In der Persönlichkeitsentwicklung (und damit natürlich auch in den Bereichen Vertrieb und Führung) wird seit langem davon gesprochen, sich selbst zu lieben, auf dem Fundament eines gesunden Selbstbewusstseins zu stehen und sich positiv immer wieder selbst zu reflektieren. Was hat es damit auf sich? Wo sind die Grenzen zur Überheblichkeit? Was daran ist gesund und richtig, was aber übertrieben?
In meinen Seminaren stelle ich immer die Frage, was uns das Wichtigste auf der Welt ist. Immer seltener kommen Antworten wie Zufriedenheit in Job, die Familie, Geld verdienen, Freunde. Schon häufiger gibt es Antworten wie Gesundheit, Glück, und (Welt-)Frieden. Ganz häufig (insbesondere von weiblichen Führungskräften) kommen die eigenen Kinder.
Alles Punkte die ganz sicher als „wichtig“ einzuordnen sind, wobei die Reihenfolge je nach Mensch nochmal zu unterschiedlichen Gewichtungen führen kann. Die Frage aber war nach dem Wichtigsten und daher sind alle Antworten falsch.
Das Wichtigste sind wir uns nämlich selbst. Damit wir uns nicht falsch verstehen, selbstverständlich würde auch ich (wenn ich meinen Kinder damit das Überleben sichern könnte) ernsthaft überlegen, aus diesem Leben auszusteigen und damit meine Kinder mir selbst vorziehen. Die Evolution hat uns aber soweit kommen lassen, weil wir eben grundsätzlich zunächst mal uns als das Wichtigste ansehen und an vielen Stellen (LEIDER) auch so handeln lassen.
In der gedanklichen Konsequenz kennen Sie sicher Menschen in Ihrem Umfeld, die vor Selbstzufriedenheit und Selbstbewusstsein kaum durch die Tür passen. Mögen wir gern mit solchen Personen zusammen sein? Erfahrungsgemäß nicht, weil sie uns entweder mit ihrem Selbstbewusstsein erdrücken oder uns mindestens gefühlt damit klein halten.
Welches Dilemma tut sich da also möglicherweise vor uns auf und vor allem, wie ist es lösbar – wenn überhaupt? Nun, es ist kein Dilemma, sondern einfach nur eine Medaille mit zwei Seiten.
Einerseits funktioniert unsere eigene persönliche Weiterentwicklung in der Tat nur dann, wenn wir zu uns stehen können. Wenn wir ständig an uns zweifeln, ob wir alles richtig machen, dann kommen wir im Ergebnis nicht vom Fleck, weil wir hadern und uns nicht trauen. Sorgen Sie also dafür, dass Sie zu sich selbst stehen, dass Sie von sich überzeugt sind. Wie bekommen Sie das hin? Ganz einfach (und doch so schwer). Zeigen Sie nicht mit dem Finger auf andere, die daran schuld sind, dass Sie etwas bisher nicht erreicht haben. Zeigen Sie mit dem Finger auf sich, übernehmen Sie Verantwortung für sich und fragen Sie sich, was Sie bei sich ändern können, um zum Ziel zu kommen? Das Umfeld erfolgreich zu verändern, ist eine Lebensaufgabe. Sich selbst erfolgreich zu verändern übrigens auch. Nur, was hat mehr Aussicht auf Erfolg?
Warten Sie also nicht auf den Beifall Ihres Umfeldes, so gut, wie das sicher tut. Machen Sie sich davon unabhängig und freuen Sie sich darüber, wenn er trotzdem kommt. Das ist gemeint mit Selbstliebe, Selbstbewusstsein und Selbstreflektion.
Ausdrücklich damit nicht gemeint (und das ist genau die andere Seite der Medaille) ist, sich selbst in den Vordergrund zu stellen, sich über andere zu erheben, sich besser zu fühlen oder gar ausschließlich zum eigenen Vorteil zu agieren. Oder, um es auf den Punkt zu bringen „die eigenen Grenzen hören da auf, wo die Grenzen der anderen beginnen“.
Entwickeln Sie also eine gesunde und stabile Selbstliebe und machen Sie es so, wie Sie es bei jedem Flug zu Beginn hören, „Lieben Sie erst sich selbst, damit Sie auf dieser gesunden Basis andere Menschen lieben können“.
Mein Wunsch nach viel Erfolg dabei für Sie ist rhetorisch, denn wenn Sie es nachhaltig tun, kann der Erfolg gar nicht ausbleiben - versprochen.
Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Ideen, Meinungen oder Gedanken zu diesem Thema per Mail zukommen lassen.
Lesen Sie dazu auch folgende Blog-Artikel:
Hier noch das passende Zitat eines Teilnehmers:
Das Seminar hat meinen Horizont erweitert und mir die Möglichkeit gegeben, die besprochenen Instrumente so anzuwenden, dass meine Authentizität dabei erhalten bleibt. Der Inhalt ist fordernd, aber nicht überladend. Die bildliche Darstellung ist einprägsam und die Zusammenfassungen entsprechen ihrem Sinn und Zweck.
Jan Hendrik Pochardt, Leiter Logistik der Abfallwirtschaft Heidekreis (AHK), Soltau
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