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#28 Wissen Sie, wie Sie als Führungskraft Ihre Mitarbeiter zu mehr Engagement motivieren können?

Geschrieben von Mathias Heinrich | 21.12.2018

(Bildquelle: Pixabay)

Ihre Mitarbeiter machen ihren Job gut, aber über den Tellerrand schauen wollen sie nicht – was können Sie tun? Wie Sie Mitarbeiter motivieren können, auch über ihren Bereich hinaus mitzudenken, können Sie in folgendem Impuls lesen.

Vor einiger Zeit wurde ich von einem Geschäftsführer gefragt, was er in Bezug auf einen speziellen Mitarbeiter tun kann, an den er einfach nicht rankomme. Der Kollege machte seinen Job und das wirklich gut. Da gab es nichts auszusetzen. Er verweigerte sich aber jeder nicht fachlichen Fortbildung und bei privaten Gesprächen gab er seine Meinung zum Besten und das war`s. Keine Diskussion und schon gar keine Auseinandersetzung mit einer anderen Meinung.

Auf Grund der fachlichen Qualifikation und dem Fachkräftemangel in diesem Unternehmen sah sich der Geschäftsführer in einem Dilemma, denn gleichzeitig war ihm wichtig, dass sich die MitarbeiterInnen als Teil des Unternehmens fühlten und dazu gehörte eben auch mal ein Meinungsaustausch an der Kaffeemaschine und nicht nur das Kommunizieren vermeintlich festgelegter Ansichten – gute fachliche Arbeit hin oder her.

 

 

Kein Interesse an nichts - was also tun?

Ich fragte den Geschäftsführer, ob er wisse, womit sich der Angestellte denn außerhalb der Arbeitszeit so beschäftige. Und die Antwort überraschte. Er sei aktives Mitglied einer Gruppierung, wo intensive Diskussionen ein fester Bestandteil der Meinungsbildung ist. Das war für mich ein spannender Widerspruch.

Da ließ jemand in der Diskussion keine andere Meinung zu und verweigerte sich der außerfachlichen Fortbildung und gleichzeitig arbeitete er aktiv im Ehrenamt, wo davon auszugehen war, dass die Konsensfindung im Rahmen inhaltlicher Diskussionen stattfinden würde. Was läuft da verkehrt?

Nun, zum einen steht es weder mir noch dem Geschäftsführer zu, über seinen Angestellten den Stab zu brechen und ihn zu be- oder gar verurteilen. Und zum anderen suchte der Geschäftsführer für sich einen Ausweg aus seinem Dilemma.

Solche Situationen haben wir sehr oft. Da machen Arbeitskollegen ihren Job sinngemäß von 9 bis 17 Uhr und mit etwas Glück machen sie den auch wirklich gut. Und dann geben sie sinngemäß von 17 bis 9 Uhr richtig Gas bei ihren Hobbies und drehen auf, dass uns die Ohren wackeln. Und wir fragen uns dann, welchen Mehrwert nur ein Teil dieser außerbetrieblichen Energie in unserem Unternehmen erzeugen würde.

 

Glaubenssätze bestimmen unser Verhalten.

Die Haltung konkret dieses Mitarbeiters zeugt von positiven Erfahrungen seinerseits mit diesem Verhalten in der Vergangenheit. Und jetzt geht es mir nicht darum, dass wir anfangen, in der Kindheit des Kollegen zu bohren. Es sind aber offensichtliche Glaubenssätze, die irgendwann mal dazu geführt haben, dass dieses Verhalten zu positiven Ergebnissen geführt hat. Das ist dem Grunde nach zunächst zu würdigen und gleichwohl führt eben genau dieses Verhalten (Glaubenssätze) jetzt und heute dazu, dass sich der Kollege in eine Art beruflicher Isolation begibt. Er baut eine Mauer um sich herum auf, die ihn davor schützt, sich angegriffen zu fühlen. Vielleicht hat er seinem Gefühl nach keine Mechanismen zur Hand, die es ihm erlauben, sich mit gegenteiligen Meinungen auseinanderzusetzen.

Der Schlüssel für diesen Mitarbeiter liegt nun ein Stück weit in der Ausübung seines Hobbies, hier also konkret der Arbeit im Ehrenamt. Herauszufinden wäre also, was seine Motivation hier ist und wie er sich hier gerade in Diskussionen und Ergebnisfindungen einbringt.

 

Die Beljean Seminare sagen an der Stelle immer „die Stärken sind die Quelle der Motivation“.

Wenn es uns gelingt, diese Stärken auch im professionellen Alltag zu aktivieren, dann habe wir eine gute Chance, über Verhaltensänderungen und damit gut gemachte Erfahrungen die Glaubenssätze zu verändern. Und so kann unser Geschäftsführer sein Dilemma lösen - nicht von heute auf Morgen, aber über ein paar Monate schon.

 

Lohnt der Aufwand?

Das ist natürlich von der Qualifikation des Angestellten abhängig und ich persönlich bin darüber hinaus der Meinung, dass es jeder Mensch an sich immer Wert ist. Dieser Mechanismus klappt übrigens nicht nur bei unseren MitarbeiterInnen sondern bei gesunder Selbstreflexion auch bei uns.

 

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrung und Meinung zu diesem Thema per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

Lesen Sie dazu auch folgende interessante Blog-Artikel:

 

Hier noch der passende Zitat einer Teilnehmerin
Ich habe durch das Seminar viel über mich nachgedacht und mich reflektiert. Ich wurde zu einem Perspektivwechsel angeregt, der dazu geführt hat, dass ich jetzt mehr Wert auf die Stärken der Mitarbeiter und deren Einsatz achte.
Susan Marwede, Geschäftsführerin kmb2, Bad Harzburg

 

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