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#12 Igitt, Veränderung. Bloß nicht. Läuft doch grad alles.

Geschrieben von Mathias Heinrich | 8.5.2018

(Bildquelle: Pixabay)

Ich habe da so meine „Lieblingsrestaurants“, die immer wieder von mir besucht werden. Und während ich mich zu Hause darüber auslassen, dass die Abwechslung beim Frühstück auch mal etwas umfangreicher sein dürfte, bestelle ich beim Italiener meist die Pizza mit Schinken, Rucola und Parmesan. Beim Griechen gibt es für mich überwiegend Lamm mit Reisnudeln und ganz schlimm ist es bei umfangreichen Frühstücksbuffets in Hotels – ich nehme immer das Gleiche und gern auch an drei Morgen nacheinander.

Kennen Sie das? Natürlich nur vom Zuschauen bei anderen – Sie sind da sicher anders oder?

Woher kommt das und warum machen wir das? Welche Auswirkungen hat das auf unseren Umgang im Geschäftsleben?

Zunächst mal, unser Gehirn verbraucht im Ruhezustand des Körpers die meiste Energie. Es hat sich daher angewöhnt, möglichst sparsam zu sein, denn wir wissen ja nie, wann wir spontan wieder Energie zum Kämpfen oder Flüchten benötigen. Heute natürlich nicht mehr, doch vor 60.000 Jahren war diese Programmierung überlebenswichtig. Das Leben im Energiesparmodus bedeutet eben auch, dass wir möglichst Bekanntes wiederholen.

Der zweite Aspekt ist aber ungleich schwerwiegender. Bei der Wiederholung bekannter Abläufe helfen uns Erfahrungen, die Ergebnisse vorauszusagen. Das fühlt sich gut an, denn es ist bekannt. Es nimmt uns die „Angst“ des Unbekannten, mindestens aber das Unwohlsein über den zu erwartenden Ausgang der neuen Aktivität.

Und dann gibt es da noch den dritten Aspekt, sogenannte Paradigmen, also Glaubenssätze, die wir ordentlich pflegen und die uns daran hindern, mal etwas Neues zu probieren.

  • „Das hat noch nie funktioniert.“
  • „Daran sind andere schon gescheitert, das muss ich nicht auch noch haben.“
  • „Das kann doch gar nicht klappen“

Bitte nicht falsch verstehen, es geht nicht darum, immer wieder stumpf vor die Wand zu laufen. Das eine oder andere Neue zu probieren, braucht dann aber doch Energie und Mut, gegen den Energiesparmodus unseres Gehirns anzuarbeiten.

 

Genau diese Energie ist es aber auch, die wir in Vertrieb und Führung aufbringen müssen, um uns zu verändern. Tun wir das nicht, müssen wir uns nicht wundern, vom Wettbewerb links und rechts überholt zu werden.

In den Veränderungen der letzten 100 Jahre haben wir zahlreiche Firmen erlebt, die sich nicht angepasst haben und daher vom Markt verschwunden sind. Beispiele wie Kodak, AEG-Olympia, Schlecker oder Grundig sind da nur die beliebige Spitze des Eisberges.

Interessant ist übrigens, dass das mittlere Management in diesen Unternehmen häufig die Zeichen der Zeit schon früh erkannt und die nötigen Veränderungen auch eingefordert hat. Umgesetzt wurden sie gleichwohl nicht. Der Führungskreis wusste es häufig besser und die bekannten Ergebnisse sprechen für sich.

Also, lassen Sie Paradigmenwechsel in Ihrem Kopf zu. Denken Sie aktiv über Veränderungen nach, denn Führungskräfte leben für und von Veränderung. Stecken Sie Energie in die Überwindung der eigenen Hürden und entdecken Sie dabei neue Möglichkeiten. Ist Ihnen das Ziel dabei zu weit weg? Kein Problem, manchmal ist auch der Weg das Ziel. Machen Sie also einen Schritt vor den Nächsten, statt sich beim Versuch des Weitsprungs zu verletzen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei guten neuen Erfahrungen.

 

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