Die Hektik des Tagesgeschäftes, der Erfolgsdruck, die moderne Kommunikationstechnik, aber auch erhebliche Defizite im Umgang mit Menschen führen in immer mehr Firmen und Organisationen zu einer gewissen Gefühlskälte unter den Mitarbeitern aller Stufen. Dies schadet dem Betriebsklima, beschleunigt die Demotivation und leistet gegenseitigem Misstrauen und schädlicher Rivalität Vorschub.
Im dritten Teil der Reihe über die Beljean Führungsgrundsätze geht es also heute um das, was unsere Mitarbeiter außerhalb des Unternehmens so anstellen – ihr Privatleben.
Im Beljean-Seminar geht es ja ausdrücklich nicht um Rezepte und Methoden, denn diese sind im Umgang mit Menschen dem Grunde nach wirkungslos. Zum einen wissen wir im Vorfeld nie, wie unser Gegenüber auf eine Methode reagiert und zum anderen agieren wir alle in Stress-Situationen aus dem Unbewussten heraus. Dort aber gelangen Rezepte, Tipps und Tricks gar nicht erst. Daher arbeiten wir im Beljean-Seminar an der nachhaltigen Veränderung der Vorstellung.
Der dritte Führungsgrundsatz lautet also:
Die allermeisten Menschen wollen nicht nur als Leistungserbringer wahrgenommen werden. Sie haben auch emotionale Bedürfnisse. Diese melden sich in besonderem Maße zur Beachtung, wenn im Leben eines Menschen oder in seinem engeren sozialen Umfeld etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Hier nur ein paar Beispiele:
Geburtstage, Jubiläen, Hochzeit, Geburt eines Kindes, Ferienplanung oder Rückkehr, besondere Erfolge im nichtbetrieblichen Bereich, Kauf eines neuen Autos oder einer Immobilie usw.
Krankheiten, Unfälle, Operationen, Todesfälle, unbefriedigende schulische Leistungen der Kinder, Arbeitsplatzverlust, Trennung von geliebten Menschen usw.
Nicht alle Menschen tragen ihr Herz auf der Zunge. Gerade deshalb ist die persönliche Anteilnahme so wichtig. Sie hat nämlich mit Sensibilität, mit Einfühlungsvermögen zu tun. Sie ist weder organisierbar noch delegierbar, denn sie ist die Sprache des Herzens.
Nehmen Sie deshalb großherzig Anteil an den Freuden und Leiden Ihrer Mitmenschen, sei es nun innerhalb oder auch außerhalb Ihres Unternehmens!
Wichtig dabei sind zwei Punkte:
Zum Schluss ein Beispiel von einem Seminarteilnehmer. Er nahm sich vor, einen verschlossenen Mitarbeiter nach seinem Privatleben zu befragen und stieß dabei auf Granit. Der Geschäftsführer gab aber nicht nach und das Ganze gipfelte in folgendem Dialog:
Geschäftsführer (laut und erbost):
„Gibt es denn überhaupt nichts, auf was Sie stolz sind im Leben?“
Mitarbeiter (kleinlaut):
„Doch, schon – als ich vor 7 Jahren aufgehört habe zu trinken, da war ich stolz.“
Der Geschäftsführer berichtete dann weiter im Seminar „nachdem das raus war, hatte ich einen besseren Zugang zu dem Mitarbeiter und wir konnten über vieles reden“.
Machen wir uns bitte eines deutlich: Die Menschen, die in unseren Unternehmen von sinngemäß 9 bis 17 Uhr arbeiten, sind von 17 bis 9 Uhr mit vielen anderen Themen beschäftigt. Diese legen sie in der Arbeitszeit nicht einfach ab.
Ich freue mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen dazu per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.
Sie wollen mehr über die 4 Führungsgrundsätze wissen? Lesen Sie weiter in diesen Artikel:
Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Ich werde einige Dinge wie z.B. die drei Eigenschaften einer Führungskraft umsetzen. Dazu muss ich mich selber permanent kontrollieren. Zum Seminar insgesamt: Ich war zuvor kritisch, du Mathias hast aber sehr gut durch den Kurs geleitet. Danke dafür und mach weiter so.
Lars Günther, Leiter mechanische Fertigung (SFM) der Körting Hannover GmbH, Hannover
Sie möchten das hier angerissene Thema vertiefen und uns kennenlernen? Sie haben Interesse, vom Kennen ins Können zu kommen? Oder es interessiert Sie meine/unsere Meinung zu einem bestimmten Thema? Geben Sie mir/uns ein paar Stichworte und etwas Zeit und wir nehmen uns dessen in einem der nächsten Blogs gerne an. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.