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#198 Wachstum durch Begrenzung – das kann nicht funktionieren oder der einzige Weg aus der Krise?

Geschrieben von Mathias Heinrich | 19.2.2021

(Bildquelle: Pixabay)

Die Wirtschaft lebt seit hundert Jahren vom Wachstum – immer mehr, immer weiter, immer höher. Viele Aktienkurse entwickeln sich nur aus dem Glauben und der Hoffnung an dahinterliegende wachstumsträchtige Geschäftsmodelle in nicht mehr nachvollziehbare Höhen. Dabei ist Hoffnung (eigentlich) keine Strategie.

Andererseits hat uns jede Wirtschaftskrise der letzten hundert Jahre immer wieder die Grenzen aufgezeigt und vor allem in den letzten 50 Jahren die Labilität bedingt durch die globale Vernetzung. Das führt zu immer globaleren Krisen, die ihre Höhepunkte in globaler Klimakrise, lokalen Kriegen und Pandemie finden. Um es auf den Punkt zu bringen: die Natur zeigt uns, wer hier wirklich Herr im Hause ist und ich bin ziemlich sicher, wer dieses Spiel gewinnen wird – wir Menschen (wenn wir so weiter machen) bestimmt nicht.

 

Chancen in Krisen

Also, Kopf in den Sand und Weltuntergangsstimmung verbreiten? Sicher nicht, denn Führungskräfte leben für und von Veränderung. Suchen wir also die Chance in der Veränderung. Was aber verändert sich grad? Ich beobachte, dass viele Grenzen enger gezogen bzw. uns überhaupt Grenzen auferlegt werden, die zuvor gar nicht da waren.

  • Lieferketten über Kontinente werden unterbrochen
  • Prozessketten in den Unternehmen werden wg. Homeoffice unterbrochen
  • Unsere Urlaubsziele im Ausland werden auf den Prüfstand gestellt
  • Unser Aktionsradius wird enger
  • Produktion in Europa wird wieder populär

Wird ein Teil davon irgendwann wieder wegfallen? Bestimmt ja. Was aber passiert, wenn (vor dem Hintergrund welcher Szenarien auch immer) diese Grenzen wieder neu gesetzt werden (müssen)? Wir erleben die gleichen Restriktionen wieder neu! Macht es also Sinn, „einfach“ darauf zu warten, bis alles wieder neu eintritt? Nein, sicher nicht!

 

Richtiges Verhalten in Krisen

Was also tun? Grenzen akzeptieren und dafür sorgen, dass wir nötiges Wachstum in engeren Grenzen finden? Kann schwierig werden und gleichwohl ist es dieser Gedanke wert, mal tiefer einzusteigen. Auch, wenn sich das leichter schreibt, als es in der Praxis einleuchtet?

Nun, es gibt zwei Wege zu wachsen: durch einen größeren Radius in die Breite oder durch eine größere Tiefe, als mehr Spezialisierung. Wenn wir also in der Breite engere Grenzen gesetzt bekommen, dann macht es folglich Sinn, mal in die Tiefe zu schauen. Zwei Stoßrichtungen möchte ich da aufzeigen, ins Innen und ins Außen. Was meine ich konkret damit?

 

1. Wachstum durch Fokus ins Innen, in mich, in meine Persönlichkeit

  • Wo nutze ich meine Potenziale noch nicht voll aus?
  • Wo bin ich unzufrieden mit bestimmten Situationen?
  • Warum bin ich unzufrieden mit bestimmten Situationen?
  • Was werde ich tun, um meine Unzufriedenheit zu ändern?
  • Wie kann ich meine persönlichen Stärken noch besser einsetzen?
  • Wie kann ich meine Wirkung auf andere steigern?
  • Wie gehe ich mit meinen persönlichen Zielen um?
  • Wo stoße ich immer wieder an persönliche Grenzen?
  • Warum stoße ich an diese Grenzen?
  • Wie kann ich diese Grenzen überwinden?

Diese Fragen und mehr helfen mir, meine eigenen persönlichen Grenzen größer zu ziehen. Sie helfen mir, dass ich über mich hinauswachse. Wie nutzt mir das bei der Erreichung der vorgegebenen Unternehmensziele? Mit Sicherheit erreiche ich als selbstreflektierte starke Persönlichkeit diese Ziele leichter.

 



2. Wachstum durch Fokus ins Außen

  • Wie kann ich meinen Mitmenschen und Kunden helfen, dass diese ihre persönlichen und Unternehmensziele in größerer Tiefe statt in breiterem Radius erreichen?
  • Wie kann/muss ich meine Produkte und Dienstleistungen ggf. so modifizieren, dass uns (Kunde und mir) das gemeinsam gelingt?

Machen wir uns bitte eines klar. Es wird nicht so weitergehen wie bisher. Je eher wir neue Märkte suchen, desto eher können wir diese besetzen. Werden wir diese in der Breite finden (was immer „Breite“ bedeutet)? Nein, wir müssen Wachstum neu denken, was immer das für jeden von uns individuell bedeutet.

 

Ich wünsche Ihnen, dass Sie für sich, für Ihre Kunden und Ihre Unternehmen Wege finden, Wachstum durch oder trotz Begrenzung zu finden. Vielleicht ist es für Sie der Fokus auf Produkte, Märkte, Kunden (Außen) oder der Fokus auf Ihre Stärken (Innen). Ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu mir per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

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Hier noch das passende Zitat einer Teilnehmerin:
Ich bin während der Seminarzeit über mich hinausgewachsen und habe viele Dinge angestoßen. Das gelang, weil ich meine persönliche und auch berufliche Einstellung verändern konnte. Das Seminar gibt viele Denkanstöße und verursacht ein Umdenken und „Umhandeln“.
Carolin Ubbens, Vertriebsaußendienst der Multident GmbH (Oldenburg)

 

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