Im zweiten Teil der Reihe über die Beljean Führungsgrundsätze geht es heute um die Fehlertoleranz bei Mitarbeitern. Im Beljean–Seminar geht es ja ausdrücklich nicht um Rezepte und Methoden, denn diese sind im Umgang mit Menschen dem Grunde nach wirkungslos. Zum einen wissen wir im Vorfeld nie, wie unser Gegenüber auf eine Methode reagiert und zum anderen agieren wir alle in Stress–Situationen aus dem Unbewussten heraus. Dort aber gelangen Rezepte, Tipps und Tricks gar nicht erst hin. Daher arbeiten wir im Beljean-Seminar an der nachhaltigen Veränderung der Vorstellung.
Der zweite Führungsgrundsatz lautet also:
Wieviel wir andern auch zutrauen, es ist fast immer eine selbsterfüllende Prophezeiung. Vielleicht ist es der schlimmste aller Führungsfehler, die Menschen zu unterschätzen. Bedenken wir doch: Die allermeisten organisieren ihr Leben recht gut. Sie erreichen ihre Ausbildungsziele, sie verhandeln erfolgreich über den Kauf oder Verkauf von Autos, Immobilien und tausend anderen Dingen, sie gründen eine Familie, erziehen ihre Kinder, organisieren Feste und sind vielleicht angesehene Mitglieder irgendwelcher Vereine oder Organisationen.
In der Firma aber scheint man ihnen nicht zuzutrauen, dass sie die Spesenrechnung korrekt ausfüllen, deshalb bedarf es noch zweier Mitunterzeichner. Wenn ein Kunde eine Reklamation anbringt, muss der Chef entscheiden, ob und in welcher Höhe der Schaden zu akzeptieren sei. Viele andere Beispiele aus dem täglichen Leben ließen sich hier anführen. Auch wenn es niemand in Worte kleidet, die Botschaft ist immer die gleiche: Zu viel Vertrauen könnte gefährlich sein, also sind wir auch ein wenig misstrauisch.
Wie wär’s mit einem positiven Menschenbild? Die große Mehrheit der Menschen ist motiviert, einen guten Job zu machen. Wenn wir’s ihnen nur zutrauen würden.
Vertrauen ist etwas Absolutes. Der Fluglehrer kann beim ersten Start seines Schülers nicht halb im Flugzeug sitzen; nur ganz oder gar nicht. Es ist wie mit einer Schwangerschaft: Eine Frau ist entweder schwanger oder sie ist es nicht. Die Mitarbeiter haben eine sensible Wahrnehmung: Traut man mir oder misstraut man mir? Dazwischen gibt es nichts! Welches Konzept verspricht auf lange Sicht die besseren Resultate, die 3 V oder die 3 K?
Entscheiden Sie selbst – ich glaube an die drei V.
Was machen übrigens die Menschen lieber: „die Welt retten“ oder „heften – stempeln – lochen“? Sicher die Welt retten und aus diesem Grund mögen alle James Bond. Lassen wir sie also doch das tun, was sie am Liebsten machen.
Zusammenfassend: Glaube an die Stärken und akzeptiere die Schwächen Deiner Mitarbeiter! Hilf ihnen, die Stärken auszubauen. Fördere sie großzügig. Beleidige sie nicht durch Unterforderung: An Herausforderungen wachsen sie, genau wie Du selbst!
Sie wollen mehr über die 4 Führungsgrundsätze wissen? Lesen Sie weiter in diesen Artikeln:
Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich habe gelernt, grundsätzlich mehr zu hinterfragen. Das gilt auch für die eigene Ausrichtung von „tun“ und „sein“. Die Übungen bzw. Situationsrunden haben mir dabei zu viel Selbsterkenntnis verholfen.
Matthias Schawe, Niederlassungsleiter Hamburg,
OSMA-Aufzüge Albert Schenk GmbH & Co. KG
Sie möchten das hier angerissene Thema vertiefen und uns kennenlernen? Sie haben Interesse, vom Kennen ins Können zu kommen. Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.