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#119  5 warnende Anzeichen für Führungskräfte bevor Mitarbeiter kündigen

Geschrieben von Mathias Heinrich | 2.8.2019

(Bildquelle: Pixabay)

Der Austausch von Mitarbeitenden ist immer mit großem Aufwand verbunden, nicht nur finanziell (bis zu 150% eines Jahresgehaltes). Es fließt darüber hinaus viel Know How ab und die Einarbeitung neuer KollegInnen führt zu Arbeitsverzögerungen. Heutzutage überhaupt Ersatz zu finden aufgrund des Fachkräftemangels, ist auch nicht immer einfach. Daher sollten Kündigungen vermieden werden – zumindest, wenn es sich um „gute Mitarbeiter“ handelt. So erkennen Sie die Anzeichen:

5 Anzeichen für eine innere Kündigung Ihrer Mitarbeitenden

 

Es gibt einige Warnsignale, also Handlungen und Verhalten unserer Mitarbeitenden, die darauf hindeuten, dass eine Veränderung ins Haus steht. Wenn wir als Führungskraft folgende Punkte erkennen, dann ist Vorsicht geboten:

  1. Vermehrte einzelne Urlaubs- oder Fehltage
    Ein Teil des Bewerbungsprozesses sind persönliche Vorstellungsgespräche. Die hierzu nötige persönliche Präsenz kann häufig nur über einzelne Urlaubs- oder Krankheitstage abgebildet werden. Fehltage vor und nach dem Wochenende können auch durch mangelnde Motivation begründet sein und dem damit einher gehenden Gefühl, sich der Belastung im Job anderweitig entziehen zu müssen.

  2. Zwischenzeugnisse werden angefordert
    Bei unternehmensinternen Umstrukturierungen (Mitarbeiter kommt in andere Abteilung oder bekommt einen neuen Chef oder eine neue Aufgabe) kann das Anfordern eines Zwischenzeugnisses für beide Seiten begründet nachvollziehbar sein. Vielleicht auch noch bei „runden“ Unternehmenszugehörigkeiten (wenn keine Jahresgespräche geführt werden). Wenn ein solcher Wunsch aber „aus heiterem Himmel“ in der Personalabteilung einschlägt, dann ist der Himmel durchaus nicht mehr heiter.

  3. Mangelndes Engagement
    Abtauchen in der Arbeit war bisher nie ein Problem und plötzlich gibt es Dienst nach Vorschrift. Bisher strotze jemand vor neuen Ideen und auf einmal gibt es nicht mal mehr die sonst üblichen kritischen Nachfragen. Spätestens wenn dann die Verweigerung zur sonst üblichen Weiterbildung hinzukommt, scheint die Identifikation mit dem bisherigen Job auf dem Prüfstand zu stehen.

  4. Überbordendes Engagement
    Da macht jemand immer Dienst nach Vorschrift und plötzlich ist die Arbeitsleitung im laufenden Projekt besser als je zuvor. Arbeitet da jemand auf ein gutes Abschlusszeugnis hin oder will er keine offenen Baustellen hinterlassen, weil im nächsten Job mit den gleichen Ansprechpartnern gearbeitet wird?

  5. Soziale Isolation
    Wir gehen sonst immer gemeinsam zum Mittagessen und plötzlich kommt Klaus nicht mehr mit. Wir quatschen schon mal beim Kaffee und Willi bringt sich da plötzlich nicht mehr ein. Auch Claudia, die sonst immer den Kegelabend für die Abteilung organisiert hat, überlässt das plötzlich einer Kollegin. Steckt da Frust, Überarbeitung oder Resignation dahinter?

 

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass es keine Garantie für die innere Kündigung eines wertgeschätzten Mitarbeiters gibt, wenn einige der vorgenannten Anheichen zu beobachten sind. Jeder Mensch geht unterschiedlich mit Veränderungen um.

Allein aber fehlende Motivation führt über kurz oder lang zu innerlicher Kündigung und daher sind alle Beobachtungen ernst zu nehmen, die dazu führen können, dass die innerliche Distanz zwischen Mitarbeitendem und Unternehmen größer wird.

 

Was kann ich dann als Führungskraft tun, wenn ich einen Mix der fünf Punkte beobachte?

 

Was können Sie nun als Führungskraft tun, wenn Sie einen Mix der fünf Punkte beobachten? Fallen Sie bitte nicht gleich mit der Tür ins Haus und der Frage „warum wollen Sie kündigen?“ Führen Sie stattdessen ein Mitarbeitergespräch nach dem Motto „Mir ist aufgefallen, dass … Und weil Sie Mitarbeiter mir wichtig sind, bitte ich Sie um Ihr Feedback. Ich möchte gern meinen Teil dazu beitragen, dass Sie sich bei uns wohlfühlen.“

 

 

Nehmen Sie das nicht zu wörtlich, bleiben Sie authentisch und vor allem stoßen Sie den Mitarbeiter nicht vor den Kopf. Vielleicht steckt etwas ganz anderes dahinter. Bieten Sie Gespräche an und fordern Sie nicht aus dem Stand Ergebnisse.

 

Lesen Sie dazu auch folgende interessante Blog-Beiträge:

 

Ich wünsche Ihnen als Führungskraft das nötige Feingefühl im Umgang mit Ihren Mitarbeitenden. Und ich freue mich, wenn Sie mir Ihre Erfahrungen und Meinung dazu per Mail oder über die sozialen Medien mitteilen.

 

Hier noch das passende Zitat eines Seminar-Teilnehmers:
Wer kennt das nicht: "Mit einem Lächeln im Gesicht gestaltet sich vieles leichter." Doch welches sind die Mechanismen dafür und woher kommt die Motivation zu einem besseren Führungsverhalten? Das Beljean-Seminar mit Mathias Heinrich gab mir darauf, auch durch die perfekten Unterlagen, nachhaltig zahlreiche Antworten! Es war keine Minute langweilig und ich sehe nicht nur mein Arbeitsumfeld jetzt mit anderen Augen.
Jürgen Sack, Betriebsleiter, Körting Hannover GmbH

 

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