ist gelebte Transparenz. Wir finden uns eher mit Dingen ab, wenn wir wissen, warum das so ist und was passieren muss, damit sich etwas ändert. Das muss dann aber auch eintreten, sonst führt es ins ganze Gegenteil, nämlich in die Frustration.

Also, eindeutige Regeln aufstellen und danach leben ist hier der kleinste gemeinsame Nenner.

 


4. Der direkte Vorgesetzte

Dieser Punkt ist in der Tat der häufigste Grund, warum (gute) Mitarbeiter kündigen – weil sie sich mit Ihrem Chef überworfen haben oder umgekehrt. Unnötig darauf hinzuweisen, dass wir es als Führungskräfte an dieser Stelle durchaus selbst in der Hand haben, positiv zu wirken.

Sicher treffen die vorgenannten Punkte für Sie bzw. Ihr Unternehmen nicht zu. Sorgen Sie aber bitte dafür, dass es dabei bleibt – und zwar aus Sicht der Mitarbeiter, nicht aus Sicht der Führungskraft.

 

Ich wünsche Ihnen, dass Ihre „guten“ Mitarbeiter ein Umfeld vorfinden, wo sie gefordert und dadurch gefördert werden. Das führt zu einem kontinuierlichen   Wachstumsprozess der handelnden Personen und konsequenterweise daraus abgeleitet auch der Unternehmen. Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

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Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich habe meine Aufgaben als Geschäftsführer nach dem Beljean-Seminar anders geordnet, verändert und erneuert. Ich möchte mehr am Unternehmen arbeiten. Ich nehme mit, dass Mitarbeiter eine starke Führungspersönlichkeit wollen, die nach außen und oben wirkt.
Thomas Sikora, Gesellschafter und Geschäftsführer der Detlef Sikora GmbH, Hannover

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