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#174 Wie komme ich als Mitarbeiter mit meiner Führungskraft klar?

Geschrieben von Mathias Heinrich | 21.8.2020

(Bildquelle: Pixabay)

Was haben Familie und Führungskräfte gemeinsam?
Wir können sich uns in den seltensten Fällen aussuchen.

Und während wir für die Harmonie im Umgang mit unseren Freunden schon auch ein Stück Eigenverantwortung haben, so kann diese im Umgang mit unserer Führungskraft vordergründig an Grenzen stoßen. Was also können wir tun, um uns die für uns ideale Führungskraft zu backen?

Ich will die Antwort auf diese Frage unhöflicherweise mit einer weiteren Frage untermauen. Haben Sie (wenn Sie in einer Partnerschaft leben) schon mal versucht, Ihren Partner NACHHALTIG zu verändern? Wie erfolgreich war das?

 

 

Wie kann ich mit einer schwierigen Führungskraft besser umgehen?

 

 Also – die für uns ideale Führungskraft können wir uns ebenso wenig backen, wie den idealen Partner. Wir müssen mit dem zurechtkommen, was das ist oder unsere Konsequenzen ziehen und weitergehen zum nächsten Arbeitgeber oder Partner. Wird es da besser werden? Ganz ehrlich? Nein – nicht wirklich, denn die einzige Konstante auf dieser Wanderung sind – WIR.

Und mit dieser Erkenntnis kommen wir der „Wahrheit“ und vor allem der Möglichkeit eines besseren Umganges (was immer das für Sie bedeutet) näher.

Wenn wir also das Verhältnis mit unserem Chef (oder unserem Partner) wirklich ändern wollen, wo müssen wir dann anfangen? Bei uns selbst!

Dazu ein Beispiel. Ihr Chef kritisiert Sie ständig und aus Ihrer Sicht völlig zu Unrecht. Sie bringt das auf die Palme, weil Sie sich ungerecht behandelt fühlen. Und darüber hinaus ist das auch noch völlig demotivierend für Sie. Sie haben keine Lust mehr, zu arbeiten. Dieses Verhalten legt Ihr Chef aber nicht nur bei Ihnen an den Tag, sondern auch bei anderen Kollegen. Sie bekommen das zufällig in der Mittagspause mit, als am Nachbartisch darüber gesprochen wird. Der dort betroffene Kollege geht nach eigenem Bekunden aber mit der völlig identischen Situation offensichtlich ganz anders um. Er stellt seine Ohren auf Durchzug und macht einfach als wäre nichts geschehen. Er stört sich an der Ungerechtigkeit kein Stück. Und Sie denken nun vielleicht „Boah, was hat der für ein dickes Fell, das hätte ich auch gern“.

Was passiert da aber wirklich? Zwei Menschen gehen mit der „gleichen“ Situation unterschiedlich um. Der eine ist getroffen, beleidigt und demotiviert und dem anderen geht das Verhalten am „selben längs“.

 

 

Der Schlüssel liegt in Ihnen selber

 

Wenn das stimmt, dann machen Sie sich also als erstes eines klar. Es ist nicht der Chef, der unfair mit Ihnen umgeht, sondern Sie gehen (aus bestimmten Gründen, die es ggf. herauszufinden gilt) in eine bestimmte Resonanz mit dem Verhalten Ihres Chefs. Wenn SIE also IHR Resonanzverhalten ändern können, dann sind SIE einen großen Schritt weiter. Das gelingt Ihnen unter Umständen nicht alleine, zusammen mit einem Coach können Sie der Ursache aber schon näherkommen.

Damit aber haben SIE den Schlüssel in der Hand und nicht Ihr Chef. Und wenn das wiederum auch stimmt, dann liegt es eben doch in unserer Eigenverantwortung. Ich gebe zu, der Weg ist lang und nicht einfach, die Ergebnisse aber dafür umso nachhaltiger – versprochen.

Will ich dann damit sagen, dass Sie selbst schuld sind, wenn Sie eine ungerechte Führungskraft haben? Nein, das will ich nicht. Ich möchte Ihnen Möglichkeiten aufzeigen, wie SIE mit dieser Situation für SICH besser umgehen können.

 

 

5 Impulse, die Sie unterstützen

 

Und um Sie auf dem langen Weg nicht ganz im Regen stehen zu lassen, hier ein paar Techniken, die Ihnen helfen können, Ihren persönlichen Weg durchzuhalten.

  • Was ist Ihnen bisher in Ihrem Leben gut gelungen? Worauf sind Sie stolz?
    Ihnen fällt nicht ein? Denken Sie länger nach und wenn Sie eine Liste mit 10 Punkten haben, dann schauen Sie sich diese Liste jeden Tag an. Sie hilft Ihnen, Ihr Selbstvertrauen am Leben zu erhalten. Ergänzen Sie regelmäßig neue Punkte!

  • Nehmen Sie als Mitarbeiter die über Sie ausgeschütteten Verbal-Attacken nie persönlich. Fühlen Sie sich nie als Person angegriffen. Ihre Arbeit darf vielleicht infrage gestellt werden, Sie nicht. Sie sind wertvoll und gut so, wie Sie sind. Und das gilt auch für den Fall, dass andere dies nicht so sehen.

  • Wenn Sie mit Ihrem Chef über für Sie wichtige Punkte sprechen wollen, dann fragen Sie nach einem Termin dafür. Machen Sie das nie „zwischen Tür und Angel“, auch wenn Sie ausdrücklich dazu aufgefordert werden. Wenn Sie als Termin im Kalender stehen, sollte sich Ihr Chef nicht mit Anschlussterminen rausreden können und Ihnen seine volle Aufmerksamkeit geben.

  • Reden (oder lästern) Sie nicht hinter dem Rücken Ihrer Führungskraft über deren schlechte Eigenschaften oder wie Sie sich behandelt fühlen. Irgendwas davon zieht immer Kreise und vor allem ist es eben IHRE Meinung. Die müssen andere nicht zwangsläufig teilen.

  • Es gibt Menschen auf der Welt, die Ihre Führungskraft für etwas schätzen, was sie gut macht. Was immer das ist. Setzen Sie sich also mal hin und überlegen Sie sich 10 gute Eigenschaften, für die Ihr Chef von anderen (seine Familie, sein Freundeskreis, seine Führungskräfte) geschätzt wird. Vielleicht hilft Ihnen diese Liste im nächsten Eskalationsmoment, auch die andere Seite zu sehen.

 

Diese Liste ließe sich beliebig verlängern: 4-Ohren-Prinzip, Spiegeln der Ergebnisse, Vereinbaren nächster Schritte, schriftliche Bestätigungen etc. Das sind aber alles Techniken und die Beljean Seminare stehen eben nicht für Technik, sondern für die nachhaltige Veränderung der Vorstellung. Und das ist ausschließlich der Punkt vor dieser Aufzählung.

 

Ich wünsche Ihnen als Mitarbeiter, dass Sie dies alles gar nicht brauchen, weil Sie die für sich ideale Führungskraft haben. Und ich wünsche Ihnen als Führungskraft, die Weitsicht und Wertschätzung im Umgang mit Ihrem Team.

 

Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Das Seminar ist für mich der Startpunkt in eine Zeit der Auseinandersetzung mit meinen Vorstellungen. Es wirkt für mich wie ein kleines Katapult. Die Klarheit, mit der die Aufgaben einer Führungskraft beleuchtet wurden, bleibt mir da besonders in Erinnerung.
Uwe Sauerbrey, Bereichsleiter CRM der infinitas GmbH

 

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