(Foto von Brooke Cagle auf Unsplash)
Wenn wir uns in andere Menschen hineinversetzen können (ohne vermeintlich zu wissen, was sie denken), verstehen wir sie besser und gestalten Beziehungen harmonischer. Doch wie schaffen wir es, nicht nur auf uns selbst zu blicken, sondern uns auch in die Lage unseres Gegenübers zu versetzen? Lass uns gemeinsam herausfinden, wie Empathie zu einer unserer wertvollsten Fähigkeiten im Alltag wird.
Perspektivenwechsel bedeutet, die Sichtweise eines anderen Menschen einzunehmen, seine Gedanken, Gefühle und Beweggründe zu verstehen – oder zumindest versuchen, sich ihnen anzunähern. Es geht darum, bewusst einen Schritt zurückzutreten und sich zu fragen: "Wie würde ich mich wohl in dieser Situation fühlen?" Besonders im Berufsalltag, wenn wir Entscheidungen treffen oder Konflikte klären müssen, hilft der Perspektivenwechsel enorm weiter. Denn je besser wir die Sichtweise unseres Gegenübers verstehen, desto zielgerichteter und respektvoller können wir uns austauschen. Es geht beim Perspektivwechsel jedoch ausdrücklich NICHT darum, zu glauben bzw. zu wissen, was im Anderen vorgeht. Das wäre eine Grenzüberschreitung und Voreingenommenheit.
Empathie ist das Herzstück erfolgreicher Kommunikation, doch oft wird sie mit Sympathie verwechselt. Der Unterschied? Sympathie bedeutet, dass wir jemanden mögen oder seine Situation "nett" finden – sie bleibt oft oberflächlich. Empathie hingegen erfordert, dass wir tiefer gehen. Wir verstehen die Emotionen des anderen, ohne sie bewerten oder mit unseren eigenen Erfahrungen zu vergleichen.
Ein empathisches Gespräch ist immer ein Dialog, der auf Offenheit beruht. Wenn wir zuhören, ohne sofort eine Meinung oder einen Ratschlag einzubringen, schaffen wir Raum, in dem unser Gegenüber sich wirklich gesehen und verstanden fühlt. Und das ist der Schlüssel: Empathische Kommunikation gibt Menschen das Gefühl, wichtig und gehört zu sein – und schafft dadurch eine Verbindung, die auf gegenseitigem Respekt aufbaut.
Um Perspektivenwechsel und Empathie wirklich zu leben, können wir uns an ein paar konkrete Methoden halten:
Achtsamkeit bedeutet, im Moment zu sein – eine Voraussetzung, um Empathie zu leben. Oft sind wir mit unseren Gedanken in der Zukunft oder in der Vergangenheit, anstatt uns auf das Gespräch hier und jetzt zu konzentrieren. Wenn wir uns darin üben, wirklich präsent zu sein, können wir unser Gegenüber besser wahrnehmen und auf die kleinen Signale achten: Körpersprache, Mimik, Tonfall. Diese Achtsamkeit lässt uns nicht nur offener werden, sondern auch bewusster handeln und kommunizieren.
Im Alltag können wir kleine Übungen in unseren Tag einbauen, um achtsamer zu werden, z. B. kurze Pausen, in denen wir tief durchatmen und bewusst loslassen, was uns gedanklich belastet. Auch eine kurze Reflexion am Ende eines Gesprächs hilft, die eigenen Emotionen und Eindrücke zu verarbeiten und zu überlegen, wie wir uns gefühlt haben und was unser Gegenüber wohl bewegt hat.
Gerade in Konfliktsituationen zeigt sich, wie wertvoll ein Perspektivenwechsel sein kann. Wenn Emotionen hochkochen und Standpunkte verhärtet sind, führt Empathie oft zu einer Lösung. Doch wie schaffen wir es, in solchen Momenten die Perspektive zu wechseln?
Eine guter Ansatz ist es, die Situation zu reflektieren, bevor wir antworten. Fragen wie "Warum reagiert mein Gegenüber gerade so?" oder "Was steckt hinter seiner/ihrer Aussage?" lassen uns den Blickwinkel wechseln und auf die Bedürfnisse des anderen eingehen, ohne den eigenen Standpunkt direkt aufzugeben.
In der Konfliktlösung können wir außerdem versuchen, Gemeinsamkeiten zu finden und bewusst zu betonen, dass wir am Ende beide dasselbe Ziel haben: eine Lösung. Dieses Ziel vereint uns und hilft, den Konflikt als gemeinsames Problem zu sehen, das wir lösen möchten, anstatt einen "Gegner" zu haben.
Empathie und der Perspektivenwechsel sind zentrale Elemente für eine starke, respektvolle Kommunikation. Wenn wir uns die Mühe machen, uns in andere hineinzuversetzen, schaffen wir tiefere Verbindungen und bauen Vertrauen auf – sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Wenn wir uns regelmäßig daran erinnern, wie wertvoll die Sichtweise des anderen ist, werden Konflikte leichter lösbar und Beziehungen tragfähiger.
Lassen wir uns darauf ein, Empathie aktiv zu kultivieren, und erleben wir selbst, wie unsere Beziehungen harmonischer und unser Arbeitsalltag entspannter wird.
Lies dazu auch folgende Blog-Artikel:
Hier noch das passende Zitat einer Beljean – Seminarteilnehmerin:
Wie bei einem qualitativ ausgezeichneten und mit viel Empathie und Kompetenz zusammengestellten Buffet, habe ich die Möglichkeit geschenkt bekommen, das auszuwählen, was mir wichtig ist. Genossen habe ich die vielen, sehr gut eingeleiteten interaktiven Einheiten, die dem Seminar eine herrliche Leichtigkeit beim Erkennen neuer Perspektiven gaben. Die Auswahl und der Aufbau der Themen waren perfekt. Serviert wurde das Ganze von Mathias Heinrich. Dank seiner Persönlichkeit, seiner Präsenz plus seiner langjährigen Erfahrung in puncto menschlicher Führung, klingt Beljean nachhaltig in mir nach und begleitet mich aktiv auf meinem Lebensweg.
Karin Brockmann, Lehrkraft für besondere Aufgaben der Leibniz Universität Hannover